Dem Infekt zuvor kommen

Pflegeratgeber - In guten Händen

Dem Infekt zuvor kommen

JENS KALAENE/DPA

09.03.2024

Tief einatmen, lang ausatmen: Das sorgt auch dafür, dass die Lungen gut durchlüftet werden. Als Folge sammelt sich weniger Schleim in den unteren Atemwegen an, Krankheitserreger haben es schwerer. Doch Pflegebedürftige atmen oft eher flach. Laut Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat das damit zu tun, dass die Kraft der Atemmuskulatur bei vielen Menschen im Alter abnimmt. Auch Bettlägerigkeit, Schmerzen und Erkrankungen wirken sich auf die Atmung aus. Was können Angehörige tun, um die Atemwege Pflegebedürftiger zu schützen? Gemeinsam zu singen oder zu lachen sind laut ZQP ein guter Anfang - dabei gelangt besonders viel Luft in die Lungen.

Auf gute Zahn- und Mundpflege achten

Gründliche Handhygiene schützt vor Atemwegsinfekten, klar. Doch auch eine sorgfältige Mundhygiene kann das Erkrankungsrisiko verringern: „Denn Entzündungen im Mund können die Abwehrkräfte schwächen. Zudem können sich Krankheitserreger aus dem Mund bis in die Lunge ausbreiten“, sagt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin vom ZQP.

Reizung der Atemwege vermeiden

Aufgewirbelter Staub, Tabakrauch und Putzmittel zum Sprühen können die Atemwege von Pflegebedürftigen reizen. Wohltuend für die Atemwege ist hingegen ein gutes Raumklima. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, messen lässt sie sich mit einem Hygrometer. Und natürlich: mehrmals am Tag frische Luft hereinlassen.

In Positionen helfen, die das Atmen erleichtern

Mit einem aufrechten Oberkörper fällt das Atmen leichter. Angehörige von bettlägerigen Pflegebedürftigen sollten daher regelmäßig das Kopfteil des Pflegebettes hochstellen. Der Knick im Bett sollte dabei ungefähr auf Hüfthöhe verlaufen. Im Liegen kann es sinnvoll sein, kleine Kissen unter dem Rücken zu platzieren. So lassen sich verschiedene Bereiche der Lunge besser belüften.
dpa


Traditionell oder modern

Wundversorgung aktuell

Chronische Wunden in der Pflege gehören zum Alltag dazu. Sie richtig und individuell zu behandeln, lernen Pflegefachkräfte in ihrer Ausbildung und in der Praxis. Doch auch für pflegende Angehörige lohnt sich die Wissensaneignung. Grundsätzlich entscheidet man zwei Arten der Wundversorgung:

Traditionelle Wundversorgung

Bei der traditionellen Wundversorgung kommen trockene Wundauflagen zum Einsatz. Häufig ist dies in der Erstversorgung der Fall, wenn die Wunde zunächst schnell abgedeckt und geschützt werden soll. Klassisches Verbandsmaterial hierfür sind beispielsweise Mullkompressen und Pflaster.

Bei chronischen Wunden ist die traditionelle Wundversorgung auf Dauer allerdings ungeeignet. Es besteht die Gefahr, dass die Wunde austrocknet und der natürliche Heilungsprozess gestört ist.

Moderne Wundversorgung

Bei der modernen Wundversorgung kommen feuchte (auch hydroaktive) Wundauflagen zum Einsatz. Inzwischen gibt es eine Vielzahl hydroaktiver Wundversorgungsprodukte. Sie sorgen für ein feuchtes Wundklima und erzielen eine gute Abheilungsrate. Hydroaktive Wundverbände sind einfacher zu wechseln, was die Situation für alle Beteiligten erheblich erleichtert und somit Schmerzen lindert.

Die Form der Wundversorgung - ob trocken oder feucht - sollte immer individuell auf die jeweilige Wunde angepasst werden, denn es gibt keine pauschal richtige Lösung. Ziel ist eher ein ideal feuchtes Wundmilieu in allen Wundheilungsphasen. Die Wunde sollte hierbei gerade so feucht sein, dass sie weder austrocknet noch aufquillt (mazeriert).
pflege.de

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