Festumzüge, besondere Gottesdienste, Feuerwehr-Wettkämpfe, Ausstellungen, Stadtwetten, Bühnenprogramme, Vereine und kleine und große Menschen vor Ort: So begehen zahlreiche Orte in Brandenburg in diesem Sommer 650-Jähriges Jubiläum. Manche zelebrieren das sogar mit einer eigens kreierten Hymne, wie die Stadt Hennigsdorf. In diesem Jahr begehen zahlreiche Gemeinden im Land Brandenburg ihr 650-jähriges Bestehen. Weshalb sich die Jubiläen häufen, das hängt unter anderem mit Steuern zusammen.
Erste urkundliche Erwähnung durch Kaiser Karl IV. im Landbuch
Im Jahr 1375 wurden die Orte erstmals Mal urkundlich erwähnt, weil Kaiser Karl IV. die Dörfer der Region im Landbuch erfassen ließ. Das Landbuch diente Kaiser Karl IV. in seinem Herrschaftsbereich dazu, die Einnahmen, damalige Steuern, im Detail zu verzeichnen.
Viele Brandenburger Dörfer wahrscheinlich noch älter
Verwaltungsbeamte vermerkten so im Landbuch der Mark Brandenburg mehr als 700 Dörfer. Diese Statistik zählt zu den wichtigsten Quellen der brandenburgischen Landesgeschichte.


Wahrscheinlich ist, dass viele Orte noch älter sind. Jedoch gibt es in den meisten Fällen abgesehen vom Landbuch keine ältere, authentische Quelle. Ein Auszug des Landbuchs hängt im Brandenburg-Museum in Potsdam. Die Brandenburg-Ausstellung erklärt: Kaiser Karl IV. sei es darum gegangen, eine komplett neue Verwaltung aufzubauen und eine Art Inventur zu machen. Geprüft worden sei, welche Betriebe steuerpflichtig sind, welche Einnahmen durch Zölle oder von Mühlen wie der in Mühlenbeck zu verzeichnen sind.
Abgekauft für 500.000 Gulden vom Wittelsbacher Otto dem Fünften
Laut der überlieferten Daten kaufte Kaiser Karl IV. die Mark für 500 000 Gulden vom Wittelsbacher Otto V. ab. Die Steuern aus Brandenburg seien für ihn allerdings zweitrangig gewesen.
Wichtiger sei ihm die Kurstimme, die mit der Mark an ihn fiel, die entscheidende Stimme für ihn bei der Wahl des deutschen Königs, gewesen. (Quelle: Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28. Juni 2025, 19.30 Uhr)