Die neue Generation

Schornsteinfeger bringen Glück

Die neue Generation

Im Wandel: Schornsteinfeger wurden einst mit dem Teufel auf eine Stufe gestellt, bevor sie im Mittelalter zu den beliebten Glücksbringern wurden.

Alltag im Job: Messungen und sicherheitstechnische Überprüfungen vornehmen und dokumentieren - das gehört längst zum Beruf. Foto: Bundesverband der Schornsteinfeger

29.12.2022

Der Schornsteinfeger hat eine besondere Karriere hingelegt: Stand er zuerst lange wegen seiner schwarzen Gesichtsfarbe auf einer Stufe mit dem Teufel, erkannten die Menschen im Mittelalter seinen Nutzen. Er reinigte die Kamine und sorgte dafür, dass die Brandgefahr verringert wurde. Damit brachte er den Bewohnern Glück und schützte deren Hab und Gut.

Damals wie heute auf den Dächern unterwegs, um Kamine und Schornsteine zu reinigen. Doch das ist nur ein Teil des Berufes. Foto: archiv
Damals wie heute auf den Dächern unterwegs, um Kamine und Schornsteine zu reinigen. Doch das ist nur ein Teil des Berufes. Foto: archiv

Moderner Beruf mit Tradition

Die allgemeine Vorstellung vom Schornsteinfeger-Handwerk ist bis heute beeinflusst von der langen Tradition dieses Berufs. Doch das Kehren und Reinigen von Schornsteinen und Kaminen macht nur noch einen Teil der Aufgaben von Schornsteinfegern und Schornsteinfegerinnen aus.

Da sich Feuerungs- und Lüftungsanlagen sowie Heizmaterialien und -gewohnheiten im Laufe der Zeit stark verändert haben, sind Schornsteinfeger/innen heute auch damit beschäftigt, Messungen und sicherheitstechnische Überprüfungen vorzunehmen und zu dokumentieren. Sie beraten Kunden in Fragen der Energieeffizienz, des Brandschutzes oder der Feuerungs- und Umwelttechnik. Auch die Arbeit am Computer ist heute ein wichtiger Bestandteil des Berufsbildes, denn Aufgaben wie die Erstellung von Messbescheinigungen und Abrechnungen, die Verwaltung von Kundendaten sowie das Schreiben von Prüfprotokollen und -berichten erledigen die Schornsteinfeger/innen selbst.

Den Umwelt- und Klimaschutz im Blick

Fast täglich prüfen Schornsteinfeger/innen, ob Heizungsanlagen energieeffizient und emissionsarm arbeiten. Auch als Energieberater/innen setzen sie sich dafür ein, Energie zu sparen und CO2-Emissionen zu senken. Da Klimaschutz nicht erst im Heizungskeller beginnt, gestaltet das Handwerk schon die Fahrt zur Arbeit klimafreundlich.

In einigen Bezirken fahren sie grundsätzlich mit dem Lastenfahrrad von Haus zu Haus und verringern dadurch ihre CO2-Emissionen. Nicht immer ist dies jedoch möglich. Vor allem Schornsteinfeger/ innen im ländlichen Raum sind auf Betriebsfahrzeuge angewiesen.

Seit über 10 Jahren sind Schornsteinfeger/innen bereits als Unterstützer des Klimaschutzprojektes des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks und von FORLIANCE (ehemals ForestFinance/ForestFinest) klimafreundlich unterwegs.

Bisher konnten über das Projekt und mit dem Engagement der Schornsteinfeger/ innen ca. 30.000 Tonnen CO2 ausgeglichen werden. pm/cr

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