Hilfe bei Long Covid

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Hilfe bei Long Covid

Offiziell genesen - und doch noch nicht wieder fit. Ein Teil der Long-Covid-Betroffenen erlebt große Erschöpfung. Foto: Christin Klose/dpa-mag

18.11.2024

Corona-Infektionen, deren Symptome oder Auswirkungen länger anhalten als die anderer Infekte und so Leben und Alltag beeinträchtigen - kann das Long Covid sein? Wann spricht man überhaupt von Long Covid - und wie lässt es sich behandeln? Die Stiftung Gesundheitswissen gibt Tipps, um Symptome zu verstehen und Anlaufstellen zu finden. 

Was versteht man unter Long Covid?

Long Covid bezieht sich auf anhaltende gesundheitliche Probleme, die mindestens vier Wochen nach einer COVID-19-Infektion fortbestehen. Zu den häufigsten Symptomen zählen extreme Müdigkeit und Erschöpfung - ein Gefühl, alltägliche Dinge nicht mehr schaffen zu können, etwa drei Treppenstufen zu steigen oder sich einen Kaffee zu machen, so die Stiftung. Der Fachbegriff dafür lautet Fatigue. Dazu kommen Atembeschwerden, Muskelschmerzen sowie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Der Begriff Long Covid ist nicht eindeutig definiert, er beschreibe laut Weltgesundheitsorganisation WHO gesundheitliche Beschwerden, die länger als vier Wochen nach einer Corona-Infektion andauern und nicht durch eine andere Erkrankung zu erklären sind. Wer nach einer COVID-Erkrankung merkt, dass Beschwerden nicht weggehen, zurückkommen oder neu auftreten, sollte ärztlichen Rat einholen, so die Stiftung Gesundheitswissen. 

An wen wende ich mich beim Verdacht auf Long Covid?

Der erste Weg sollte in die Hausarztpraxis führen. Hier kann eine Ersteinschätzung der Symptome erfolgen. Es kann hilfreich sein, ein Symptomtagebuch zu führen, das beim Arztbesuch vorgelegt werden kann. Durch eine Reihe von Untersuchungen können die Beschwerden eingeordnet und eventuell mit Long Covid in Zusammenhang gebracht werden. Dabei werden typische Symptome wie Erschöpfung, Kurzatmigkeit und Konzentrationsprobleme mit verschiedenen Tests festgestellt.

Der Hausarzt oder die Hausärztin kann je nach Beschwerden verschiedene Maßnahmen wie etwa Atemtherapie oder Physiotherapie verschreiben, so die Stiftung. 

Was kann man selbst tun?

Für das Selbstmanagement einiger Symptome hat die Stiftung Gesundheitswissen auf ihrer Webseite Tipps und Übungen etwa bei Atembeschwerden und Konzentrationsproblemen aufgelistet: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/long-covid/leben-mit.

Dort findet sich auch ein Link zu Selbsthilfegruppen. dpa-mag


Gestern heiß, heute kühl

Gestern sommerlich, heute fast schon kalt: Fühlt man sich pünktlich zum Wetterwechsel etwas wackelig auf den Beinen, ist das keine Einbildung. „Das Phänomen existiert wirklich“, stellt der Allgemeinmediziner Prof. Martin Scherer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) klar. Wie genau Wetterlagen und bestimmte körperliche Beschwerden zusammenhängen, darauf hat die Wissenschaft zwar noch keine abschließenden Antworten. Klar ist aber: „Ändern sich Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur innerhalb kurzer Zeit, muss sich unser Organismus schnell an die geänderten Einflüsse anpassen“, erklärt Martin Scherer. Was dem einen Körper problemlos gelingt, bedeutet für den anderen einen Knick in Allgemeinbefinden, Stimmung oder Leistungsfähigkeit. „Wir vermuten, dass sich die Witterungsverhältnisse auf das vegetative Nervensystem auswirken und daher zu Symptomen führen können“, so Martin Scherer. Die reichen übrigens von Schwindel über Kreislaufbeschwerden bis hin zu allgemeinem Unwohlsein. Auch Gelenkschmerzen oder Migräneattacken können sich zeigen.

Spazierengehen

Wer etwa im Büro arbeitet, bewegt sich oft weniger und bekommt weniger Tageslicht. Das kann dem Körper die Anpassung an eine neue Wetterlage erschweren. Und dort liegt auch schon der Schlüssel, um Wetterfühligkeit abzumildern. Martin Scherer rät zu täglichen Spaziergängen bei jedem Wetter. So gewöhnt sich der Körper an Temperaturwechsel - und kann sie besser wegstecken. Gut auf den Körper zu achten, ist bei Wetterwechseln umso wichtiger. Wenn die Wetterfühligkeit den Alltag stark einschränkt, ist es sinnvoll, mit dem Hausarzt darüber zu sprechen. dpa-mag