Der Ewigkeitssonntag im November, Totensonntag auch genannt, ist dem Andenken an Verstorbene gewidmet. Neben dem Totengedenken wird in vielen Gottesdiensten auch zu einem bewussteren Umgang mit der Lebenszeit ermutigt. Der Gedenktag geht auf die Reformationszeit zurück. Mit dem Ewigkeitssonntag endet das Kirchenjahr.
Konzerte auf dem Friedhof und Andacht
Die Menschen in Deutschland trauern auch auf den Friedhöfen. So werden die Gräber mit Tanne bedeckt und Gestecken und Kerzen geschmückt. Der Kirchenchor oder das Blasorchester bringt getragene Musik, die zum Innehalten und zum Gebet ermutigen soll. pm
Trauer, die bleibt
Psychologie: Wenn die Wucht anhält, spricht man von Trauerstörung.
Ganz geht die Trauer nie, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Aber mit der Zeit schiebt sie sich mehr und mehr in den Hintergrund. Bei einem Teil der Trauernden behält die Trauer jedoch ihre Wucht. Dann kann es sein, dass sich eine anhaltende Trauerstörung entwickelt hat. Die Grenze zwischen einer normalen Trauerreaktion und dieser Erkrankung verläuft dabei fließend. „Eine anhaltende Trauerstörung besteht aus Symptomen, wie sie bei einer sehr akuten Trauer vorkommen, die aber über die Zeit, sagen wir von sechs bis zwölf Monaten, nicht besser werden.“, so Prof. Rita Rosner, die an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zur anhaltenden Trauerstörung forscht.
Ein Anzeichen kann sein, dass die Trauer Betroffene in ihrem Alltag stark einschränkt sie zum Beispiel nicht arbeiten oder zur Schule gehen können. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2019 beschlossen, die anhaltende Trauerstörung als Krankheit anzuerkennen. Demnach ist ein intensiver emotionaler Schmerz ein wichtiges Merkmal. Etwa in Form von Traurigkeit, Wut, Schuldgefühlen, extremer Sehnsucht oder auch emotionaler Taubheit. dpa-mag