Die oberste Regel gegen den Azubi-Mangel im eigenen Betrieb lautet: Sichtbarkeit erlangen und ein Bewusstsein für die Vielfalt an Berufsbildern schaffen. Häufig ist der jungen Zielgruppe gar nicht bewusst, wie vielschichtig der Arbeitsmarkt aussieht und welche Berufsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen.
1. Sichtbarkeit und Bekanntheit steigern
Um sich Auszubildende für das eigene Unternehmen zu sichern, müssen diese das Arbeitgeberangebot erst einmal kennen. Sichtbarkeit unter Studenten erhält am besten, wer auf die beliebtesten Kanäle der jungen Zielgruppe setzt. Eine Möglichkeit bieten etwa die sozialen Netzwerke. Durch kurze Videos, Hashtags oder bunte Filter werden auf den Social-Media-Plattformen viele Gestaltungsmittel an die Hand gegeben. Um eine hohe Sichtbarkeit zu erlangen, muss die Follower-Zahl hierfür jedoch stetig wachsen.
2. Berufsorientierung verstärken
Viele Schüler bemängeln die fehlende Berufsorientierung an den Schulen. Die Vielzahl an Möglichkeiten nach der Schule ist nur den wenigsten wirklich bewusst. Daher ist es umso wichtiger, die Berufsorientierung aktiv zu unterstützen:
- Auf Berufsmessen oder Orientierungstagen an Schulen präsent sein
- Eigene Ausbildungsbotschafter nutzen, welche aktiv Schulen besuchen.
- Schülerpraktika oder Ferienjobs anbieten, um frühzeitig Kontakte zu knüpfen.
3. Attraktive Ausbildungsstätte bieten
Für eine Ausbildung herrschen in vielen Köpfen Vorurteile wie niedrige Gehälter, schlechte Aufstiegschancen und unattraktive Arbeitsbedingungen. Es gilt, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen und gleichzeitig die Stärken gegenüber einem Studium aufzuzeigen.
- Durch Weiterbildungsmöglichkeiten ist auch in Ausbildungsberufen ein höheres Gehalt möglich
- Anders als bei einem Studium vermittelt eine Ausbildung frühzeitig die notwendige Praxisnähe.
- Eine Ausbildung bietet die Möglichkeit auf eine direkte Übernahme in eine Festanstellung.
Auf der Karriere-Webseite sollte man aufzeigen, welche Entwicklungsmöglichkeiten und Projekte zukünftige Auszubildende erwarten. Denn viel zu oft ist der Karriereweg nach einer Ausbildung für Schüler noch unklar.
Gleichzeitig heißt es, in die Qualität der Ausbildungsstätte zu investieren. Faire Arbeitsbedingungen, eine gute Ausbildungsvergütung und eine ausgewogene Work-Life-Balance machen sich schnell positiv bemerkbar. Weitere Infos unter www.business.studysmarter.de pm/cr
Expertenrat: Richtig versichert während der Ausbildung
Wenn junge Menschen eine Ausbildung beginnen, bedeutet das für viele den Start in einen neuen Lebensabschnitt.
Wichtig zu wissen: Schüler und Studenten bleiben grundsätzlich bis zum 25. Lebensjahr über die Eltern mitversichert. Auszubildende müssen, unabhängig vom Alter, selbst für ihre Krankenversicherung aufkommen. In Deutschland müssen sich Azubis in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichern.
Für welche gesetzliche Krankenkasse sie sich entscheiden, können sie frei wählen. Tun sie das nicht, macht das der Arbeitgeber. Der Ausbildungsbetrieb trägt auch die Hälfte der Beiträge.
Anders verhält es sich mit einer privaten Krankenversicherung (PKV). „Normalerweise ist eine PKV für Auszubildende nicht möglich“, weiß Annette Niessen-Wegener von der Barmenia. „Zusatzversicherungen können genutzt werden, um Deckungslücken der GKV zu schließen.“
Eine besondere Situation gilt für Azubis, die sich für eine Beamtenlaufbahn entscheiden. Laut Niessen-Wegener erhalten Beamtenanwärter bereits während der Ausbildung eine Beihilfe zu den Krankheitskosten, die jedoch nur einen Teil der Kosten decken.
Daher ist eine ergänzende private Krankenversicherung unerlässlich, um im Krankheitsfall nicht auf hohen Kosten sitzen zu bleiben. Hier empfiehlt sich in jedem Fall der Austausch mit Versicherungsexperten. txn