Medizinkohle bei Vergiftungen

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Medizinkohle bei Vergiftungen

Kleinkinder

Kohletabletten kennen viele als Arzneimittel bei Durchfallerkrankungen. Sie helfen aber auch bei leichten Vergiftungen. Foto: Franziska Gabbert/dpa-mag

18.11.2024

Zack, hat das Kind die dunklen Beeren der Efeupflanze für sich entdeckt und einige davon geschluckt: Trotz aller Vorsicht kommt es bei kleinen Kindern rasch zu Vergiftungsunfällen - nicht nur durch Garten- oder Zimmerpflanzen, sondern auch durch Medikamente oder Kosmetika. 

Bei Vergiftungen kann medizinische Kohle eine wirksame Erste-Hilfe-Maßnahme sein. Daher ist es für Familien ratsam, ihre Hausapotheke damit auszustatten. Darauf weist die Aktion Das sichere Haus (DSH) hin.

Allerdings gilt das nur für leichte Vergiftungsfälle, die Eltern etwa an Blässe oder einer leichten Übelkeit erkennen. Die Kohle hat die Eigenschaft, das Gift zu binden. Auf diesem Wege wird es drei bis vier Stunden nach der Einnahme zusammen mit der Kohle ausgeschieden.

Angerührt wird die Kohle in Wasser

Medizinische Kohle wird in zwei Formen angeboten: als Tabletten und als Granulat. Tabletten werden zerdrückt und in Wasser aufgeschwemmt. Granulat wird mit Wasser versetzt und geschüttelt.

Die optimale Menge Medizinkohle leitet sich aus dem Körpergewicht des Kindes ab. Die Aktion Das sichere Haus rät zu einem Gramm Kohle pro Kilogramm Körpergewicht.

Es lassen sich jedoch nicht alle Vergiftungsfälle durch medizinische Kohle behandeln. Bei starken Symptomen wie heftiger Übelkeit oder Benommenheit sollten Eltern den Notruf wählen oder eine Arztpraxis oder Klinik aufzusuchen. dpa