Es passiert schnell: Die demente Mutter macht sich auf den Weg, raus aus dem Pflegeheim. Meist gehen solche ungeplanten Ausflüge zum Glück glimpflich aus. Der Schock sitzt aber auch nach einer erfolgreichen Suche meist noch tief. Hier kommen die wichtigsten Verhaltensregeln für Angehörige - und für Außenstehende.
Szenario: Ein Angehöriger mit Demenz ist draußen unterwegs
Manche Menschen mit Demenz haben einen starken Bewegungsdrang. Er beschränkt sich nicht immer nur auf die Wohnung oder die Pflegeeinrichtung - Betroffene zieht es auch vor die Haustür.„Die Erkrankten machen sich scheinbar ziellos auf den Weg, um in ihrer eigenen Wirklichkeit aber etwas Dringendes zu erledigen, zum Beispiel die Kinder von der Schule abzuholen“, erklärt Astrid Marxen, Pressesprecherin der Alzheimer Forschung Initiative.
Was also tun, wenn einem auf der Straße eine Person begegnet, die verwirrt und orientierungslos wirkt?
Die Polizei Dortmund formuliert es ganz klar: In so einer Situation sollte man keine Scheu haben, die Telefonnummer 110 zu wählen und die Polizei zu informieren. Schließlich helfen Hinweise aufmerksamer Menschen dabei, dass die Person schnell wieder nach Hause zurückkommt. Denn es ist gut möglich, dass das Pflegeheim oder die Familie die Person schon als vermisst gemeldet haben. Und wie geht man auf die Person zu? Astrid Marxen rät, langsam und ruhig zu sprechen: „Verwenden Sie eine einfache Sprache und stellen Sie nicht mehrere Fragen auf einmal.“ Eine Einstiegsfrage, die Vertrauen aufbaut, kann sein: „Wohin sind Sie unterwegs?“ Ansonsten geht es im Gespräch darum, Hinweise über die Identität herauszufinden - und zum Beispiel nach Wohnort oder Angehörigen zu fragen.
Was man laut der Polizei Dortmund ebenfalls fragen kann: ob man in den Kragen der Jacke oder des Hemdes hineinschauen darf. Wohnt die Person in einem Pflegeheim, befindet sich dort oft ein Etikett der Wäscherei - und auch damit einen Anhaltspunkt, wo die Person lebt.
Worauf man allerdings in so einer Situation gefasst sein muss: Die Person könnte aggressiv reagieren. Das kann passieren, wenn sich Menschen mit Demenz unsicher oder verängstigt fühlen.„Versuchen Sie, das Thema zu wechseln oder lenken Sie die Aufmerksamkeit auf etwas Positives oder Interessantes“, schlägt Marxen als Strategie vor. Ebenfalls wichtig: Wenn man Hilfe angefordert hat - etwa der Polizei oder der Pflegeeinrichtung Bescheid gegeben hat, dann hilft es, bei der Person zu bleiben, bis sie in sicheren Händen ist.
dpa-mag
Vorsicht Sepsis
Tipps
Bei chronischen Wunden gibt es spezielle Warnzeichen, die auf eine sogenannte Komplikation hindeuten können. Damit gemeint ist, dass etwas nicht nach Plan verläuft und die Wundheilung beeinträchtigen kann. Bei der Wundbeobachtung können pflegende Angehörige also ganz entscheidend mithelfen. Hier ist eine gute Beobachtungsgabe gefragt:
Gefahr 1: Infektion
Sieht die Wunde rötlich aus? Ist sie geschwollen, auffällig warm oder schmerzt sie stark? Tritt Eiter aus? Leidet der Betroffene unter Fieber und Schüttelfrost? Riecht die Wunde unangenehm?
Gefahr 2: Blutvergiftung (Sepsis)
Verfärbt sich die Haut dunkel? Sind rötlich-blaue Linien auf der Haut erkennbar?
Gefahr 3: Tetanus
Hat der Betroffene Schmerzen? Kommt es zur Muskelversteifung in Gesicht oder Nacken? Treten Schluckstörungen auf oder verkrampft die Kiefermuskulatur?
Wichtig hierbei: Ist der Impfschutz des Angehörigen noch gegeben und wird er regelmäßig erneuert?
pflege.de