Kugeltechnik - Tipps für den richtigen Umgang mit Feedback im Job

BERUF & BILDUNG

Kugeltechnik - Tipps für den richtigen Umgang mit Feedback im Job

Feedback sollte man nicht ungefiltert an sich heran lassen. Die Kugeltechnik kann dabei helfen, die Rückmeldung richtig einzuordnen. Foto: Christin Klose/dpa-mag

19.04.2022

Eine nebenbei hingeworfene Kritik vom Chef, ein Kommentar vom Kollegen: Feedback bekommen wir im Job an vielen Stellen - ob wir es wollen oder nicht. Sinnvolle und gute Rückmeldung ist dagegen selten, meint Theresa Maxeiner. „Fast keiner kann es“, sagt die Motivationsexpertin und Buchautorin.

Ob übertriebenes Lob oder harsche Abwertung - oft hilft solch eine Rückmeldung nicht weiter oder lässt die Emotionen hochkochen.

Kugeltechnik: Feedback in Ruhe betrachten

Wie können Arbeitnehmer mit so einer Art Feedback umgehen? „Ich kann damit tun, was ich für sinnvoll halte", ist die Haltung, zu der Maxeiner rät. Das nehme den Druck raus. Ihr Bild der Kugeltechnik veranschaulicht das: „Um mich herum ist eine große Kugel. An dieser prallt das Feedback erst mal ab und ich kann es mir von Weitem anschauen."

Um bei unsachlicher Kritik ruhig zu bleiben, hilft es laut Maxeiner, innerlich zu ergänzen: „...in deiner Welt.“ Das verhilft zu Abstand und verweist das Geäußerte klar in den Horizont des Rückmeldenden. „Sagt zum Beispiel jemand: ,Du bist ein Chaot', sage ich mir innerlich: ,Okay, in deiner Welt ist jemand, dessen Schreibtisch unaufgeräumt ist, ein Chaot'.“ Zum Abstand gehört auch, sich Zeit zu nehmen. „Ich muss nicht schlagfertig sein“, sagt die Expertin. „Ich kann dem anderen auch sagen: „Das möchte ich erst mal sacken lassen'." Gleichzeitig müssen Feedbacknehmer das Gesagte auch nicht unkommentiert stehen lassen: „Wir dürfen uns auch wehren“, ermutigt sie.

Wahrnehmung, Wirkung und Wunsch

Offen sein und bei sich bleiben, lautet die Devise, und zwar für Chef und Chefin wie auch für die Kollegen untereinander. Maxeiner rät zu einer WWW-Technik. „Das erste W ist die genaue Wahrnehmung: Ich habe gehört, ich habe gesehen, ich habe gelesen. Man gibt eins zu eins wieder, was der andere getan hat." Das zweite W ist die Wirkung: Wie hat das auf mich gewirkt? Wie kommt es bei mir an? „Die Worte ,ich' oder ,bei mir' sind dabei ganz wichtig", sagt sie. „Ich kann auch emotionale Wirkungen schildern wie ,Das hat mich geärgert' oder ,Das hat mich gefreut'.“ Auch Auswirkungen wie „Dadurch kann der Kunde heute nicht mehr beliefert werden“ können benannt werden.

Das dritte W ist optional: der Wunsch. „Das kann zum Beispiel sein ,Ich wünsche mir von dir, dass du zum nächsten Meeting um 9 Uhr da bist''', sagt die Motivationsexpertin. „Also nicht so viel darauf rumreiten, was früher falsch gelaufen ist, sondern über die Zukunft sprechen." dpa

Feiertagszuschlag

Der Einzelhandel bleibt geschlossen, Supermärkte auch: Sonn- und Feiertage sind Ruhetage. Dennoch gibt es Branchen, in denen Beschäftigte an diesen Tagen zur Arbeit kommen müssen. Ein finanzieller Ausgleich soll häufig als Entschädigung dienen. Ist der Anspruch gesetzlich geregelt?

„Nein", sagt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen eine andere Rechtsgrundlage. „Ein solcher Anspruch kann sich aus dem Arbeitsvertrag, einem Tarifvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder einer betrieblichen Übung ergeben.“ Eine betriebliche Übung beschreibt dabei eine Art Gewohnheitsrecht: Wiederholt der Arbeitgeber regelmäßig bestimmte Verhaltensweisen, kann die Belegschaft daraus schließen, dass die Leistung auf Dauer gewährt werden soll. Da der Feiertagszuschlag bis zu einer gewissen Höhe steuerfrei ist, empfiehlt Bredereck, den Arbeitgeber gegebenenfalls darauf anzusprechen. dpa

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