Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Ihr Beruf ist Goldstaub für die Kunden

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Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Ihr Beruf ist Goldstaub für die Kunden

Innung aus Ober-und Niederbarnim: Das Ehrenzeichen in Silber bekamen langjährige Gesellenprüfer. Bei der Gesellenfreisprechung erhielten 27 Anlagenmechaniker im Beruf SHK-Anlagenmonteur ihren Gesellenbrief.

Ehrenzeichen des Handwerks in Silber und Ehrenurkunden überreichte Wolf-Harald Krüger (Mitte) für Jürgen Nörenberg (I.) und Bernhard Kappes. Fotos: Reinhard Witteck

26.02.2024

Ausgezeichnet mit dem Ehrenzeichen des Handwerks wurden bei der Gesellenfreisprechung im Februar im Golfpark Wilkendorf der langjährige Gesellenprüfer Bernhard Kappes und Gesellenvertreter Jürgen Nörenberg. Wolf-Harald Krüger, der Präsident der Handwerkskammer Frankfurt (Oder), Region Ostbrandenburg, würdigte das Ehrenamt als persönlichen Einsatz im Interesse der SHK-Innung. „Sie haben sich immer für das Handwerk und andere eingesetzt und ihre Zeit geopfert. Wir sind im Handwerk stolz auf unsere Selbstverwaltung. Ob als Obermeister, stellvertretender Obermeister, im Innungsvorstand oder in den verschiedenen Gremien, wie beispielsweise dem Gesellenprüfungsausschuss.“ Diese Auszeichnung erfolgte für die über 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Gesellenprüfungsausschuss auf Vorschlag der Innung Sanitär-Heizungs- und Klimatechnik Ober- und Niederbarnim.

Bei der feierlichen Gesellenfreisprechung erhielten zwei Gesellinnen und 25 Gesellen den Gesellenbrief. Für Katrin Kappes und Veit Siering gab es je einen Bildungsgutschein der Handwerkskammer. Die Veranstaltung bot für Bernhard Kappes ein weiteres erfolgreiches Ergebnis: Seine Tochter Katrin Kappes, die in seinem SHK-Meisterbetrieb in Britz die praktische Berufsausbildung zur SHK-Anlagenmechanikerin absolvierte, beendete als Lehrgangsbeste dieses Jahrganges ihre Berufsausbildung. Ihr folgten Veit Siering und Dorian Jackisch. Katrin Kappes erzählte: „Den Ablauf in einem SHK-Meisterbetrieb habe ich schon von Kindesbeinen an mitbekommen. Ursprünglich wollte ich ja Abitur machen, aber in der Corona-Pandemie habe ich mich dann entschlossen, lieber einen Handwerksberuf zu erlernen, da kann man etwas mit seinen Händen schaffen.“ Lachend verriet sie: „Bei meinem ersten selbstständigen Einsatz beim Kunden hatte ich meinen Werkzeugkoffer vergessen. So etwas ist mir nie wieder passiert.“ Im April beginnt sie die elfmonatige Meisterausbildung in Vollzeit.


Der stellvertretenden Obermeister der Innung, Matthias Bohn erklärte in seiner emotionalen und frei vorgetragenen Rede: „Sie sind heute hier die wichtigsten Personen. Sie haben sich dreieinhalb Jahre durch die Ausbildung gequält. 27 von 34 haben es geschafft. Sie haben nun das Recht, den Titel Geselle im SHK-Handwerk zu tragen.“ Seine Bemerkung:

„Sie haben mit diesem Gesellenbrief einen besseren Abschluss wie einige, die im Deutschen Bundestag sitzen“, löste bei den Anwesenden heiteres Gelächter und Beifall aus. „Der Raum der Freisprechung ist mit über 80 Personen gut gefüllt. Es ist schön, zu sehen, wie erfolgreich es im Handwerk zugehen kann“, lobte Matthias Bohn, der vor 35 Jahren seinen Gesellenbrief erwarb. „In dieser Zeit hat sich das SHK-Handwerk sehr verändert. Sie werden in 20 Jahren darüber lächeln, dass sie noch Ölheizungen eingestellt haben. Vielleicht wird es dann schon kleine private Miniatombetriebene-Kraftwerke in den Häusern geben. Sie bilden eventuell in einigen Jahren selber den Nachwuchs aus und haben dann die Chance, zu verändern, was ihnen heute an der Ausbildung nicht gefiel. Ich wünsche ihnen alles Gute in Ihrem beruflichen Leben.“


Wolf-Harald Krüger freute sich über langjährige Handwerkertraditionen wie die Gesellenfreisprechung. „Der Lehrling war immer schon verpflichtet, seinem Meister zu dienen. Heute werden sie von dieser Pflicht freigesprochen. Das ist für mich gelebte Handwerkstradition, die keineswegs altmodisch ist. Im SHK-Handwerk hat sich die Technik besonders schnell entwickelt. Während Betonbauer immer noch Stein auf Stein setzen – heute natürlich ohne Bier – bedienen sie als SHK-Anlagenmonteure hochmodernste Technik auf Knopfdruck. Dafür war in ihrer Lehre eine sehr hohe Qualifikation gefragt. Ich möchte ihnen heute meine besten Wünsche und die des Vorstandes der Handwerkskammer überbringen. Ich beglückwünsche sie zu dieser guten Berufswahl. Sie werden das Wort Arbeitslosigkeit nie in den Mund nehmen müssen, es sei denn für eine selbst gewollte Auszeit. Sie haben einen Beruf gewählt, der Mangelware ist. Einen Beruf, der sich mit Wärmepumpen und Wasserstoff deutlich weiter verändern wird. Ihre Tätigkeit wird durch Arbeit vor Ort beim Kunden geprägt sein. Er bietet ihnen eine fantastische Perspektive. Mit ihrem Beruf werden Sie sich selbst verwirklichen und ihre Familie ernähren können. Ihre Arbeit ist wie Goldstaub für die Kunden. Handwerk heißt es, weil wir mit den Händen arbeiten. Was sie in der Ausbildung gelernt haben, kann man in der eigenen Familie immer gebrauchen. Ich wünsche ihnen Glück und viel Erfolg.“

Norbert Band, Innungsobermeister im SHK-Fachverband schilderte: „Wir werden als SHK-Handwerk die Energiewende mitgestalten. Dafür ist auch von ihnen viel Ideenreichtum gefragt. Sie haben in den vergangenen 42 Monaten gezeigt, sie haben Ihre Ausbildung erfolgreich gemeistert. Ich will mich hier nicht über die Politik auslassen. Mein besonderer Dank gilt ihren Eltern, ihren Lebenspartnern, dem Gesellenprüfungsausschuss. Ich freue mich über diese große Runde hier. Wir brauchen viele junge Leute, die unser Handwerk voranbringen.“ Dann wurde er doch noch politisch und merkte an: „Robert Habecks Forderungen werden sich schwierig umsetzen lassen! Ich wünsche ihnen heute einen schönen Tag, lassen sie es einmal richtig krachen. Zu einer Perspektive als Techniker, Meister oder ein Studium kann ich ihnen nur zuraten. Engagierte im Ehrenamt im Handwerk und in den Innungen sind herzlich willkommen.“ Reinhard Witteck

Die nächste Innungsversammlung ist am Donnerstag, dem 21. März, um 16 Uhr bei TGA Heinemann in Strausberg.

Die vorbereitende Sitzung des Gesellenprüfungsausschuss findet am Dienstag, dem 9. April ab 15 Uhr im OSZ II Barnim statt.

Das Sommerfest der Innung wird am Freitag, dem 31. Mai um 15 Uhr gefeiert.

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