1990 zog es den frisch gebackenen Gesellen Thomas Frank als Zwanzigjährigen - mit zwei abgeschlossenen Lehrberufen im Gepäck - hinaus aus der Hauptstadt Berlin an das andere Ufer der Spree nach Fürstenwalde. Das war für den Junggesellen das Sprungbrett in die Selbstständigkeit. Einige Hürden mussten dennoch in den ersten Jahren gemeistert und überstanden werden. „Einschneidende Ereignisse waren zum Beispiel die damalige Einführung des Euros, der die gute harte DM-Mark Anfang der 1999er Jahre ablöste. Oder der Wegfall des Großbahnübergangs - der Fürstenwalde-Mitte und Nord verband - und der Umbau der ansonsten so geschäftigen Eisenbahnstraße, zur Einbahnstraße. Nicht nur das durch die Sanierung ein halbes Jahr lang Umsatzeinbußen folgten, kam die unbefriedigenden Parkplatzsituation durch den Umbau der Straße dazu. Die Laufkundschaft nahm spürbar ab“, erinnert sich Franke. Viele Unternehmen verließen in den folgenden Jahren die Fürstenwalder-Einkaufsstraße und die Attraktivität fing an zu bröckeln. Wichtige Kundenmagneten wie Rossmann, aber auch die Schokolata brachen weg. „Natürlich machen uns als Handwerksbetrieb auch die großen Supermarktketten schwer zu schaffen“, ergänzt Thomas Franke. Als Unternehmer müsse man sich den Herausforderungen des täglichen Geschäftsleben immer wieder stellen. So folgte 2016 der Umbau der Fleischerei und das Angebot wurde um den Imbiss im Geschäft erfolgreich erweitert. Ab da an konnte den Kunden wochentags drei verschiedene warme Mahlzeiten - täglich wechselndes Essen - angeboten werden.
Ein festes Standbein über die Jahre ist der Partyservice für bis zu hundert Personen geworden. Die Aufträge dafür kommen durch eine positive Mundpropaganda von einem zufriedenen Kunden zum anderen, ins Haus geflattert. Dazu kamen zwei gut etablierte Imbiss-Standorte im Industriegebiet der Lindenstraße, wodurch die Fleischerei auf aktuell sieben Mitarbeiter anwuchs. Für die Zukunft hat ein erfolgreicher Unternehmer natürlich auch Wünsche: „Gesund und vernünftig weiterleben. Ohne nochmal große Hürden meistern zu müssen“, sagt Fleischermeister Thomas Franke. (aw)