Große Reifen und Pinguin-Gang

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Große Reifen und Pinguin-Gang

Mit dem Rollator gut durch den Winter

Kleine Räder ohne Profil machen das Fortkommen mit einem Rollator bei winterlichen Verhältnissen eben nicht leichter. Da ist ein Wechsel auf große breite Räder angeraten. Foto: Philipp Schulze/dpa/dpa-mag

17.01.2022

Mit einem Rollator kommt man auf verschneiten Gehwegen oft nur beschwerlich voran. Etwas leichter wird es aber, wenn die Räder einen möglichst großen Durchmesser haben, mit Luft gefüllt sind und Profil haben, erläutert die Deutsche Verkehrswacht.Doch was lässt sich machen, wenn ein Rollator nur vergleichsweise kleine, unprofilierte Rollen hat - kann man die Räder dann wechseln? Dem Experten Michael Hubert ist zumindest kein Modell bekannt, bei dem ein Radwechsel „grundsätzlich unmöglich ist“. Bei manchen Rollatoren sitzen die Räder auf Steckachsen und könnten mit wenigen Griffen getauscht werden, erklärt der Fachmann von der Agentur Barrierefrei NRW. Bei Schraubachsen sei der Tausch aufwendiger.

Reifensatz für 100 Euro

Die Frage ist jedoch, ob überhaupt profilierte Reifen als Alternative zur Verfügung stehen, ob auch größere Reifen auf das Modell passen und wie viel so ein Reifensatz kostet. Hubert kennt ein Beispiel, bei dem vier Offroad-Reifen mit rund 100 Euro zu Buche schlagen.

Frank Leyhausen von der Deutschen Seniorenliga verweist auf spezielle Outdoor-Rollatoren als Alternative: „Die haben per se einen größeren Reifendurchmesser.“ Wer viel draußen unterwegs ist, profitiert generell davon, weil sie zum Beispiel im Matsch besser vorankommen. Der Rollator ist aber nicht alles, um sicher voranzukommen, auch ihre Nutzer sind gefragt. Sie sollten festes Schuhwerk mit Profilsohle tragen, rät die Verkehrswacht. Bei Glatteis seien Spikes ratsam, die über die normalen Schuhe gezogen werden könnten. Damit man immer einen sicheren Griff hat, sollte die Hände warmgehalten werden.

Die richtige Technik beim Gehen

Das Sturzrisiko lässt sich zusätzlich mit dem sogenannten Pinguin-Gang senken, rät Leyhausen. Dabei setzt man die Schuhfläche immer komplett auf, man rollt beim Gehen also nicht wie gewohnt ab. Das Körpergewicht liegt dabei immer auf dem Fuß, der gerade vorne ist. So watschelt man quasi, ähnlich wie ein Pinguin, zwar langsam, aber dafür sicherer über den rutschigen Untergrund.

Generell gilt natürlich: Es ist immer sicherer, so lange zu warten, bis die Wege vom Winterdienst freigeräumt und gestreut worden sind. (dpa)

Im Alter

Mehrmals pro Woche Sport ist auch gut für den Geist

Damit Sport der Entwicklung einer Demenz vorbeugt und sich sogar positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirkt, kommt es auf Regelmäßigkeit an. Darauf weist der Neurowissenschaftler Stefan Schneider hin und bezieht sich auf Ergebnisse aus dem von ihm koordinierten Forschungsprojekt „DenkSport“ an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln.

„Wenn man einmal die Woche geht, kann man die altersbedingten Degenerationserscheinungen aufhalten, aber man hat keinen positiven Effekt“, sagt der Professor im DSHS-Podcast „Eine Runde mit...“. Ab zwei, drei Mal Sport in der Woche sehe man positive Effekte.

Warum kann Sport die Leistungsfähigkeit des Geistes fördern? Ein Erklärungsansatz seien neurophysiologische Mechanismen, so Stefan Schneider. Sport fordere den Körper, dadurch komme es zu Umbauprozessen und diese wirkten scheinbar auch auf das zentrale Nervensystem.

Wichtiger ist aus Sicht des Forschers aber der Aspekt, dass Sport körperlich fit macht. Das führe dazu, dass man mehr Lebensfreude entwickle und sich auch wieder mehr zutraut und sich somit in der normalen Welt wieder mehr bewegt. Isolation sei ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer Demenz. (dpa)