Uhren & Schmuck Hoffmann in Frankfurt/Oder: Familien-Betrieb feiert 60-jähriges Bestehen

60 Jahre Uhren & Schmuck Hoffmann

Uhren & Schmuck Hoffmann in Frankfurt/Oder: Familien-Betrieb feiert 60-jähriges Bestehen

Uhrmachermeister Stefan Hoffmann hat die Schmuck-Kollektion „Oderwelle" für das Jubiläum ausgebaut

Kunden können Uhrmachermeister Stefan Hoffmann und seinen Kolleginnen beim Reparieren im Werkstatt-Laden in der Karl-Marx-Straße fast über die Schulter schauen. Fotos (3): Anna Pröschild

03.04.2023

Frankfurt (Oder). Dieses Jahr feiert das Fachgeschäft ,,Uhren & Schmuck Hoffmann" 60-jähriges Bestehen. „Wir sind einer der letzten Uhrmacher in der Stadt", so Inhaber und Uhrmachermeister Stefan Hoffmann stolz. Im Jahr 1963 fing alles an.

Sein Vater Werner, erzählt Hoffmann, habe 1950 Uhrmacher gelernt und 1959 den Meister gemacht. Aus dieser Zeit gibt es eine besondere Anekdote: ,,Er hat als Lehrling und Geselle immer die Kirchturmuhren aufgezogen. Dazu musste er die vielen Stufen der Nikolaikirche (heute Friedenskirche) und die der Gertraudkirche jeden Tag hoch- und runtersteigen. Sieben Tage die Woche". Schließlich übergab sein Lehrmeister die Werkstatt an seinen einstigen Lehrling. Doch bis dieser sein eigenes Geschäft aufmachen konnte, wurden ihm vom DDR-Staat einige Steine in den Weg gelegt. Das private Handwerk sollte abgeschafft werden. Es war schwer, Genehmigungen zu bekommen. Doch Werner Hoffmann blieb hartnäckig. Am 1. März 1963 wurde die Erlaubnis erteilt und Werner Hoffmann eröffnete mit seiner Frau Barbara den Betrieb, eine reine Uhrmacher-Werkstatt. 1980 kam der Kommissionshandel hinzu, die Ware wurde zugeteilt.

Erst nach der Wende kam der Schmuck hinzu und der Name des Meisterbetriebs änderte sich in „Uhren & Schmuck Hoffmann". Vor dem Zweiten Weltkrieg und nach 1945 in Westdeutschland waren Goldschmiede und Uhrmacher immer eine Branche gewesen, nur zu Ostzeiten nicht. 1990 war auch in der Branche eine Wiedervereinigung zu feiern. Im Jahr 1985 stieg Stefan Hoffmann in die Fußstapfen seines Vaters. Er lernte das Uhrmacher-Handwerk von der Pike auf und machte 1993 seinen Meister. „Wir waren ein richtiger Familien-Betrieb. Als mein Vater 2001 in Rente ging, übernahm ich das Geschäft", berichtet Stefan Hoffmann, Inhaber in zweiter Generation. Jetzt ist sein Vater 86 Jahre alt und wenn nötig, kann der Sohn auf die Expertise des Vaters zurückgreifen: ,,Vor einigen Jahren haben wir zusammen eine alte Standuhr repariert. Die Hangriffe sitzen bei meinem Vater bis heute noch alle". Ab und zu schauen seine Eltern auch heute noch gern bei ihm im Geschäft vorbei.


Und was hat sich in den 60 Jahren im Handwerk besonders verändert? ,,Damals gab es mehr mechanische Uhren, also ohne Batteriebetrieb, da es auch viele alte Uhren gab. Obwohl es 1985 die Quarzuhr, d.h. mit Batterietrieb, schon gab, waren diese in der DDR erst später verfügbar und eher selten“, sagt der Frankfurter, der auf 38 Jahre Berufserfahrung zurückblicken kann. Heute hat die Quarzuhr die mechanische im Alltag abgelöst. ,,Die mechanischen Uhren hört man ticken, das ist ein ganz anderes Gefühl. Wir haben viele Kunden, die heute wieder Wert auf diese Uhren legen und die sie gern reparieren lassen oder kaufen", erzählt der Uhrmachermeister. Bei den mechanischen Uhren gebe es zwar auch Fortschritte und neue Materialien, aber die seien nicht so revolutionär. ,,Länger hält eine mechanische Uhr", weiß Hoffmann. Der Trend zum Reparieren ist in den letzten Jahren gestiegen. Daher wurde auch der Werkstattraum in der Magistrale vergrößert. ,,Durch die Coronazeit wurde der Trend noch bestärkt", weiß er zu berichten. Denn auf so manch einem Dachboden wurde kräftig entrümpelt und Altes wiederentdeckt. Und das Interesse zum Reparieren halte noch immer an. Repariert werden in der Werkstatt vor allem alte Regulatoren, Standuhren, mechanische Uhren und Automatikuhren sowie auch alte Glashütte-Uhren. Kurz gesagt, kann man alles rund um Schmuck und Uhren wieder flottmachen lassen. Die Arbeit ist stets ein Spagat zwischen althergebrachtem Wissen, der Uhrmacherei, und moderner Technik.

Ganz neu in der Schmuckwerkstatt, ,,ein Mitbringsel von der Messe", gibt es einen Fingerabdruckscanner für Gravuren des eigenen Fingerabdrucks - eine sehr persönliche Geschenkidee.

Jubiläums-Aktion

An diesem ersten April-Wochenende wird der City-Frühling in der Frankfurter Innenstadt gefeiert - auch die Hoffmann-Filiale in der Magistrale ist mit dabei.

„Wir präsentieren am Samstag die Messeneuheit aus München ,Vertical Watches' von Adora und unsere Jubiläums-Schmuck-Kollektion ,Oderwelle', die wir ausgebaut haben“, freut sich Stefan Hoffmann. Zur Kollektion gehören der ,,Oder-Ring", der den Fluss symbolisiert, der ,,Frankfurt-Ring" mit den Wahrzeichen der Stadt sowie kleine Ketten-Anhänger der ,,Oderwelle". Jetzt gibt es zudem Ohrstecker und die Anhänger in mehreren Größen sowie den Oderwelle-Ring. Ein Highlight wartet auf die Besucher der Filiale im Oderturm. ,,Wir haben von Jean Marcel, eine Marke die besonders flache Automatik-Uhren herstellt, ein schönes Angebot da", wirbt Hoffmann.

Eine weitere Besonderheit zum Jubiläum ist eine Sonderaktion von Bruno Söhnle, ,,inklusive Lederband von uns als Gratis-Zugabe", verrät der Uhrmachermeister. Neben der Werkstatt in der Magistrale führt das Team eine Filiale im Spitzkrug-Multi-Center und eine im Oderturm. apr