Für Andreas und Johannes Schneider ist die Mitgliedschaft in ihrer Innung keine Imagefrage. Sie hilft mit ihren Qualifikationsangeboten, Fachlichkeit auf einem hohen Niveau zu halten und weiter zu entwickeln. Handwerkern bietet sie ein Podium zum Austausch, denn auch, wenn die Firmen im Wettbewerb stehen, verständigen sich die Aktiven doch gern einmal über Tendenzen, Erfahrungen und Entwicklungen. „Dort wird eine Menge ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet“, betont Andreas Schneider. Umso bedauerlicher findet er es, dass die Frankfurter Innung sich wegen mangelnden Interesses aufgelöst hat. „Die Innung spielt eine wichtige Rolle für das Leben eines freien Handwerkers. Nicht nur wegen der Tradition. Diejenigen, die sich untereinander verstehen, halten auch zusammen, helfen einander aus, wenn es Not tut, fachsimpeln ein bisschen miteinander.“
Aber nicht alle Jüngeren sehen das so und nicht nur schwarze Schafe bleiben auf Distanz. „Manche sehen eben nur, dass sie dort Mitgliedsbeitrag bezahlen sollen.“ Nun sind die Wege innerhalb der Innung länger geworden, weil viele Veranstaltungen an anderen Orten in der Region stattfinden. „Jetzt sind wir der Innung Oder-Spree angegliedert. Da muss man dann schon eine Ecke fahren – wenn die Zeit es erlaubt.“
Henry-Martin Klemt