Die schönsten Traumstraßen für einen Mini-Roadtrip

AUTO SPECIAL

Die schönsten Traumstraßen für einen Mini-Roadtrip

Sehnsuchtsorte Fahrspaß und spektakuläre Landschaften sind hier garantiert.

Fahrt durch die „Grüne Hölle“: Die Nordschleife des Nürburgrings steht auch PS-Touristen an vielen Tagen offen. Foto: Mercedes-Benz AG/dpa-mag

15.05.2023

Es muss ja nicht immer gleich ein Trip auf der Route 66 durch die USA, die Rundfahrt um den italienischen Stiefel oder eine Afrika-Durchquerung sein. Aber selbst im Berg- oder Badeurlaub ist zwischendrin mal Zeit für eine kleine Autowanderung. Wer den Weg richtig wählt, sammelt auch auf der Kurzstrecke langanhaltende Erinnerungen.

Atlanterhavsvegen

Wer den letzten James-Bond-Film ,,No Time to Die" gesehen hat, dürfte sie noch vor Augen haben: Mit der Verfolgungsjagd zwischen Bond-Darsteller Daniel Craig und den Spectre-Schergen hat sich die Atlantikstraße endgültig auf die Sehnsuchtsliste vieler Autourlauber gesetzt. Zwar gibt es in Norwegen vom Trollstigen bis zum Aurlandsfjellet Dutzende Traumstraßen zwischen Fjorden und Fjells, von den spektakulär illuminierten Tunneln ganz zu schweigen. Doch nirgendwo ist die Dichte von Aaahs und Ooohs pro Kilometer größer als auf der Atlantikstraße. Auf nicht einmal zehn Kilometern verbindet sie als Teil der Reichsstraße 64 sechs Inseln zwischen den Küstenorten Molde und Kristiansund. Die Straße schwingt sich dabei über abenteuerliche Brücken, die teilweise steil in den Himmel ragen und sich in wilden Kurven winden.
• Land: Norwegen
• Streckenlänge: 8,3 Kilometer
• Maut: kostenlos
• Beste Reisezeit: ganzjährig
• Ideales Fahrzeug: Im Sommer ein Cabrio, im Winter ein Kombi und in Norwegen generell am besten immer ein Elektro-Auto
• Nächstgelegene Flughäfen: Molde und Kristiansund
• Nicht verpassen: Kaffee und Kuchen, oder besser noch: Waffeln, im Eldhuset - Atlanterhavsveien Kafe am Fuß der imposantesten Brücke.

Der Atlanterhavsvegen in Norwegen schlängelt sich über abenteuerliche Brücken zwischen Molde und Kristiansund. Foto: Thomas Geiger/dpa-mag 
Der Atlanterhavsvegen in Norwegen schlängelt sich über abenteuerliche Brücken zwischen Molde und Kristiansund. Foto: Thomas Geiger/dpa-mag 

17-Miles-Drive

Auf der Landkarte ist er nur ein winziger Schlenker des legendären Pacific Coast Highway, doch für viele Kalifornien-Urlauber ist der 17-Miles-Drive allein schon eine Reise wert. Die Straße schlängelt sich in engen Kurven durch die Buchten und Wälder der Monterey-Halbinsel. Nach jeder Kehre neue Ausblicke, die einem den Atem rauben. Die Wellen des Pazifiks schlagen gegen Felsen, Pinien schrauben sich mystisch gen Himmel. Und auf den Golfplätzen mit den daran anschließenden Traumvillen stellt die High Society ihren Reichtum zur Schau. Einmal im Jahr flanieren hier zum "Concours d'Elegance" von Pebble Beach die edelsten Oldtimer der Welt. Fahrspaß kommt während der gut 30 Minuten langen Runde nur bedingt auf. Denn es gilt ein Höchsttempo von 25 Meilen pro Stunde, das vom Sicherheitsdienst des Privatresorts strengt überwacht wird. Am südlichen Ende des 17-Miles-Drive lockt das ebenso elitäre wie verträumte Städtchen Carmel-by-the-Sea zu einer längeren Pause.
• Land: USA
• Streckenlänge: 27 Kilometer
• Maut: 11,25 US-Dollar (rund 10,50 Euro)
• Beste Reisezeit: ganzjährig
• Ideales Fahrzeug: Alles, was offen ist.
• Nächstgelegener Flughafen: San Francisco
• Nicht verpassen: Eine Runde Golf auf einem der sieben Meisterschafts-Plätze entlang der Route.

