Am Anfang der Resilienzforschung war die Frage: Warum lassen sich die einen von Problemen und Krisen ausbremsen, während die anderen wie Stehaufmännchen gestärkt daraus hervorgehen? Schnell identifizierte die Psychologie Resilienz als zentralen Faktor und führte sie teils auf angeborene Charaktereigenschaften, teils auf Erfahrungen in Kindheit und Jugend zurück. Es wäre aber falsch zu glauben, dass sich Resilienz im Erwachsenenalter nicht mehr trainieren lässt. Das menschliche Gehirn kann noch bis ins hohe Alter Neues lernen - auch neue Handlungsmuster. Wer raus will aus dem permanenten Stressmodus und lernen möchte, mit Krisen konstruktiv umzugehen, übt sich am besten erst mal im ,,Omm". Akzeptanz heißt das Zauberwort und bedeutet: tief durchatmen und Veränderung als Teil des Lebens begreifen, rebellieren statt dagegen zu und dem Vertrauten nachzutrauern. Achtsamkeitskurse können dabei helfen.
Ein zweiter wichtiger Faktor ist, sich angesichts einer Krise immer erst einmal die Frage zu stellen: ,,Was kann ICH jetzt tun, um das Problem konstruktiv zu lösen?" Inzwischen gibt es viele Ratgeber, die ,,Selbstwirksamkeit stärken" zum Thema haben. Manchmal hilft auch ein Coaching, um aus der Opferrolle herauszufinden. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, Gleichgesinnte zu suchen: nicht da, wo vor allem gejammert wird, sondern unter denen, die optimistisch in die Zukunft blicken. Wer sich gezielt mit solchen Menschen vernetzt, wird feststellen: Resilienz kann durchaus ansteckend sein. txn