Was ist eigentlich das Schlaubetal? Ist es wald- und wasserreich? Artenreich? Heidereich? Oder formen- und sternenreich? Die Antwort gibt das vor vier Monaten eröffnete Müllroser Naturparkhaus: Das Schlaubetal ist ... ALLES.
Drei Viertel des kleinen Wanderparadieses sind von Wald bedeckt. Das Tal der Schlaube wird oft als schönstes Bachtal Ostbrandenburgs gelobt. Weite finden Naturliebhaber in der Reicherskreuzer Heide. Und Stille unter den Tauerschen Eichen. Im Naturpark haben sowohl Mensch als auch Flora und Fauna ihren Lebensraum.
Durch die in der Eiszeit entstandenen vielfältigen Landschaftsformen ist ein buntes Mosaik mit einem großen Reichtum an Pflanzen und Tieren entstanden. All das „erzählt“ das Müllroser Naturparkhaus, zu finden im Kietz 7, gleich neben dem Haus des Gastes.

Mit den Worten „Besucher können sich dort auf spannende Einblicke in die reiche Naturwelt des Schlaubetals freuen von eiszeitlichen Gletschern, die die Landschaft und den Lauf der Schlaube formten, von den Besonderheiten der Heide, von den vielen kleinen und großen Bächen, Gräben, Fließen und Seen, bis zu den Mooren und tiefen Wäldern“, erläutert der stellvertretende Amtsdirektor Patrick Grunow.
Seit April hätten schon die ersten Schüler, jüngere und ältere Touristen und Familien das Naturparkhaus besucht, das offiziell Besucherinformationszentrum des Naturparks Schlaubetal heißt, kurz BIZ genannt. Träger ist die Stadt Müllrose.
„Naturparkhaus klingt freilich viel schöner“, meinten Elke und Karl-Heinz Benz unisono.
Das Ehepaar aus Frankfurt (Oder) besuchte dieser Tage den neuen attraktiven Anlaufpunkt. „Und der bekommt Bestnoten von uns“, werteten die Rentnern aus Hansa-Nord. Ihnen hat vor allem gefallen, dass die interaktive Ausstellung in sechs Themenbereiche geteilt ist – mit Videos, Hörstationen, Reliefs und Mitmach-Stationen.
„Nächstes Mal bringen wir unseren Enkel Jonas mit. Unser Neunjähriger wird sich vom Maskottchen Luttchen begeistert sein. Es lädt zu einer Entdeckungsreise durch das Schlaubetal ein“, weiß Opa Karl-Heinz, bis zur Rente Mitarbeiter eines Autohauses.
Was den 68-Jährigen auch begeistert: Neben klassischen Informationstafeln kommen moderne, interaktive Elemente zum Einsatz. Ein Landschaftsrelief macht die Topografie des Naturparks haptisch erfahrbar. Videostationen geben Einblicke in das Leben im Naturpark, Hörstationen erzählen regionale Sagen, Monitore zeigen beeindruckende Aufnahmen von Tieren und Pflanzen. Einzige Kritik: Es gibt noch keine Flyer, die mehr Infos beinhalten könnten.
Das Naturparkhaus ist barrierefrei. Lobenswert ist die attraktive Möglichkeit im Haus des Gastes für die Präsentation von regionalen Produkten, unter anderem in Vitrinen. Besucher können Gepäck in Jacken und Schließfächern deponieren.
Für die Beleuchtung wurde auf modernste, energiesparende Technik gesetzt. Und: Neu angeschafft wurden mobile Vitrinen für die Präsentation von Objekten für kommende, wechselnde Ausstellungen des Heimatmuseums.
Mit dem Naturparkhaus ist Müllrose um eine bedeutende Attraktion reicher. Das Haus ergänzt die touristische Infrastruktur des Ortes und des Schlaubetals und soll zugleich Ort der Bildung, der Begegnung und der Auseinandersetzung mit der Natur der Region sein.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 16 Uhr, Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen 10 bis 14 Uhr; Eintritt: Erwachsene 5/3,50 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei.
Von Jörg Kotterba