Nach einer durchwachsenen Hin(11. Platz) und der miserablen Rückrunde (15.) ist der FC Schwedt in der Landesliga Nord in der Saison 2024/25 nicht über den 13. Tabellenplatz hinausgekommen. Besonders eklatant sticht die Heimschwäche ins Auge - nur zwei Siege! Vorstandsmitglied Tino Reetz sagt dann auch lediglich zur Bilanz:„Wirklich schlecht. Das Beste an der Spielzeit ist, dass uns zur neuen Saison kein Spieler verlassen hat.“ Der 3:0-Derbysieg beim Schönower SV am dritten Spieltag blieb bis Ende Oktober (hier gelang ein 3:2-LastMinute-Heimerfolg gegen den VfB Trebbin durch den Siegtreffer von Christian Staatz in der dritten Nachspielminute) das einzige Erfolgserlebnis der Oderstädter. Schon in dieser Frühphase der Saison fiel auf: Die Bilanz in der Fremde“ (keine Niederlage in den ersten vier Begegnungen) fiel besser aus als jene vor heimischem Publikum. Bis zur Winterpause sollte dann auch nur noch ein Sieg (4:1 beim FC Hennigsdorf) gelingen, während es daheim zwei Unentschieden und zwei deftige Klatschen (3:6 gegen Preussen Eberswalde sowie 0:4 gegen Schwarz-Rot Neustadt) gab.
Nur Blau-Gelb Falkensee war in der Rückrunde schlechter
Die Halbserien-Bilanz mit nur 16 Zählern fiel für das Team von Coach Tomasz Lapinski ernüchternd aus. Keine Ausreden, aber zumindest Erklärungen Reetz: „Wir hatten wirklich großes Verletzungspech bei wichtigen Akteuren. So ist Goalgetter Pawel Iskra nie richtig fit geworden. Später kamen Verletzungen bei Kath, Prostak und Tarasewicz hinzu. Wir mussten viele A-Junioren heranziehen, hatten mitunter fast keinen Wechselspieler.“ Gerade bei den jüngeren Spielern legten sich die Niederlagen auch auf die Psyche, die Köpfe hingen sprichwörtlich nach unten. Doch es sollte noch schlimmer kommen: Tatsächlich war der FC Schwedt die zweitschlechteste Rückrunden-Mannschaft (ein Punkt vor Blau-Gelb Falkensee). Ganze zwei Siege stehen zwischen dem 16. und 30. Spieltag zu Buche ein 4:2 daheim eben gegen Absteiger Falken-see und ein (völlig überraschendes) 5:1 bei Fortuna Glienicke ließ dieser Erfolg Mitte Mai wenigstens auf einen ordentlichen Endspurt an den letzten vier Spieltagen hoffen, so wurden Verantwortliche und Fans auch danach komplett enttäuscht: Es gelang noch ein einziger Punkt (auswärts!) bei einem Torverhältnis von 7:14.

Was sich aus dieser Darstellung bereits erahnen lässt: Der FC Schwedt hat die schlechteste Heimbilanz aller 16 Teams aufzuweisen. Es gelangen ganze zwei Siege (!)bei vier Unentschieden und neun Niederlagen! Sechs Punkte mehr (drei Siege, siebenmal Remis, fünf Niederlagen) waren nach Auswärtspartien im Gepäck. Kurz und (nicht) gut: Nach den Plätzen 4 (2020/21), zweimal 8 (21/22 und 22/23) sowie 9 (23/24) ging es für die Oderstädter mit Rang 13 weiter „bergab“. 78 Gegentore, mit dem Nega-tiv-Höhepunkt beim 3:8 in Eberswalde Anfang Mai, sprechen ebenfalls Bände.
