Hämophilie A tritt bei einem von 5000 bis 8000 neugeborenen Jungen auf, bei Mädchen spielt die vererbte Blutgerinnungsstörung kaum eine Rolle. Wenn Eltern nicht ahnen, dass ihr Kind betroffen sein könnte, kann der Weg zur Diagnose dauern.
Oft ist es ein erstes Anzeichen, dass das Kind vermehrt Blutergüsse hat, wenn es mit dem Krabbeln beginnt. Darauf weist Georg Goldmann, Oberarzt am Hämophiliezentrum des Universitätsklinikums Bonn hin.
Bereits leichter Druck oder leichtes Anstoßen reichen bei schwerer Hämophilie aus, um einen Bluterguss entstehen zu lassen. „Manchmal passiert das schon beim Hochheben des Kindes“, so Goldmann.
Der Besuch in der Kinderarztpraxis ist oft nicht direkt aufschlussreich. „Es kommt immer wieder vor, dass Eltern zunächst bezichtigt werden, die Verletzungen selbst verursacht zu haben“, so Goldmann.
Gewissheit liefert ein Gerinnungstest. Wenn sich dabei herausstellt, dass das Kind tatsächlich an Hämophilie A erkrankt ist, sollten sich Familien auf die Suche nach einem spezialisierten Behandlungszentrum begeben. dpa