Trotz Corona mehr Pflege-Azubis

Azubi Last Minute - Havelland

Trotz Corona mehr Pflege-Azubis

Gute Möglichkeiten, gute Zahlen - Berufe auch in Teilzeit möglich

Entgegen allgemeiner Vermutungen gibt es steigende Azubi-Zahlen in der Pflege. Foto: Mix and Match Studio/ shutterstock.com

15.02.2022

Es gibt sie: Die zufriedenen und engagierten Pflegekräfte, die Freude an ihrem Beruf haben. Trotz berechtigter Kritik an den Rahmenbedingungen. Und entgegen allgemeiner Vermutungen gibt es nach wie vor viele interessierte junge Menschen, die diesen Beruf wählen wollen.Auf steigende Azubi-Zahlen in der Pflege hatte im vergangenen Jahr schon die Akademie für Pflegeberufe und Management (apm) in Osnabrück hingewiesen.„Unserer eigenen Erhebung zufolge lässt sich ein Plus von etwa zehn Prozent im Vergleich zum Frühjahr 2020 ablesen“, teilte die Akademie mit.

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Willkommen: Auch in Teilzeit und auch mit über 30 kann man eine Ausbildung zur Pflegekraft machen. Foto: kzenon/ shutterstock.com

Abgefragt wurden die Schülerzahlen an zehn Pflegeschulen in mehreren Bundesländern. „Von einer Zurückhaltung bei den Ausbildungsbetrieben oder einem schwächeren Interesse junger Menschen am Altenpflegeberuf ist trotz der Pandemie nichts zu spüren“, sagte der Gründer und Geschäftsführer der apm, Matthias Glasmeyer.

Seit Anfang 2020 ist in Deutschland eine Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann möglich. Insgesamt befanden sich Ende vergangenen Jahres 53.610 Frauen und Männer dazu in der Ausbildung (Statistisches Bundesamt).

Mehr Auszubildende sind 30 Jahre oder älter

Während das Durchschnittsalter bei Ausbildungsbeginn 20 Jahre betrug, entschieden sich nicht nur junge Leute für die Ausbildung.

Nicht nur junge Menschen wählen eine Ausbildung in der Pflege: 6 Prozent beziehungsweise 3582 Auszubildende zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann waren bei Ausbildungsbeginn bereits 40 Jahre oder älter, weitere 11 Prozent beziehungsweise 5 910 waren zwischen 30 und 39 Jahre alt. Das Durchschnittsalter (Median) bei Ausbildungsbeginn lag bei 20 Jahren. Ebenso wie die Vorläuferausbildungen wählen vor allem Frauen die neue Ausbildung: Gut drei Viertel der Auszubildenden (76 Prozent beziehungsweise 40602) im neuen Berufsbild waren Frauen.

Eine von 100 Ausbildungen findet in Teilzeit statt

Nach dem Pflegeberufegesetz können Auszubildende zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann ihre Berufsausbildung auch in Teilzeit absolvieren. Dies soll einerseits Personen mit familiären Verpflichtungen die Ausbildung erleichtern, andererseits sollen berufsbegleitende Ausbildungen unterstützt werden, etwa die Weiterqualifizierung vom Pflegehelferberuf zur Pflegefachkraft. Im ersten Ausbildungsjahr haben 507 Auszubildende (1 Prozent) die Möglichkeit zur Teilzeitausbildung genutzt. (destatis.de / pm/ cr)