Es gibt im Team nun wieder mehr Konkurrenzkampf
Wie geht´s nun in der neuen Saison für die Oderstädter weiter, wie ist die NegativEntwicklung aufzuhalten, möglichst umzukehren? Vorstandsmitglied Tino Reetz versucht einen Ausblick: „Wir haben in der Rückrunde gesehen, dass die Qualität der Mannschaft für diese Liga, die jetzt sicher nicht schwächer aufgestellt sein wird, nicht mehr gereicht hat. Coach Tomasz Lapinski muss mit dem Team nun vor allem daran arbeiten, dass wieder Stabilität in der Mannschaft einzieht. Die sehr hohe Trainingsbeteiligung und der Einsatz dabei zeigen uns: Alle haben verstanden, was wir als Verantwortliche wollen, wie sich dieser Verein wieder neu präsentieren muss.“
Viel komme dabei schon auf den Start an, wobei die Pokalspiele zunächst bei Lunow/Oderberg und (vermeintlich) dann in der ersten Hauptrunde noch als letzte Saisontests angesehen werden. Personell gibt es durchaus einiges zu vermelden: „Ardon Troni kommt nach einem Jahr A-Junioren-Regionalliga von Te Be aus Berlin zurück, Mick Protschko und Jason Würfel rücken von den eigenen A-Junioren nach, Ahmad Mardnli kommt aus der Berlinliga wieder zu uns. Und dann können wir mit RafalMachowski und Adrain Skorb, beide aus Ueckermünde, Szymon Wierzchowski aus Altlüderssdorf sowie Krystian Peda und Marcin Wawrzyniak von Preussen Eberswalde noch etliche Zugänge veründen“, zählt Tino Reetz auf. Und sagt: „Es gibt innerhalb der Mannschaft endlich auch wieder mehr internen Konkurrenzkampf.“
Saisonstart gleich mit sehr anspruchsvollen Partien
Daheim gegen den Vorjahreszehnten aus Hennigsdorf, dann in Glienicke (mit besten Vorjahres-Erinnerungen!), daheim gegen Brandenburgliga-Absteiger Fortuna Babelsberg und dann bei den Neustädtern (8. in der Saison 2024/25) - das durchaus anspruchsvolle Startprogramm wird erste Antworten darauf geben müssen, wie die Oderstädter diesmal in die Spur finden. Am heimischen Umfeld mit der hoffentlich im Herbst fertigen neuen, gewaltigen Zuschauer-Tribüne kann es jedenfalls nicht liegen. Bleibt zu hoffen, dass diese dann auch mehr Publikum anlockt - dafür müssen die Oderstädter aber sicher mit viel besseren Leistungen werben!„Wie gesagt: Zuallererst zählen stabilere, bessere Leistungen als zuletzt - es gibt keine Platz-Vorgabe. Aber wenn alles aufgeht, was wir uns wünschen, müsste auch wieder ein Rang im oberen Mittelfeld für uns drin sein“, hofft Tino Reetz im Namen des FCS. Jörg Matthies
Tabelle 2024/25
1. St. Brandenburg 30 84:19 75
2. Falk.-Finkenkrug 30 71::37 68
3. Einh. Zepernick 30 75:40 63
4. Buckow/Walds. 30 70:42 57
5. Fort. Glienicke 30 75:61 49
6. Eintr. Alt Ruppin 30 64:62 49
7. FSV Bernau 30 69:60 47
8. S.-Rot Neustadt 30 59:48 46
9. Pr. Eberswalde 30 71:60 42
10. FC Hennigsdorf 30 67:63 41
11. SG Bornim 30 55:80 31
12. Schönower SV 30 55:76 27
13. FC Schwedt 30 56:78 26
14. VfB Trebbin 30 41:90 24
15. B.-G. Falkensee 30 47:88 19
16. Victoria Templin 30 41:96 17
Bisheriger Kader
Torsteher: Maurice Bäuerle, Sven Lenz, Tony Müller;
Abwehr: Lucien Schmidt, Jonas Giersch, Mick Protschko, Kevin Noukeu, Marc-Philipp Prillwitz, Jason-Leon Würfel, Grzegorz Tarasewicz, Stephan Liermann, Marcin Adam Wawrzyniak; Mittelfeld: Ahmad Kamel Mardnli, Philipp Ulrich, Maxim Kath, Marcel Freitag, Niklas Risch, Ardon Troni, Franck Moukoko Ebongue, Christian Staatz, Bjarne Zenk, Marcus Rechenberger, Daniel Weißer, Maciej Malecki;
Angriff: Szymon Wierzchowski, Krystian Mariusz Peda, Jan Karol Leśniewski
FCS-Ansetzungen
Vom 1. bis 30. Spieltag
1./16. Spieltag (23.8.25/ 28.2.26): FC Schwedt - FC Hennigsdorf;