Der Temnitzhof: Eine Erfolgsgeschichte

Zu Hause im Amt Temnitz

Der Temnitzhof: Eine Erfolgsgeschichte

Mit Gemüse haben sich die Walslebener ein zweites Standbein geschaffen, die Produkte werden unter anderem auf dem Wochenmarkt, in Einkaufszentren wie Rewe oder in Restaurants der Region verkauft.

Susanne Papke schätzt die tatkräftige Hilfe ihrer Familie. Fotos: privat

27.05.2024

Auf dem Wochenmarkt in Neuruppin ist Susanne Papke mit ihrem Gemüsestand regelmäßig vertreten. Aber auch Einkaufscenter wie Rewe oder Restaurants in der Region, wie zum Beispiel der Camperhof in Netzeband, gehören zum festen Kundenkreis des Temnitzhofes in Walsleben. Dabei ist der Gemüseanbau für den Familienbetrieb erst seit wenigen Jahren ein Geschäftsfeld. 

„Als mein Lebensgefährte Johannes Lentz 2018 den Bauernhof von seinem Vater übernahm, widmeten wir uns noch ausschließlich der Rindermast und dem Getreideanbau. Doch damals schlug ich vor, uns mit dem Gemüseanbau ein zweites Standbein zu schaffen“, erinnert sich Susanne Papke. So wurde auf dem Temnitzhof begonnen, auch Kartoffeln, Möhren, Rote Beete, Zwiebeln und Kürbis anzubauen. Als Susanne Papke bei Rewe anfragte, ob sie den Markt nicht direkt mit Gemüse beliefern könnte, fand sie sofort Gehör. „Der Handel schätzt den hohen Frischegrad unserer Erzeugnisse und auch die Nachfrage nach regionalen Produkten ist groß“, hat die Bäuerin aus Walsleben erfahren. 

Heute werden auf dem Temnitzhof auf einer Fläche von vier Hektar Kartoffeln und auf drei Hektar Kürbis angebaut. Auf einer Anbaufläche von ca. zwei Hektar gedeihen andere Gemüsesorten. Dabei zeigen sich die Bauern vom Temnitzhof sehr aufgeschlossen, auch mal Neues zu probieren. So werden Steckzwiebeln und Stuttgarter Riesen angebaut, aber auch Zwiebelsaatgut ausprobiert. An Kohl produzieren die Walslebener Rosen- und Spitzkohl und in diesem Jahr auch erstmalig Blumenkohl. Bewährt hat sich die Idee, Rosenkohl an Stangen hängen zu lassen, statt die Röschen in Säcken zu sammeln. „Dadurch bleibt die Frische viel länger erhalten“, meint Susanne Papke. Gute Erfahrungen haben die Walslebener Gemüsebauern auch mit dem Anbau alter Sorten gewonnen. „Bei den Kartoffeln ist es die mehlig kochende ‚Adretta‘ und beim Kürbis der ‚Altdeutsche Speisekürbis‘, die sich großer Beliebtheit bei unseren Kunden erfreuen“, berichtet Susanne Papke. 

Mit seinem Gemüse ist der Temnitzhof auch auf Erntefesten und Kürbisfesten in der Region ein regelmäßiger Gast. Das war zum Beispiel im vorigen Jahr beim Landeserntefest im Kremmener Scheunenviertel der Fall. „In diesem Jahr werden wir im Oktober auf dem Kürbisfest in Kremmen vertreten sein“, sagt Susanne Papke. Doch bereits zum vierten Mal wird der Temnitzhof in diesem Jahr sein eigenes Kürbisfest auf dem Feld veranstalten. Für das Wochenende 26. Und 27. Oktober wird dazu eingeladen. „Dann werden auch wieder Gaststände bei uns vertreten sein, wo andere Erzeugnisse wie etwa Holzkunst angeboten werden und es wird Kaffee und Kuchen geben“, sagt Susanne Papke. Doch im Mittelpunkt des Festes steht natürlich der Kürbis. Er kann dann sowohl als Halloween- wie auch als Speisekürbis erworben werden. Besonders verlockend für die Kunden dürfte sein, dass sie sich ihren Kürbis selbst auf dem Feld aussuchen können. 

Die Anbaufläche wollen die Walslebener Gemüsebauern nicht weiter vergrößern. Susanne Papke: „Für einen Familienbetrieb sind wir mit unseren Kapazitäten an der Grenze.“ Luft nach oben könnte es noch geben, wenn sich Arbeitskräfte finden ließen. Doch das ist nicht so einfach. „Ein Gemüsebauer muss in den Sommermonaten morgens schon um 5.30 Uhr auf dem Feld sein, weil die Sonne mittags zu hoch steht. Und die Arbeit ist körperlich anstrengend. Da drängen sich die Leute nicht nach diesem Job“, hat Susanne Papke festgestellt. Sie selber aber ist Bäuerin mit Leib und Seele und verstand es immer Arbeit und Familie – Susanne Papke ist zweifache Mutter – unter einen Hut zu bringen. Das soll auch künftig so bleiben, wenn sie und ihr Lebensgefährte demnächst den Bund der Ehe eingehen.

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