Am 10. Mai, wird der Rathausplatz der Stadt von 11 Uhr bis 17 Uhr ganz im Zeichen von Garten, Grünzeug & Gedöns stehen. Dann dreht sich wieder alles um die Themen Garten, Nachhaltigkeit, biologische Vielfalt und gesunde Ernährung. Die Veranstaltung findet bereits zum dritten Mal statt und zeichnet sich einmal mehr durch ihre Vielseitigkeit aus. Garten, Grünzeug & Gedöns bietet Gelegenheit zum Schauen, zum Lernen und zum Informieren.
Um 11 Uhr eröffnet Bürgermeister Steffen Apelt die Veranstaltung. Die Besucher werden zahlreiche Infostände und Aufsteller vorfinden, so unter anderem von der Stadt und der Bibliothek Hohen Neuendorf. Nellie Krauß von der Stadtverwaltung weist zudem darauf hin, dass es auch wieder einen Stand gibt, an dem Vorschläge zum Bürgerhaushalt entgegengenommen werden. Nellie Krauẞ: „Jeder Einwohner unserer Gemeinde kann hier Ideen einbringen, wofür wir das Geld aus dem Gemeindehaushalt investieren sollten, kann uns wissen lassen, was ihm wichtig ist, worüber er sich freuen würde.“
Gartengestaltung & Vereine
Sicher ist, dass die Besucher bei Garten, Grünzeug & Gedöns viele Vorschläge zur Gartengestaltung finden. Auch Gartendekorationen werden auf dem Rathausplatz angeboten. Ein Publikumsmagnet dürfte wieder die Pflanzenbörse werden. Hier gibt es ein umfangreiches Angebot von Samen und vorgezogenen Pflanzen durch private Anbieter. Als gewerblicher Anbieter bringt sich hier auch die Gärtnerei Am Friedhof aus Hohen Neuendorf ein.
Mehrere Vereine nutzen Garten, Grünzeug &Gedöns, um sich vorzustellen. So informiert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald über ihre Projekte in der Region. Der Verein Vielfalt für das Stolper Feld gibt ebenfalls Auskünfte zu seinen Aktivitäten und lädt zu Mitmach-Aktionen ein.
Der Imker-Verein hat viel Interessantes über die Bienen mitzuteilen und Besucher können Honig verkosten. Die Stolper Landfrauen versorgen die Besucher mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen und bieten zudem diverse Handarbeiten zum Kauf an.
Fachvorträge
Im Rathaussaal wird zu Fachvorträgen eingeladen. Um 13 Uhr spricht Sabine Fussan, Leiterin der AG Gartenlust des Kulturkreises Hohen Neudorf, zum Thema „Der (un-) perfekte Garten“. Daran schließt sich um 13.30 Uhr der Vortrag von Maik Stoof von der Stadtverwaltung zu „Regenwassernutzung im Garten“ an. Dr. Jens Radtke vom Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf, referiert um 14 Uhr zum Thema: „Ohne Bienen kein Obst. Aber wie locke ich Bienen in meinen Garten?“. Um 14.30 Uhr steht der Vortrag von Dipl. Ing. Anke Klettnig, selbständige Gartenplanerin und Dozentin im Garten- und Landschaftsbau, zum Thema: „Wohlfühloasen - 20 Jahre GartenArchitekturKlettnig“ auf dem Programm. Den Abschluss bildet um 15 Uhr der Vortrag von Jan Brandenstein, Geschäftsführer von Deine Lieblingsgärtner J.B. GmbH. Er referiert über „Gartenplanung in 2D bzw. 3D für nachhaltige Gärten“.
Den Reigen der Vorträge eröffnet Sabine Fussan mit ihren Ausführungen zum (un) perfekten Garten. Ihre These: Hobbygärtner(innen) orientieren sich vielfach an Hochglanzfotos in Gartenmagazinen und to-do-Listen was alles wann unbedingt gemacht werden muss. So setzen sie sich selbst unter Druck. Ein Garten soll aber nicht für Stress, sondern für Entspannung sorgen. Wer sich zudem vom sattgrünen Rasen und den üppigen Blumenbeeten in Nachbars Garten inspirieren lasse, vergesse dabei, dass solche Gärten viel Arbeit, Dünger und Wasser erfordern, so Sabine Fussan.
Es gehe nicht darum, den Garten im Sinne von „Ausbeutung“ zu optimieren, um möglichst viel Obst oder Gemüse zu ernten. Fussan: „Eigentlich geht es darum, sich die eigenen Bedürfnisse an den Garten klarzumachen.“ So sollten wir uns fragen, wie viel Erholung soll mir mein Garten bieten, welche Flächen brauche ich für Kinder oder Enkel, habe ich Haustiere, die im Garten unterwegs sind? In letzter Zeit gibt es einen Trend, den Garten für Bienen und Insekten attraktiv zu gestalten. In der Arbeitsgemeinschaft Gartenlust können sich Hobbygärtner(innen) mit allen Themen rund um Gartengestaltung- und pflege vertraut machen.
Maik Stoof von der Stadtverwaltung, referiert zu Regenwassernutzung im Garten. Wohl haben viele Kleingärtner auf ihren Grundstücken bereits Regentonnen zu stehen, doch gibt es noch andere Möglichkeiten, Regenwasser aufzufangen. „Noch relativ wenig bekannt ist, dass die Industriebetriebe sogenannte IBC-Behälter, die sie nicht mehr benötigen, preisgünstig an Privatkunden abgeben“, sagt Stoof. Ein solcher Container mit einem Fassungsvermögen von einem Kubikmeter - das wäre ausreichend für ca. 100 Quadratmeter Dachfläche würde etwa 50 Euro kosten. -
Noch immer gehe zu viel Niederschlagswasser in die Kanalisation, meint Maik Stoof. Auffangmöglichkeiten würden sich durch Zisternen oder alte Sickergruben (nach deren Reinigung) oder auch einfach durch die Anlage von Mulden im Garten bieten.
Dr. Jens Radtke vom Länderinstitut für Bienenkunde betont in seinem Vortrag die Bedeutung von Bienen für gute Gartenerträge. Wer Obst ernten will, sollte seinen Garten bienenfreundlich gestalten. Bienen fördern nicht nur Erträge, sondern auch die Qualität. Sie bevorzugen Blütenvielfalt und laben sich an Obstgehölzen und Küchenkräutern. Einheimische Sträucher wie Kornelkirsche und Brombeere bieten Vorteile für Vögel und Küche. Wildblumenwiesen sind zudem im Trend.
Übrigens findet im Rahmen von Garten, Grünzeug & Gedöns um 11.30 Uhr eine Versteigerung von 40 Fundrädern statt.
Zur gastronomischen Versorgung tragen unter anderem die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit Grillwurst und weitere Partner bei, die mit Grillspezialitäten und einem Getränkeangebot auf dem Rathausplatz präsent sein werden. rdü