Die Nachfrage nach nachhaltigen Investments wächst. Laut dem letzten Marktbericht des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) investierten Anlegerinnen und Anleger 2020 insgesamt 39,8 Milliarden Euro in nachhaltige Fonds und Mandate. Das waren 21,4 Milliarden Euro oder 117 Prozent mehr als zum Jahresende 2019.
Wer sein Depot umstellen will, steht oft vor vielen Fragen: Wie investiere ich am besten? Wo liegen die Risiken? Die Experten der Stiftung Warentest geben in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest“ (3/2022) einige Antworten. Eine Auswahl:
Wie kann man sein Portfolio nachhaltig umbauen?
Eine Möglichkeit ist es, dem Depot eine Radikalkur zu verpassen und alle Anlagen zu verkaufen, um das Geld in nachhaltige Produkte zu investieren. Wer nur aktive Fonds hat, kann diese laut „Finanztest“ kostenlos zurückgeben. Börsengehandelte ETF können über die Börse verkauft werden. Aber: Beim Verkauf fallen oft Gebühren und gegebenenfalls Steuern an.
Droht eine Blase bei nachhaltigen Investments?
Auch wenn die Nachfrage derzeit hoch ist, können Anlegerinnen und Anleger in der Regel beruhigt sein. Ob es Übertreibungen gegeben hat, kommt nach Ansicht von "Finanztest“ auf das Produkt an. Bestimmte Branchenfonds, die gezielt in einzelne Bereiche investieren, haben einen engen Anlagefokus. Hier kann es zu größeren Schwankungen kommen.
Die Experten der Stiftung Warentest empfehlen daher eher nachhaltige Fonds mit einem breiten weltweiten Anlagespektnim. Ein entsprechender Weltfonds kauft Aktien verschiedener Branchen und beachtet ökologische und soziale Aspekte. Das Geld der Anleger wird breit gestreut und fließt nicht nur in Unternehmen, die aus typischen Umweltbranchen stammen.
Reicht ein aktiver grüner Fonds?
Aktiv gemanagte Fonds sind nach Ansicht der Stiftung Warentest nicht unbedingt bequem. Der Grund: Anders als bei indexbasierten ETF kann sich die Qualität ändern, etwa wenn das Management wechselt und der Fonds nicht mehr die gewünschte Rendite erzielt. Daher ist es nach Ansicht der Experten sinnvoll, nicht nur auf einen aktiven Fonds zu setzen, sondern etwa einen markttypischen ETF beizumischen. (dpa)