Mit Herzblut drei Jahrzehnte ehrenamtlich

Tierschutzverein Fürstenwalde & Umgebung e.V.

Mit Herzblut drei Jahrzehnte ehrenamtlich

Samtpfoten aufpäppeln, medizinisch versorgen und in ein bestmögliches Zuhause vermitteln

Die drei sieben bis acht Wochen alten Katzenjungen Greta, Gustav und Gina (v.l.) suchen ein geeignetes liebevolles Zuhause. Fotos: Alexander Winkler

01.10.2021

Fürstenwalde. Was hat es auf sich mit dem Katzenheim außerhalb von Fürstenwalde auf dem ehemaligen Flugplatz? Dort kümmert sich Birgit Graß, seit drei Jahren im Tierschutzverein, zusammen mit zwölf weiteren Ehrenamtlichen und einer festangestellten Mitarbeiterin - von morgens um sieben bis abends um sieben - um das Wohl von knapp 30 Katzen. Neben der Arbeit, dem Familienleben und den eigenen Hobbys versorgen die Ehrenamtlichen die Katzen in einem Schichtsystem. Einige Mitstreiter haben einen mehrere kilometerlangen Anfahrtsweg zum Tierheim. Die kleinen Streuner und herrenlos gewordenen Katzen im Tierheim des Tierschutzvereins Fürstenwalde und Umgebung werden aufgepäppelt, medizinisch versorgt und in ein bestmögliches Zuhause vermittelt. Als die Rote Armee kurz nach der Wende abgezogen wurde, blieben viele Tiere der Soldaten zurück. Ein Großteil davon waren Katzen, die versorgt und vor allem kastriert werden mussten, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Bis heute wurden mehr als 1.450 Tiere durch den Verein kastriert. Ohne die ehrenamtliche Arbeit der Helferinnen, Unterstützer und Sponsoren hätte die Region ein großes Katzenproblem.  

Wie läuft so ein Tag im Katzenheim ab und vor welchen Herausforderungen stehen die Katzenliebhaber? Ein Blick hinter die Kulissen: Ein freudiges Mietzen und aufgeregtes Miauen empfängt die Ehrenamtlichen, wenn sie das Tierheim zur täglichen Arbeit betreten. Die Katzen-Mägen knurren schon. Es ist Fütterungszeit und das geschieht in jedem Katzen-Zimmer - jedes mit mehreren Bewohnern belegt, die sich verstehen - separat. Alle Katzen-Zimmer sind möbliert und die Samtpfoten können durch eine Scheibe in der Tür bei ihrem Treiben oder auch Dösen von außen beobachtet werden. Zudem verfügen alle Zimmer über eine Klappe, über die die Vierbeiner ins Freie, an die frische Luft in ein Freigehege gelangen.

Die Katzen sollen sich in diesem Übergangs-Zuhause wie „Daheim“ fühlen. Denn daran sollen die Tiere ja auch für eine spätere erfolgreiche Vermittlung gewöhnt werden. Mit einer weichen Decke auf einem Sessel und einem Balkon für den Freilauf, im besten Fall natürlich mit einem großzügigen Garten, in dem man als Katze halt den täglichen Katzengeschäften nachgehen kann. Nach dem Füttern muss das Katzenklo, in diesem Fall rund 20 Stück, gesäubert und wieder mit neuem Streu gefüllt werden. Kuscheldecken werden ausgetauscht, gewaschen und wieder an den gewohnten Plätzen verteilt, Futterspenden eingesammelt und vorsortiert.

Neben all diesen Routineaufgaben darf es an der täglichen Kuschel- und Verwöhnzeit natürlich nicht mangeln. Dann leuchten die Katzen- und Menschenaugen gemeinsam. Aber nicht jede Samtpfote ist wie die andere. Unterschiedliche Geschlechter, Alter und Charaktereigenschaften müssen beim täglichen Umgang mit den menschenbezogenen Tieren berücksichtigt werden. Die Katzen sind zudem aus unterschiedlichen Gründen im Tierheim und jede hat dabei ihre eigene Geschichte. So zum Beispiel wurde eine trächtige Katze in Fürstenwalde-Süd wegen des Umzugs ihres Besitzers einfach mit den Jungen zurück- und sich selbst überlassen. Nun geht es für die Katzenliebhaber darum, die Kitten aufzupäppeln, zu zähmen und bestmöglich zu vermitteln. Dafür müssen die Tiere natürlich auch einem Tierarzt vorgestellt werden. Dies ist zeitintensiv und mit einem nicht unerheblichen Kostenaufwand verbunden. Wie erfolgreich eine Katze im Anschluss vermittelt werden kann, liegt zum Teil daran, wie sehr die Katze verwildert war und jetzt an den Menschen gewöhnt ist. Ob sie eher ein Zuhause mit viel Freilauf oder eine ruhige Wohnung gewöhnt war. Zum Tag der offenen Tür am Sonnabend von 13 bis 17 Uhr sind Interssierte herzlich eingeladen. (MäSo/aw)
  

Unterstützung mit Futterspende

Täglich müssen viele Tiere gefüttert werden. Jede kleine Gabe hilft. An folgenden Orten sind Futterboxen aufgestellt: REWE Fürstenwalde in der Ernst-Thälmann-Straße, im RathausCenter Fürstenwalde und bei Edeka in Bad Saarow. Sie können auch gern eine Futterspende persönlich beim Tierschutzverein abgeben. Bitte vereinbaren Sie dazu telefonisch unter 0179-3212450 oder per e-mail: web@tsv-fuewa.de einen Termin.