Familie gut versichert

Sorgen Sie vor: UNFALLSCHUTZ!

Familie gut versichert

Welche Policen Eltern haben sollten

Der Nachwuchs soll gut abgesichert sein - diesen Wunsch haben viele Eltern. Wichtig dafür sind aber nur ein paar Versicherungen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

30.09.2020

Keine Frage: Eltern wollen ihre Kinder gut abgesichert wissen. Doch bevor sie zusätzliche Versicherungen für den Nachwuchs abschließen, sollten sie erstmal an den eigenen Versicherungsschutz denken, rät der Bund der Versicherten (BdV) in Hamburg. Denn das kommt auch den Kindern zugute.Wichtig für Eltern sind neben einer Privathaftpflichtversicherung eine Absicherung für den Todesfall und den Verlust der Arbeitskraft. Eine wichtige Versicherung speziell für die Kinder gibt es aber doch.

Ein Überblick:

• Haftpflichtversicherung: Diese Police gehört zu den existenziellen Versicherungsverträgen. Sie greift, wenn der Versicherte Anderen einen Schaden zufügt. Haben Eltern einen Familientarif abgeschlossen, ist auch das Kind mitversichert. Empfehlenswert sind laut BdV Tarife, die auch Schäden abdecken, die deliktunfähige Kinder bei Dritten verursacht haben – zumindest bis zu einer Höhe von 20 000 Euro. Die vereinbarte Deckungssumme sollte mindestens 15 Millionen Euro pauschal für Sach-, Personen- und Vermögensschäden betragen.

• Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Sie springt ein, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann. Gute Policen zahlen Versicherten eine Rente, wenn der Beruf für sechs oder mehr Monate zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausgeübt werden kann. Allerdings bekommt nicht jeder einen BUVertrag, und die Tarife können im Zweifel viel Geld kosten, erklärt der BdV.

• Risikolebensversicherung: Eine Risikolebensversicherung ist für Familien eine günstige Möglichkeit, die eigenen Hinterbliebenen abzusichern, erklärt der BdV. Sie spüren finanzielle Folgen besonders stark, wenn ein Elternteil stirbt und somit ein Einkommen wegbricht. Aber auch Alleinerziehende können damit ihre Kinder absichern. Wie viel ein Kunde für seinen Vertrag bezahlen muss, hängt von mehreren Faktoren ab - zum Beispiel von Versicherungssumme und Laufzeit, aber auch von der Gesundheit und dem Alter bei Vertragsschluss.

• Kinderinvaliditätsversicherung (KIV): Diese Versicherung leistet laut BdV eine lebenslange Rente bei Invalidität in Folge eines Unfalls oder wenn die Invalidität durch eine Krankheit verursacht wurde. Diese Rente mindert die dauerhafte Versorgungslücke, wenn aufgrund der Invalidität kein Erwerbseinkommen erzielt werden kann. Die vereinbarte Rentenhöhe sollte aus Sicht des BdV spürbar oberhalb der Grundsicherungsleistungen liegen – also mindestens 1000 Euro monatlich betrafen. Ist der Abschluss einer solchen Police nicht möglich, sei eine private Unfallversicherung sinnvoll.  (dpa)

Kfz-Versicherung: 100 Millionen Euro Deckungssumme wählen

Autohalter können ihre Kfz-Versicherungen in der Regel bis zum 30. November des Jahres kündigen. Der Wechsel zum neuen Schutz ist nicht nur eine Frage der Kosten, auch die Leistungen müssen passen. Was sollte eine Autoversicherung mindestens bieten? Deckungssumme: Eine Kfz-Haftpflichtversicherung sollte pauschal 100 Mio Euro Deckungssumme ausweisen und dabei mindestens 12 Mio Euro Maximaldeckung pro geschädigter Person bieten.

Fahrlässigkeit: Eine Kaskoversicherung sollte Schäden regulieren, ohne bei grober Fahrlässigkeit zu kürzen. Das wäre etwa beim Überfahren einer roten Ampel der Fall. Ausgenommen sind dabei allerdings Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss sowie Diebstähle, die grob fahrlässig verursacht wurden. Manchmal gilt das auch für Handydelikte am Steuer.

Wildunfall: Der Tarif sollte nicht nur Unfälle mit Haarwild abdecken, sondern alle Tiere umfassen.

Marderschaden: Die Police begleicht besser nicht nur direkte Schäden wie zerbissene Schläuche, sondern sollte auch für Folgeschäden aufkommen.

Neuwert: Eine gute Vollkaskoversicherung erstattet laut „Finanztest“ den Neupreis des Autos mindestens im ersten Jahr nach Kauf.

Mietwagen: Auf die sogenannte Mallorca-Police achten. Bei Mietwagenfahrten im Ausland, bei denen die Deckung der Kfz-Haftpflicht des Autos nicht reicht, springt im Schadensfall die eigene Versicherung bis zur vertraglich vereinbarten Summe ein.  (dpa)

Stolpern, Sturz, Vergiftung

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Foto: Archiv

Jedes Jahr sterben bei Haushaltsunfällen mehr Menschen als im Straßenverkehr. Die Zahl der tödlichen Unglücke im Haus nimmt seit 2007 zu. Nach jüngsten Zahlen sind es fast 10.000 Menschen, die jährlich bei Unfällen in der Wohnung oder im Haus ums Leben kommen. Das Risiko eines tödlichen Unfalls ist damit im Haushalt ungleich höher als im Straßenverkehr.

Stürze sind mit mehr als 80 Prozent die überwiegende Ursache tödlicher Hausunfälle - etwa beim Fensterputzen oder beim Stolpern über Teppichkanten oder Staubsaugerkabel. Hinzu kommen nach früheren Erhebungen unter anderem Brände und Ersticken, Vergiftungen und Ertrinken. Die hohen Todeszahlen und die zahlreichen Verletzungen bei Hausunfällen - nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts rund 3,15 Millionen Fälle im Jahr - führen auch zu hohen Kosten. (pm/cr)

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