Pond-Musiker Wolfgang „Paule“ Fuchs: Zwei Konzerte zum Pond-Jubiläum

Panketal

Pond-Musiker Wolfgang „Paule“ Fuchs: Zwei Konzerte zum Pond-Jubiläum

Der ostdeutsche Elektronik-Pionier Wolfgang Fuchs erzählt: Das war die erste Formation in der DDR, die elektronische Instrumentalmusik live gespielt hat. Und das mit großem Erfolg.

Der Pond-Musiker Wolfgang „Paule“ Fuchs in seinem Garten in Schwanebeck neben der altgriechischen Skulptur Diskobolos. Beide stehen auf Scheiben, der eine auf den Diskus, der andere auf Schallplatten und CDs. Foto: Aka

09.09.2024

Schwanebeck. Lampenfieber? Wolfgang Fuchs, der von allen nur Paule genannt wird, muss kurz überlegen. „Ja, ein bisschen kribbelt es schon vor Live-Auftritten, aber das sollte auch so sein. Am meisten Gedanken mache ich mir immer um die Technik und hoffe, dass alles funktioniert“, erzählt der ostdeutsche Elektronikpionier, der 1978 im Prenzlauer Berg die Gruppe Pond mitbegründet hat. Es war die erste Formation in der DDR, die elektronische Instrumentalmusik live aufführte. Und das mit großem Erfolg. Das Stück „Planetenwind“ wurde der erfolgreichste Instrumentaltitel der DDR-Musikgeschichte. Das gleichnamige Album erreichte wie das Folgealbum „Auf der Seidenstraße“ sechsstellige Verkaufszahlen. Im Westen hießen die Stars der elektronischen Musik Tangerine Dream, Klaus Schulze und Kraftwerk, im Osten jubelten die Fans Pond zu.

Und das können sie in diesem Monat wieder tun. Pond-Paule Fuchs, der die Bandgeschichte seit vielen Jahren als Solist weiterschreibt, gibt gleich zwei Konzerte - am 20. September im Eberswalder Kino Movie Magic und am 21. September in der Stadthalle Bernau. „Wir haben die Feierlichkeiten zum 45. Bühnenjubiläum ein bisschen verlängert“, schmunzelt Paule Fuchs, der sich mit seinem siebenköpfigen Team in den letzten Vorbereitungen auf die Konzerte befindet. Der Aufwand ist tatsächlich größer als man vermuten mag. „Wir haben immerhin vier Tonnen Equipment, neben der Musik gibt es eine gigantische Multi-Media-Show mit Videoprojektionen und optischen Effekten“, bestätigt der Musiker aus Schwanebeck.

Nicht zu vergessen ist die legendäre Pond-Glocke, einst in Apolda gegossen, 65 Kilogramm schwer und bei allen Konzerten dabei. „Nun kommt aber der Clou“, strahlt Paule Fuchs, „mein Cheftechniker Bernd Harder aus Eberswalde hat eine Art elektrischen Lift gebaut, mit dem die Glocke vom Boden in etwa zwei Meter Höhe gefahren wird.“ Allein diese raffinierte Konstruktion wiegt vier Zentner und wird bei den Konzerten in Eberswalde und Bernau Premiere feiern. Bestaunenswert sind auch die selbstgebauten Instrumente, wie zum Beispiel die Leuchtgitarre, die mit jedem Ton zur Lichtorgel wird.

Zum Programm der „Pond-Rock-Space-Night“ gehören natürlich sämtliche Hits der Gruppe Pond, aber auch neue Titel. Zu hören ist zum Beispiel der gerade fertiggestellte Mix aus „Planetenwind“ und dem Rockklassiker „Am Fenster“ von City. Außerdem werden große Teile des dritten Pond-Albums „Maschinenmensch“ gespielt, das 1990 erschien. Mitten in der Wendezeit erhielt es leider nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient hätte. „Ganz wichtig ist mir auch der Tribut-Block an Tangerine Dream, Jean Michel Jarre und Kraftwerk, der fester Bestandteil der beiden Konzerte sein wird“, ergänzt Paule Fuchs voller Vorfreude. Aka

Karten für das Konzert in Bernau gibt es in der Tourist-Info und in der Stadthalle (www.stadthalle-am-steintor.de), für Eberswalde über das Kino Movie Magic (www.moviemagic-eberswalde.de)

Robert-Koch-Park

Panketal. Im Rahmen des 13. Chorkonzerts im Park gastiert an diesem Sonntag der Marzahner Kammerchor im Robert-Koch-Park Panketal in der Bebelstraße 62 a-c.

Unter dem Motto „Im Grün erwacht der frische Muth“ präsentieren die Musiker beliebte und bekannte Melodien. Die musikalische Leitung hat Wilfried Staufenbiel. Das gut einstündige Konzert beginnt um 16 Uhr, der Eintritt ist frei. Um Spenden wird herzlich gebeten.