Sporthalle am Aquarium in Schwedt: Viel mehr Platz für die Judoka

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Sporthalle am Aquarium in Schwedt: Viel mehr Platz für die Judoka

Im Stadtteil Talsand wird an die Turnhalle angebaut und das Aquarium-Sportbad wird neu errichtet, wodurch die TSV-Abteilung mehr Gestaltungsmöglichkeiten für das Training bekommt

Bau geht voran: Die Fundamente sind gegossen, die ersten Stahlträger bereits montiert. Dieses Foto von Anfang dieser Woche zeigt, dass die Arbeiten am Anbau der Turnhalle unweit des Aquariums vorankommen. Fotos (2): Jörg Matthies

22.05.2023

In unmittelbarer Nähe der ,,Großbaustelle Aquarium", wo nach dem Dacheinsturz im Sommer 2021 der Wiederaufbau des Sportbadbereiches läuft (mit der Fertigstellung rechnet der Betreiber Technische Werke Schwedt inzwischen erst im dritten Quartal 2024) gibt es seit einigen Wochen eine weitere Baustelle - wesentlich kleiner, aber für den Schwedter Sport ebenfalls sehr wichtig. Die Sporthalle am Aquarium erhält nämlich insbesondere für die Sportart Judo einen Anbau für rund eine Million Euro. Damit wächst die Trainingsfläche für die genannte Sportart tatsächlich von derzeit rund 100 Quadratmetern etwa auf das Doppelte.

Viele Jahre kämpft vor allem die TSV-Judoabteilung um diese Erweiterung. Die bisherige Trainingsstätte für die fast 100 Mitglieder (davon mehr als die Hälfte Kinder und Jugendliche/2013 waren es erst rund 40 Mitglieder) platzte aus allen Nähten, für Kinder bis zehn Jahren musste sogar ein Aufnahmestopp verhängt werden. Und für Zuschauer war nie Platz in der kleinen Sportstätte.

"Wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeit wird es für das Training der TSVAbteilung geben."

Die gesamte Halle war 1978 als sogenannter Stahlskelettbau mit vorgehängter Fassade errichtet worden. 20 Jahre später erfolgte eine Teilsanierung: Es gab eine neue Außenfassade, ein Schwingboden und eine ballwurfsichere Decke in der Haupthalle und im sogenannten Gymnastikraum (der Judo-Trainingsstätte) wurden eingebaut. Seitdem sind 25 Jahre vergangen; es gab nur punktuelle Werterhaltungen.

Weit bessere Trainingsbedingungen von Blau-Weiß 65 nach Fertigstellung wird es für die Judoka des Anbaus geben.
Weit bessere Trainingsbedingungen von Blau-Weiß 65 nach Fertigstellung wird es für die Judoka des Anbaus geben.

In der Haupthalle trainiert unter anderem der Landesstützpunkt Schwimmen (Athletiktraining), läuft der Schulsport der Kästner-Grundschule und gibt es weitere breitensportliche Aktivitäten wie beispielsweise Tischtennistraining und -wettkampf. Nun hat der TSV Blau-Weiß 65 Schwedt als ,,Bauherr", unterstützt durch die Stadt Schwedt als Eigentümer der Halle, die Chance ergriffen und erfolgreich Mittel aus dem sogenannten Goldenen Plan Brandenburg für die bauliche Erweiterung beantragt. Die Judohalle wurde leer gezogen, es klafft an einer Seite ein großes Loch, wo nun angebaut wird. Die neue Gesamtfläche ist inzwischen erkennbar. Auch ein Kran kündet von den Bauarbeiten. Mit der Fertigstellung wird im Sommer 2024 gerechnet. „Wir sehnen den neuen Trainingsbedingungen natürlich schon jetzt entgegen", sagt Matthias Milz aus der Abteilungsleitung. ,,Unsere Judoka werden mehr Bewegungsfreiheit bekommen, wodurch sich auch die Verletzungsgefahr verringert. Auf den Matten haben wir dann wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten für das Training - für das sogenannte Randori, den Übungskampf, der im Stand und auf dem Boden ausgeführt wird. Natürlich können wir unsere derzeit neun Übungsleiter dann auch optimaler einsetzen. Und: Der Aufnahmestopp für den jüngsten Nachwuchs kann dann endlich wieder aufgehoben werden", sagt Milz. Die Judoka denken jetzt da-rüber hinaus auch schon an neue Angebote wie Selbstverteidigung, Fitness- oder sogar Präventionskurse, die durch eigene Übungsleiter der Abteilung angeboten werden können. Durch eine kleine Tribüne mit maximal 30 Plätzen werden Eltern und Freunde dann beispielsweise auch bei den Gürtelprüfungen live die Daumen drücken können. Vorstellbar seien auch Showkämpfe, Schulungen oder Trainingseinheiten mit anderen Judovereinen aus der Region. Der nach dem Umbau deutlich vergrößerte mit den zwei wird analog Gymnastikraum Technikräumen dem Bestand als Einfeldhalle mit den Außenabmessungen 12 x 28,5 Meter errichtet, die lichte Höhe soll 4,2 Meter betragen. Was trotzdem auch nach der Erweiterung nicht möglich sein wird? ,,Für große Wettkämpfe wie unser schon traditionelles Nikolausturnier werden wir auch weiterhin in eine größere Halle umziehen müssen", sagt Matthias Milz. Mit Hilfe zahlreiche Mitglieder und Freunde des Judosports werde dies aber auch weiterhin gut gelingen können, zeigt er sich optimistisch.

Bis zur Fertigstellung werden sicher Judoka und Verantwortliche öfter mal im Stadtteil Talsand vorbeischauen, um den Baufortschritt selbst in Augenschein zu nehmen. Vielleicht gibt es dann im Sommer 2024 ja eine gemeinsame Einweihungsfeier mit dem wiederentstandenen Aquarium-Sportbad gleich nebenan. Danach sehnen sich nämlich ganz viele Schwedter und Schwedterinnen, kleine wie große! Jörg Matthies

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