Rathenow. Nach den Osterferien 2023 begann der Unterricht in der neuen Otto-Seeger- Grundschule. Wer hätte Anfang des Jahrtausends geglaubt, dass die Stadt Rathenow je wieder in einen Schulbau investieren würde?
Noch vor einigen Jahren sagten Bevölkerungsprognosen eine Schrumpfung voraus. In der Folge stand die Grundschule im Westen der Stadt auf der Kippe. Es wurde heftig diskutiert, ob dieser Bildungsstandort geschlossen oder erhalten bleiben soll. Dann wendete sich das Blatt.
Neue Prognosen sagten nun sogar ein leichtes Wachstum voraus. Die Rathenower Stadtverordneten hatten vor diesem Hintergrund im Jahr 2017 im Integrierten Stadtentwicklungskonzept festgelegt, dass die Schule zu einem modernen Bildungsstandort entwickelt werden soll. Das sicherte dessen weitere Existenz.
Der Schulstandort in Rathenow-West besteht seit 1908. Gespendete rund 2.500 Quadratmeter Land und 3.000 Mark stehen am Anfang der Geschichte in der Pfarrer-Fröhlich-Straße 9. Mit dem Abriss des alten Gebäudekomplexes ab Juli 2021 erfolgte der Projektstart. Die Kinder wurden ab dem neuen Schuljahr in Containermodulen unterrichtet. Im Oktober 2021 konnte der Grundstein zur Erweiterung und Sanierung der Otto-Seeger-Grundschule gelegt werden. Für etwas mehr als acht Millionen Euro wurde das Objekt modernisiert und nach dem neuesten Stand der Technik saniert.
Nun stehen rund 900 Quadratmeter reine Unterrichtsfläche und zusätzlich rund 500 Quadratmeter reine Hortfläche zur Verfügung. Auch die Gesamtfläche der Schule hat sich von ursprünglich 1.600 auf 2.800 Quadratmeter vergrößert. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei konzipiert, das heißt alle Räume sind dank einer Aufzugsanlage für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Viele neue Ausstattungsmerkmale ermöglichen einen hohen Unterrichtsstandard. Eine moderne digitale Ausstattung wurde verbaut, und es wurden neue Fachkabinette sowie Räume für das Archiv, die Bibliothek und die Schülersprecher geschaffen. Eine Lehrküche steht bereit, der Essensraum kann multifunktional als Aula genutzt werden. rez
Solarstrom für Verwaltung
Das Amt Nennhausen hat 2023 ein für die hiesige Region durchaus vorbildhaftes Projekt umgesetzt. Dank einer Förderung durch das Land Brandenburg wurde auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes eine Photovoltaikanlage mit 66 Modulen installiert. Mit einer möglichen Spitzenleistung von 29 KW wird in erster Linie Strom zur Eigenversorgung erzeugt.