Bei Schäden an der Windschutzscheibe sollten Autofahrer schnell handeln

Auto und Verkehr

Bei Schäden an der Windschutzscheibe sollten Autofahrer schnell handeln

Auch kleine Risse können große Folgen haben

Befindet sich der Schaden im Sichtfeld oder ist er großflächig, muss die Scheibe ausgetauscht werden. Foto: tüv rheinland

08.10.2021

Wer feststellt, dass die Windschutzscheibe des eigenen Fahrzeugs beschädigt ist, sollte schnell handeln. Schließlich können auch kleine Schäden die Sicht beeinträchtigen oder zum Riss der Scheibe führen. Allerdings muss nicht bei jeder Beschädigung die Scheibe ausgetauscht werden: Dank spezieller Verfahren kann auch eine Reparatur genügen.Das Problem: „Die Reparaturverfahren werden nicht immer richtig angewandt. Es kommt vor, dass Fahrzeuge mit reparierten Windschutzscheiben durch die Hauptuntersuchung fallen“, so Thorsten Rechtien, Kfz-Experte bei Tüv Rheinland. Grund hierfür sind häufig trübe Flecken um die zuvor beschädigten Bereiche – durch mangelhafte Reparaturarbeiten hervorgerufen. „Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Durchsicht durch die reparierte Stelle klar, lichtdurchlässig und möglichst verzerrungsfrei bleiben muss. Ist dies nicht der Fall, sollten Autofahrer die Reparatur beanstanden“, rät Rechtien.Bei Schäden im Fernsichtfeld ist der Austausch zwingendZudem lassen sich Windschutzscheiben nur dann reparieren, wenn der Durchmesser der Einschlagsstelle nicht größer als fünf Millimeter ist und Innenscheibe sowie Kunststofffolie keinerlei Beschädigungen aufweisen. Entstandene Sprünge dürfen außerdem nicht länger als 50 Millimeter sein und nicht im Scheibengummi enden.Schäden im Fernsichtfeld, einem knapp 30 Zentimeter breiten Streifen auf der Fahrerseite, dürfen ebenfalls nicht repariert werden. In diesem Fall wird die Scheibe komplett ausgetauscht.Kalibrierung der Kameras nach ScheibentauschIst ein Scheibenwechsel notwendig, können Kosten in bis zu vierstelliger Höhe entstehen. Ein Grund für die vergleichsweise großen Summen sind moderne Assistenzsysteme: Für Spurhalteassistenten und andere Sensoren sind Kameras hinter der Frontscheibe nötig. Daher erfordern ein Scheibentausch und die damit verbundene Kalibrierung der Kameras moderne Diagnosegeräte und größte Präzision. Je nach Hersteller und Fahrzeugtyp liegt der Preis für den Scheibenaustausch ungefähr zwischen 600 und 1 300 Euro. Eine Reparatur ist hingegen ab 120 Euro möglich. Dies sind Kosten, für die eine Kaskoversicherung aufkommt, eine Haftpflichtversicherung ist hingegen nicht ausreichend. (tüv rheinland)

Auch kleine Risse können große Folgen haben

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