Sauen. Hartmut Noppe, Geschäftsführer der Agrarprodukte Sauen e.G. und Niklas Jochheim (19), seine Fachkraft Agrarservice, haben besorgte Blicke. „Für den Mais ist der Regen super, aber wir müssen in den nächsten Tagen Getreide mähen, da brauchen wir unbedingt Sonnenschein“, erklärt Hartmut Noppe, der schon immer hier tätig ist. Auch Niklas Jochheim ist hier aufgewachsen und verbrachte seine Kindheit begeistert mit dem Helfen in der Landwirtschaft und fahren mit einem Traktor. Er absolvierte eine dreijährige Berufsausbildung zur Fachkraft Agrarservice in der Agrarprodukte Sauen e.G. Die Agrarprodukte Sauen e.G. entstand 1991 aus dem ehemaligen Bestand der LPG Pflanzenproduktion und Tierproduktion Görzig. Am heutigen Standort Schäferei befanden sich die Ställe. Beschäftigt werden von Hartmut Noppe sechs Mitarbeitende. „Wir bewirtschaften 950 ha Acker- und Grünland, produzieren Roggen, Gerste, Raps, Sonnenblumen. Der Mais wird an die Rinder verfüttert und für die Biogasanlage genutzt. 400 Jungrinder werden hier aufgezogen. Aus Kostengründen wurde 2016 die Milchproduktion eingestellt. Sie lieferte durchschnittlich 10.000 Liter je Kuh im Jahr.“ Stall und Grünland sind jedoch ausreichend vorhanden und so orientierte sich die Agrarprodukte Sauen auf die Jungrinderaufzucht.
Zu den Aufgaben der Landwirte gehören die Bearbeitung, Düngung und Pflanzenschutz sowie Ernte und Transport. Zum Angebot gehören auch Agrardienstleistungen für das Beackern und Bestellen sowie Getreidetransporte zu den Händlern für andere Betriebe. Hartmut Noppe ist seit 1986 Landwirt. „Ich habe viele Höhen und Tiefen in der Landwirtschaft miterlebt und gemeistert.“ Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Agrarprodukte ist Hartmut Noppe ehrenamtlich Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Oder-Spree. „Der reicht von Neuzelle bis Heinersdorf. Ich vertrete hier die Interessen von rund 100 Mitgliedern seit 10 Jahren. Wir benötigen als Landwirte Planungssicherheit und Entscheidungen auf sachlicher und fachlicher Basis. Da hilft ein grünes Parteibuch sehr wenig. Wir sind als Bauern natürlich ganz nah an einer grünen Umwelt dran und wollen diese schützen und erhalten. Es geht aber in erster Linie um sachliche und fachlich fundierte Entscheidungen. Jeder Landwirt muss wissen, was er heute tut, ist auch morgen noch gültig. Das beginnt beim Blühstreifen, geht über die Ertragssicherheit und reicht bis zum Pflanzenschutz und Investitionen in Stallbauten.“ Für den Berufsnachwuchs wirbt er gern für seinen grünen Beruf. Im Ausbildungsnetzwerk des KBV wird die praktische Ausbildung der 37 Lehrlinge der 23 ausbildenden Betriebe koordiniert. rw