Neuruppin ist ein stabiler Wirtschaftsstandort

Zu Hause in Neuruppin

Neuruppin ist ein stabiler Wirtschaftsstandort

Wichtige Indikatoren: Die Arbeitslosenquote in der Fontanestadt liegt bei 6,3 Prozent (OPR 7,7 Prozent) - Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen im Vorjahr 11,2 Millionen Euro.

Das Resort Mark Brandenburg ist eine Institution in der Fontanestadt. Foto: mae

22.04.2024

Axel Leben, Geschäftsführer der InKom Wirtschaftsförderung für Neuruppin, bescheinigt der Fontane-Stadt eine seit Jahren stabile wirtschaftliche Entwicklung. Dies zeige sich besonders an zwei wichtigen Indikatoren – der Beschäftigtenzahl und den Einnahmen an Gewerbesteuern.

„Wir haben in Neuruppin rund 15 900 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Für eine Stadt mit etwa 30 000 Einwohnern ist das ein bemerkenswert hoher Prozentsatz“, so Axel Leben. Die Arbeitslosenquote in der Stadt liegt derzeit mit 6,3 Prozent unter der im Landkreis OPR (7,7 Prozent). Und bei den Gewerbesteuern kam Neuruppin im vorigen Jahr auf 11,2 Millionen Euro. „Auch das kann sich sehen lassen“, so Leben weiter.

In der Fontanestadt haben sich eine Reihe namhafter Unternehmen angesiedelt. Größter Arbeitgeber sind die Ruppiner Kliniken. Aber auch die PAS Deutschland GmbH und die ESE GmbH, die beide in der Kunststoffbranche tätig sind, garantieren viele Arbeitsplätze. Hinzu kommen metallverarbeitende Betriebe, die Dreistern Konserven GmbH und Co KG, Knauf Elements GmbH und Co KG sowie Betriebe der Holzwirtschaft. Als jüngste Industrieansiedelung etablierte sich die Fressnapf-Logistik GmbH im größten Gewerbegebiet. „An Fressnapf haben wir die letzte große Industriefläche vergeben. Nun sind wir in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung dabei, noch einige kleinere Gewerbeflächen zu entwickeln“, unterstreicht der Geschäftsführer der InKom Neuruppin.

Zu den wichtigen Arbeitgebern in der Stadt zählt zudem der Tourismusbereich.

Neuruppin habe beim Werben um die Ansiedelung von Unternehmen gute Karten, meint Axel Leben, denn sowohl die so genannten harten, wie auch weichen Standortfaktoren würden für die Stadt sprechen. Bei den harten Standortfaktoren schlägt besonders die gute Verkehrsanbindung zu Buche. An der A24 etwa in der Mitte zwischen den Ballungsgebieten Berlin und Hamburg gelegen, ist Neuruppin für viele Unternehmen interessant. Auch die Nähe zu den Häfen in Hamburg und Rostock spiele eine Rolle, so Leben. Ein Plus bedeuteten auch die Bundesstraße 167 und der Regionalexpress 6. Insbesondere durch den RE6 bestehe für Pendler ein gutes Verkehrsangebot. Auch für Firmen, die Geschäftsbeziehungen nach Osteuropa oder Skandinavien unterhalten oder die solche entwickeln wollen, ist Neuruppin ein interessanter Standort.

Punkten könne die Stadt laut Leben auch bei den weichen Faktoren. Axel Leben: „Neuruppin hat ein gutes Image, das auch durch das vielfältige Kultur- und Sportangebot sowie die schöne Umgebung geprägt wird.“ Das Wirtschaftsklima sei gut und es gebe ein breites Branchennetzwerk. Das sei auch das Verdienst der Stadtverwaltung, die lösungsorientiert tätig werde. In Neuruppin finden sich zudem Institutionen, deren Präsenz für die Wirtschaftsförderung wichtig sind. Dies betrifft unter anderem die Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg, die IHK und die Kreishandwerkerschaft. „Diese Konzentration von Institutionen bietet uns den Vorteil kurzer Wege“, unterstreicht Axel Leben aus der Sicht des Wirtschaftsförderers.

Von immer größerer Bedeutung werde auch die gute Infrastruktur im Bildungsbereich. Neuruppin biete bereits bei den Kitas, die sich sowohl in kommunaler, als auch in freier Trägerschaft befinden, eine gute Auswahl. Alle Schultypen von der Grundschule bis zum Gymnasium sind vertreten. Dazu geselle sich noch das Oberstufenzentrum (OSZ). Auch die Angebote in der Aus- und Weiterbildung sind beachtlich. Mit der beruflichen Schule für Heilerziehung und der Medizinischen Hochschule hat Neuruppin auch im medizinischen Bereich bedeutende Kapazitäten vorzuweisen.

In Neuruppin sind Unternehmen und Institutionen angesiedelt, die gute Verdienstmöglichkeiten bieten. Das bedeute natürlich auch Kaufkraft. Dies nützt wiederum dem Einzelhandel. „Es dient doch auch der Zufriedenheit der Bürger mit ihrer Lebensumwelt, wenn in Neuruppin an drei Tagen ein Wochenmarkt stattfindet. Von April bis Oktober zusätzlich noch samstags“, meint Axel Leben. Die Stadt zeichne sich durch ein gewisses Flair aus, sei auch architektonisch interessant und habe Historie vorzuweisen.

Auch für die Zukunft sieht der InKom-Geschäftsführer die Fontanestadt gut aufgestellt. „Die kleinen und mittleren Unternehmen bilden das Rückgrat der heimischen Wirtschaft und wir verzeichnen einen guten Branchenmix“, freut sich Leben. Letzteres bewähre sich in Krisensituationen. „Neuruppin ist kein Standort, dessen Schicksal an den Erfolg nur eines Unternehmens gebunden ist,“ betont Axel Leben. Natürlich würden auch landesweite aktuelle Entwicklungen wie die Preisanstiege bei Material und Energie oder eine gewisse Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern an der heimischen Wirtschaft nicht spurlos vorübergehen. So sahen sich durch Corona beispielsweise einige gastronomische Betriebe gezwungen, ihr Leistungsangebot einzuschränken. Doch Marktschwankungen gehören nun mal zum Wirtschaftsleben. „Doch das ändert nichts daran, dass Neuruppin auch künftig gute Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg hat“, sagt Axel Leben.

MOZ.de Folgen