„Altwerden ist noch immer die einzige Möglichkeit, lange zu leben“ – den Worten des österreichischen Schriftstellers Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) kann auch aus heutiger Sicht uneingeschränkt zugestimmt werden. Aber: Mit zunehmendem Alter steigt die Anfälligkeit für Alterskrankheiten. Und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, gesundheitliche Einschränkungen in Kauf nehmen zu müssen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Gesellschaft darauf einstellt und die entscheidenden Bedingungen für ältere und pflegebedürftige Menschen schafft.
Im Rahmen der 29. Brandenburgischen Seniorenwoche findet der 16. Aktionstag „Helfende Hände – Älter werden in Frankfurt (Oder)“ am Donnerstag kommender Woche (8. Juni), im SMC, dem Spitzkrug-Multi-Center, statt. Die Schirmherrschaft hat der Beigeordnete für Jugend, Soziales und Gesundheit der Stadt Frankfurt (Oder), Jens Marcel Ullrich, übernommen.
Zum wiederholten Male wird der Aktionstag im SMC stattfinden, ohne deren aktive Unterstützung dieses Ereignis in unserer Stadt nicht mehr veranstaltet werden könnte. Die Organisation wurde durch den Pflegestützpunkt Frankfurt (Oder) und die Stadt Frankfurt übernommen. Weitere Partner des Aktionstages sind der Seniorenbeirat der Stadt und als Medienpartner das Märkische Medienhaus GmbH & Co. KG.
„Der Aktionstag hat sich zu einer guten Tradition entwickelt, welche der demografischen Entwicklung in unserer Stadt Rechnung trägt. Die Besucher können sich am 8. Juni von 10 bis 16 Uhr auf einen Tag voller interessanter Angebote und Informationen freuen“, blickt Sozialberaterin Martina Nikelski voraus.
Zum 16. Mal werden die Anbieter über die umfangreichen ambulanten und (teil)-stationären sozialen Dienstleistungsangebote in der Stadt informieren. Unter dem Motto: „Gutes Sehen und Hören – Sicherheit im Alltag“ unterstützt die Stadt den Wunsch der älteren Bürger nach Aktivität und Selbständigkeit auch im höheren Lebensalter. „Deshalb wollen wir auch in diesem Jahr das den Alltag erleichternde umfassende Angebot an ambulanten, stationären und anderen Hilfen in Frankfurt gemeinsam präsentieren und zeigen, dass auch im höheren Lebensalter eine eigenständige und selbstbestimmte Lebensführung in der eigenen Häuslichkeit möglich ist“, so Martina Nikelski. Im SMC erhalten Bürger die Gelegenheit, sich über entsprechende Angebote zu informieren und das Gespräch mit möglichen Anbietern zu suchen.

Ein Höhepunkt ist das überdimensionale begehbare Augenmodell, dessen Finanzierung vom Projekt „Pakt für Pflege“ vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg gefördert wird. Bei einer Länge von 2,90 Metern und einer Breite von 2,26 Metern kann sich der Betrachter anschaulich über den anatomischen Aufbau und Funktion eines Auges informieren. Das begehbare Augenmodell informiert zum Thema Netzhautablösung, es stellt die Makuladegeneration dar, zeigt Netzhauttumor sowie Augenthrombose und gibt Aufschluss zum Thema Grüner Star.
SMC-Besucher sollten die Möglichkeit nutzen, das Motto des Aktionstags: „Gutes Sehen und Hören – Sicherheit im Alltag“ aktiv umzusetzen. Am Stand von Apollo können sie einen Sehtest durchführen. Martina Nikelski: „Denn das Sehen ist ein wichtiger Baustein in unserem Leben. Wer gut sieht, nimmt Informationen schneller und zuverlässiger auf.“ Aber auch gutes Hören gibt uns Sicherheit im Alltagsleben. Es kann uns vor herannahenden Gefahren, zum Beispiel im Straßenverkehr oder in der Dunkelheit warnen. Außerdem sorgt gutes Sprachverständnis für Selbstsicherheit im Umgang mit anderen. Am Hör Mobil vom Schwerhörigenbund e.V. haben die SMC-Besucher die Möglichkeit, einen Hörtest und damit eine erste Einschätzung Ihres Hörvermögens zu erleben.
Ein weiteres Angebot für alle Besucher ist das Infomobil der Digitalen Engel. Mit dem Projekt Digitaler Engel unterstützt Deutschland sicher im Netz ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Angebote. In persönlichen Gesprächen zeigen die mobilen Ratgeber Tipps und Tricks zum sicheren Einsatz digitaler Möglichkeiten im Alltag, so online Reisen buchen, mit den Enkeln online in Kontakt bleiben oder der digitale Nachlass. Der Digitale Engel vermittelt allen Interessierten, wie die täglichen Abläufe durch digitale Anwendungen erleichtert werden können.
Die 40 verschiedenen Anbieter werden diesen Aktionstag dazu nutzen, in Gesprächen über ihre Leistungen rund um die Gesundheit, Sicherheit, Fitness, Mobilität, Wohnungsanpassung, Fragen zu Steuern, Geselligkeit, eigene Aktivitäten, Pflege und Betreuung zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Älter werden und trotzdem aktiv bleiben, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen – dies sind die Zielstellungen des Aktionstages. Jörg Kotterba