Chapman's Peak Drive

Zugegeben, Südafrika besucht man wohl nicht zum Autofahren. Doch selbst wer sich nur für kurze Zeit in Kapstadt aufhält, den zieht es unwillkürlich auf jene fast schon mystische Felszunge, die Seefahrer hochachtungsvoll das Kap der Guten Hoffnung nennen. Die zusammengerechnet nicht einmal 200 Kilometer lange Rundfahrt zählt zu den schönsten und spektakulärsten Strecken, die Afrika zu bieten hat. Und der schönste Abschnitt davon ist der Chapman's Peak Drive zwischen Hout Bay und Noordhoek: Über neun Kilometer windet sich die Mautstraße durch 114 Kurven zum knapp 600 Meter hohen Chapman's Point und danach wieder hinunter auf Meereshöhe. Und wer die Augen trotz ungewohnten Linksverkehrs auch nur ein bisschen von der Fahrbahn lösen kann, ertrinkt förmlich im Panorama, das sich vor einem ausbreitet. Raue Felsen, tosende Brandung und der Atlantik, soweit der Blick reicht.
• Land: Südafrika
• Streckenlänge: 9 Kilometer
• Maut: 57 Südafrikanische Rand (rund 3 Euro)
• Beste Reisezeit: ganzjährig
• Ideales Fahrzeug: Alles, was ein bisschen Leistung hat.
• Nächstgelegener Flughafen: Kapstadt
• Nicht verpassen: Den Besuch bei den Pinguinen am Boulders Beach von Simon's Town am Indischen Ozean auf dem Rückweg nach Kapstadt.

Stelvio-Pass

Alpenpässe gibt es viele, und die allermeisten haben es in  sich. Aber kaum einer treibt e den Puls so in die Höhe wie jener Bergrücken, den die Südtiroler Stilfser Joch und die Italiener Stelvio nennen. Als wären seine 2.757 Meter, die ihn nach dem Col de l'Iseran in Frankreich zum zweithöchsten Straßenübergang in den Alpen machen, nicht schon imposant genug, sind die Zu- und Abfahrten nach Bormio auf der einen und Prad auf der anderen Seite ein endloses und enges Geschlängel. Neben der Straße geht es oft Hunderte Meter talwärts. Zwar hört man auf diesem Abschnitt der Strada Statale 38 dello Stelvio lautstark den Lockruf der Leistung und ist stets versucht, seinen Motor auszudrehen, schneller zu fahren, später zu bremsen und die Radien noch enger zu rasieren. Doch weil die Straße kaum einen Fehler verzeiht, lässt man es lieber langsam angehen und genießt stattdessen das Panorama. Und wer hier wirklich Sport machen will, der nimmt am besten einfach das Fahrrad. Ausreichend Kondition und Bereitschaft zur Selbstquälerei vorausgesetzt.
• Land: Italien
• Streckenlänge: rund 50 Kilometer
• Maut: kostenlos
• Beste Reisezeit: Juni bis November (Wintersperre beachten)
• Ideales Fahrzeug: ein Sportwagen, am besten offen
• Nächstgelegene Flughäfen: Bergamo, Mailand und Verona
• Nicht verpassen: Eine Übernachtung in einem der zahlreichen Berghotels an der Zu- und Abfahrt, mit Pasta und dem nötigen Glas Rotwein, um die Nerven wieder zu beruhigen.
dpa

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