Die Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jedes Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken.“ So beschreibt der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE e.V.) sein Selbstbildnis. Die Therapiemöglichkeiten sind bereichsübergreifend, dienen der Prävention und der Rehabilitation.
Im Vordergrund stehen weniger die Krankheitssymptome sondern es geht vielmehr darum, den Patienten wieder in das gesellschaftliche Leben zu integrieren im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes.
Einsatzbereiche der Ergotherapie
So kann die Verordnung bei einem verhaltensauffälligen Kind genauso zielführend sein wie bei einem Senioren nach einem Schlaganfall. Für die Wiederherstellung oder Erlangung kognitiver Denkprozesse stehen in der Ergotherapie vielfältige Optionen zur Verfügung.
Ergotherapie bei psychischen Störungen
Die Ergotherapie kann bei Patienten jeden Alters mit psychischen, neurotischen oder psychosomatischen Störungen eingesetzt werden. Sie kommt aber auch in der Rehabilitation von Suchterkrankungen (Alkohol, Medikamente, Drogen) zur Anwendung. Bei einer akuten Erkrankung finden die therapeutischen Maßnahmen stationär im Krankenhaus statt, später können sie teilstationär in Tageskliniken oder in ambulanten Einrichtungen weitergeführt werden.
Ergotherapie in der Neurologie
Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (ZNS) haben häufig Einbußen körperlicher und geistiger Fähigkeiten zur Folge, die nur durch ein gezieltes Training zurückgewonnen oder zumindest verbessert werden können. Darunter zählen z.B. Schlaganfälle, Verletzungen des Gehirns nach Unfällen, Verletzungen des Rückenmarks (Querschnittslähmung), Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit und Demenzen (z.B. Alzheimer).
Die Behinderungen durch die jeweiligen Erkrankungen sind oft sehr unterschiedlich, so dass entsprechend individuell die Ergotherapie erfolgen muss. Die Behandlung konzentriert sich in erster Linie darauf, verloren gegangene Fähigkeiten (z.B. Lähmungen und Bewegungseinschränkungen, gestörte Sinneswahrnehmungen, Konzentrations- und Gedächtnisschwierigkeiten, Leseschwächen) wieder herzustellen. Ist dies nicht mehr möglich, soll der Patient versuchen alternative Handlungsweisen zu erlernen, die ihm ein selbständiges Leben ermöglichen.
Ergotherapie nach Unfällen
Im Bereich der Orthopädie werden Störungen bzw. Funktionseinschränkungen des Bewegungssystems behandelt. Dadurch sollen Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Koordination trainiert bzw. wiederhergestellt werden. Ziel ist es auch hier, die größtmöglichste Selbständigkeit des Betroffenen wiederherzustellen. Ist eine vollständige Heilung nicht möglich, werden mit Hilfe der Ergotherapie Strategien entwickelt, um die bestehenden Defizite auszugleichen. Dazu gehören der Umgang mit Hilfsmitteln wie Prothesen, Schienen und Haushaltshilfen.
Ergotherapie mit älteren Menschen
Auch für ältere Menschen bietet die Ergotherapie einen deutlichen Zugewinn für den Alltag. Patienten mit akuten chronischen Erkrankungen, die aufgrund verschiedener Einschränkungen und Mehrfacherkrankungen in Senioren- und Pflegeheimen leben, können durch verschiedene Therapiemaßnahmen gezielt gefördert werden.
Die Ergotherapie ist aber auch ein wichtiger Bestandteil der Schmerzbehandlung, da der Patient lernt, sich besonders schonend und schmerzarm zu bewegen.
DVE/neurologen-und-psychater-im-netz.de
Reisen
Thrombose vorbeugen
Bei längeren Anfahrten zum Urlaubsort sollten Reisende auf ihre Venen achten: Eine Reisethrombose kann nicht nur bei Flugreisen, sondern auch bei langen Fahrten im Auto, Bus oder Zug entstehen. Ab vier Stunden Reisezeit im Sitzen kann es kritisch werden. Wer ohnehin zu Thrombosen neigt, sollte zusätzlich vorbeugen. Bluttests zeigen zudem, ob eine Gerinnungsstörung vorliegt.
Langes Sitzen verlangsamt den Blutfluss, so dass auch das Risiko für Blutgerinnsel steigt. In der Regel reicht es, wenn Reisende darauf achten, regelmäßige Bewegungseinheiten einzulegen. Dabei sollten sie nach Möglichkeit aufstehen und ein paar Schritte laufen - zumindest aber mit den Füßen wippen, um die Wadenmuskelpumpe zu aktivieren. Ausreichend zu trinken, hilft dem Organismus dabei, das Blut im Fluss zu halten. Achtung: Alkohol und Kaffee eignen sich dafür nicht. Bestimmte Faktoren wie ein Alter über 60 Jahre, Rauchen oder starkes Übergewicht erhöhen das Thromboserisiko. Bei maximal zwei Risikofaktoren sollten Betroffene nach Experteneinschätzung angepasste Kompressionsstrümpfe tragen, die mindestens bis zum Knie reichen.
Sind in der Familie bereits vermehrt Thrombosen aufgetreten, lohnt sich eine Untersuchung auf Thrombophilie im Vorfeld der Reise. Diese verstärkte Gerinnungsneigung des Blutes kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehört auch die sogenannte APC-Resistenz: Etwa 20 bis 50 Prozent der Bevölkerung, die bereits einmal eine Thrombose hatten, weisen diese genetisch bedingte Gerinnungsstörung auf. Welche Ursache hinter einer Thrombophilie steckt, klären Bluttests. Wenn nötig, helfen gerinnungshemmende Medikamente dabei, lange Reisezeiten im Sitzen unbeschadet zu überstehen. ipf/ms
Lärm und Depressionen
Lärm versetzt den Körper automatisch in Alarmbereitschaft. So erhöht sich zum Beispiel der Blutdruck und Stresshormone werden aktiviert. Wird Lärm zum Dauerzustand, können chronische Krankheiten entstehen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) hin. So begünstige anhaltende Lärmbelästigung das Auftreten von Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie von Diabetes Typ 2. Aber auch psychische Erkrankungen können eine Folge von Dauerlärm sein. Dringt Umgebungslärm in Gefühle und Gedanken und stört den Schlaf und die Erholung, entstehen Ärger, Erschöpfung und Stresssymptome. Das fördert auf Dauer die Entstehung von Depressionen. dpa/ms