Eine große Versorgungseinrichtung ist seit langem im Gespräch – nun gab es erste Beratungen mit dem Investor
Die hätte Dieter Rudolf gern unter einen Hut gebracht – zugunsten seines Ortsteils und der Menschen, die hier leben. „Im Oktober vorigen Jahres hatten wir 35 Unternehmer eingeladen. Wir wollten und wollen den Zusammenhalt des Ortsteils mit den Betrieben und Einrichtungen hier stärken. Zur Beratung kamen sechs“, informierte Dieter Rudolf vor wenigen Tagen beim MäSo-Treff im Feldsteinhaus, eines der drei alten, übrig gebliebenen Dorfgebäude. Rudolf, Anfang 70 und seit seit 2012 in Markendorf zu Hause, ist seit Herbst 2016 Ortsvorsteher von Markendorf. Er trat damals die Nachfolge von Sabine Acksteiner an, die überraschend gestorben war. Beim MäSo-Stelldichein brachte Rudolf Ortsbeiratsmitglied Sabine Schellenberger mit. Sie kümmert sich im Dorf um Soziales und ist nach eigenen Worten die Geburtstags frau. „Unsere älteren Mitbürger freuen sich, wenn einer aus ihrer Siedlung mit einem Blümchen in der Hand vorbeischaut und gratuliert. Dieses Miteinander, dieser Zusammenhalt ist mir wichtig.“ Sabine Schellenberger gibt aber ehrlich zu, dass sie ein urtypisches „Dorfleben“ in Markendorf vermisst. In anderen Ortsteilen der Stadt würden zwei, drei Generationen unter einem Dach leben. „Hier ist das anders.“

Dem Ortsbeirat, zu dem auch Günter Müller als Stellvertretender Ortsvorsitzender gehört, drückt bei einem anderem Thema der Schuh viel mehr. Eine große Versorgungseinrichtung – Nahkauf – ist seit zweieinhalb Jahren im Gespräch. Sie soll auf dem verlotterten Ex-Parkplatz zwischen den Jahrhundert-Eichen und dem Te-GeCe, dem Technologie- und Gewerbecenter, errichtet werden. Ein neuer Parkplatz wurde schon gebaut. Dann gab es einen Investoren-Wechsel. „Im zurückliegenden Dezember kamen Investor, Stadtverwaltung und wir als Ortsbeirat zusammen. Es wurde über den Inhalt der Beratung aber Stillschweigen vereinbart“, so Dieter Rudolf.
Auch die Rathaus-Pressestelle hielt sich zum Thema auf MäSo-Anfrage bedeckt. Die neuen Investoren hätten Anfang Dezember 2021 den Vertretern der Stadt Frankfurt und des Ortsbeirats Markendorf über ihre bisherigen Aktivitäten berichtet. „Sie informierten, dass sie aktuell an der Klärung noch offener Punkte arbeiten und mit Partnern verhandeln. Wenn dies abgeschlossen ist, sehen sie vor, zeitnah einen Bauantrag zu stellen. Sobald es konkretes Neues gibt, werden die Investoren den Ortsbeirat, die Stadtverwaltung und die Öffentlichkeit informieren“, hieß es im Statement von Pressestellen-Mitarbeiterin Kora Kutschbach knapp.
„Seit acht Jahren ist unser Tante-Emma-Laden geschlossen. Diese Schließung hat vor allem die älteren Markendorfer sehr getroffen“, blickt Sabine Schellenberger zurück.
Corona hat natürlich auch in Markendorf Spuren hinterlassen. Die Damen der Sportgruppe kamen lange nicht mehr zusammen, die Männerabende und Rommé-Runden halten auch einen Winterschlaf. Und dennoch blickt man in Markendorf optimistisch nach vorn. Dieter Rudolf: „Wir lassen uns nicht unterkriegen.“
Für April sei ein Osterbasteln für Kinder (8.4.) und das Maibaumsetzen (30.4.) geplant. Dick im Kalender angekreuzt ist der 19. August. Da soll ein Sommerfest durchgeführt werden. Und im November die Dart-Meisterschaften.
Mal sehen, was der böse Virus dazu sagt. jko