Ein Jahr später hatte sich im Gewerbeverein ein fünfzehn Mitglieder umfassendes Weihnachtsmarkt-Team gebildet, das fortan jeweils nach den Sommerferien mit den Vorbereitungen begann. Die Verteilung der Aufgaben und die wöchentliche Abfrage des Erledigungsstandes gingen zügig voran, schwierig gestaltete sich indes die Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Das Einholen vieler Genehmigungen wie die zur Nutzung des Marktes, zur Inanspruchnahme der Toiletten im Rathaus, die zur Müllentsorgung, zur Straßensperrung und andere kosteten Zeit, Kraft und Geld. „Und jedes Jahr immer wieder dasselbe“, so Rainer Henners. „Man fing immer wieder von vorn an, alles war sehr mühsam.“

Vieles änderte sich als Erwin Linke (1943-2013), Stadtverordneter und Mitglied des Bürgervereins, sich einbrachte. Dem bekannten und beliebten Kommunalpolitiker öffneten sich die Türen und er erwirkte Erleichterungen bezüglich der Bürokratie. In den ersten Jahren wurden für die Händler und Gastronomen auf dem Marktplatz Zelte aufgebaut, bis die Familie Scherer mit ihrem großen hölzernen Imbissstand eine Veränderung herbeiführte. Die Stadt erwarb daraufhin von Scherer gebaute Holzbuden, die künftig nicht nur auf dem Fürstenberger Weihnachtsmarkt zu sehen waren, sondern auch in Neuzelle, Müllrose, Beeskow und bei der EWG. Sie sind heute noch im Besitz des Bürgervereins. Und wenn es vorkam, dass auch mal einige gestohlen wurden, stellte das damalige Plattenwerk Hallen zur Verfügung, um unter Anleitung durch einen Tischler neue Buden zu bauen.
Nach zehn Jahren erfolgreichen Weihnachtsmarktbetriebes mit Auftritten bekannter Künstler wie Gaby Rückert, Puppendoktor Pille, Frank Schöbel und vielen anderen stellten sich Probleme mit der Finanzierbarkeit des Marktes ein. Zweitausend DM aus dem Stadthaushalt und Spenden reichten nicht mehr aus, so dass der Gewerbeverein mit Bezug auf die Beträge für das Stadtfest eine Erhöhung des Zuschusses der Stadt beantragte, was der damalige Bürgermeister mit dem Hinweis darauf, lieber eine Agentur zu beauftragen, ablehnte.
Die Weiterführung des Weihnachtsmarktes lief nicht ohne Komplikationen ab, sei es die Sanierung des Marktplatzes ausgerechnet in der Adventszeit oder die nachlassende Kaufbereitschaft der Eisenhüttenstädter, was ein zunehmendes Ausbleiben der Händler nach sich zog.