Bei einer Unternehmerin denken die meisten an eine Gründerin. Das ist richtig und wichtig. Aber es ist kein vollständiges Bild. Jedes Jahr stehen Zehntausende Unternehmen in Deutschland zur Nachfolge an. Die Nachfolgeunternehmer/innen sind meist Eigentümer/in und Manager/in zugleich und führen mittelständische Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ausmachen. Und diese Nachfolger/innen sind derzeit meist männlich.
Nicht nur Gründerinnen
Bei einer Unternehmerin denken die meisten an eine Gründerin. Das ist richtig und wichtig. Aber es ist kein vollständiges Bild. Jedes Jahr stehen Zehntausende Unternehmen in Deutschland zur Nachfolge an. Die Nachfolgeunternehmer/innen sind meist Eigentümer/in und Manager/in zugleich und führen mittelständische Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ausmachen. Und diese Nachfolger/innen sind derzeit meist männlich.
Die Gründe für die männliche Dominanz in der Nachfolge liegen in der Historie und in Traditionen begründet. Selbst im 21. Jahrhundert gilt: Söhne werden oft auf die Nachfolge vorbereitet, Töchter nicht - unter anderem weil man sie vor den Bürden des Unternehmertums schützen möchte. So zeigen Studien des VDU, dass die Karrierewege der Nachfolgerinnen meist weniger linear verlaufen und nicht im Voraus geplant waren.
Warum mehr Frauen in der Nachfolge?
Erstens, Diversität an der Unternehmensspitze sorgt für mehr Unternehmenserfolg vor allem in volatilen und unsicheren Zeiten, die ein „Out of the box“ - Denken erfordern. Zweitens, Frauen an der Spitze sind echte Rollenvorbilder und motivieren damit andere junge Frauen zum Unternehmertum. Drittens, viele Frauen an der Unternehmensspitze kennen - oft aus eigener Erfahrung - die Herausforderungen, die parallele Rollen (zum Beispiel als Unternehmerin, Mutter, Pflegende) mit sich bringen. Sie finden Lösungen für mögliche Konflikte und implementieren sie im eigenen Unternehmen. Nachfolgerinnen nennen oft Dutzende Gründe, warum Unternehmertum durch Nachfolge auch, aber nicht nur für Frauen attraktiv ist. Zum Beispiel erlebt man die Vorteile des Unternehmerseins wie mehr Gestaltungsmöglichkeit, hat aber im Gegensatz zum Startup etablierte Strukturen und Ressourcen, welche die Umsetzung erleichtern. Etwa 50 Prozent der Unternehmen werden mittlerweile an Familienexterne verkauft und sozusagen von einer Familie an die nächste übergeben. Bleibt die Frage: Was kann man tun, um die Anzahl der Nachfolge-Unternehmerinnen zu erhöhen? Ein erster Schritt ist: mehr darüber zu sprechen.
Das sagt Dr.Nadine Kammerlander, Professorin für Familienunternehmen an der WHU - Otto Beisheim School of Management. Dort ist sie als Prorektorin für Nachhaltigkeit und Diversität verantwortlich.
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