Baurückblick in Premnitz: Alle verwendeten Baustoffe recyclefähig

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Baurückblick in Premnitz: Alle verwendeten Baustoffe recyclefähig

PWG errichtete ein Zwillingsobjekt mit Kunst am Bau: Barrierefrei, voll unterkellert, pro Etage je zwei Drei- und Zweiraumwohnungen mit Balkonen, Aufzug, Fußbodenheizung und Fernwärme.

Heinrich-Heine-Straße 36: PWG-Geschäftsführer Heiko Ebers vor dem im Sommer 2023 fertiggestellten Wohnhaus. FOTO: RENÉ WERNITZ

26.02.2024

Premnitz. Die Heinrich-Heine-Straße in Premnitz ist um zwei neu errichtete Wohnhäuser reicher. Auf das 2021 vollendete Objekt mit der Hausnummer 37 folgte bis Sommer 2023 das mit der Nummer 36. Architektonisch sind beide fast identisch.

Die Neubauten stehen für zwei Phasen. 2022 stiegen die Bauzinsen erheblich an, auch die Baukosten. Belief sich die erste Investition noch auf 2,3 Millionen Euro, musste die Premnitzer Wohnungsbaugesellschaft (PWG) nun etwa 20 Prozent mehr berappen. Hier hinein fallen aber auch Ausgaben für jetzt gewollte Kunst am Bau.

Der Mögeliner Fassadenkünstler Marco Brzozowski gestaltete mehrere Flächen. An dem Gebäudeteil mit Eingang, Treppenhaus und Aufzug malte er rechtsseitig eine riesige Dichter-Feder. Linksseitig ist Heinrich Heine zusehen – im Jugendstil bzw.

Art nouveau. Im Giebelbereich hin zur Erich-Weinert- Straße ist der dort namensgebende Dichter abgebildet. Aus Frontalperspektive des Betrachters mutet es an, als würde dieses Jugendstil-Bild zwischen vier gefüllten Bücherregalen hängen. Zwei Bücherregale zieren derweil den südlichen Giebel der Heinrich-Heine-Straße 37.

Die „Heine 36“ ist sozusagen ein Zwillingsbau, ist ebenso barrierefrei, verfügt auch über zwölf Wohneinheiten (WE). Das voll unterkellerte Haus hat Erdgeschoss und zwei Obergeschosse – pro Etage je zwei Drei- und Zweiraumwohnungen mit Balkonen. Es verfügt über einen Aufzug vom Keller bis ins zweite Obergeschoss.

Jede Wohnung ist mit Fußbodenheizung ausgestattet. Energieträger ist Fernwärme. Das Haus ist energieeffizient. Es kann den KfW-40-Wärmeschutzstandard vorweisen. Das bedeutet, dass die PWG abermals einen nicht unerheblichen Teil der Investitionskosten durch ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert.

Wie üblich wurde auch hier die Mittelvergabe an energetische Bedingungen geknüpft. Die entsprechende Materialwahl für Fassaden, Fenster und Dächer sorgt für Energieeffizienz in der Heinrich-Heine-Straße 36 und 37. Erneut war die Rampf Bau GmbH beauftragt, die das Haus schlüsselfertig errichtete. Der erste Spatenstich war am 13. August 2022 erfolgt.

Ein wesentlicher Unterschied zum Zwillingsbau besteht im erlangten Nachhaltigkeitszertifikat. PWG-Geschäftsführer Heiko Ebers ist nicht bekannt, ob schon vorher im Land Brandenburg irgendwer einen Neubau auf diese Weise zertifizieren ließ. Im Kern ist nun sogar klar, dass bei angenommenem Rückbau im 22. Jahrhundert alle verwendeten Baustoffe recycelt werden können. rez

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