Die Physiotherapie von Antonio Meusel feierte den 5-jährigen Geburtstag. Physiotherapeut und Heilpraktiker für Physiotherapie Antonio Meusel erklärte MäSo-Redakteur Reinhard Witteck den Werdegang der Praxis.
Herr Meusel, wem gilt Ihr besonderes Dankeschön für diese fünf Jahre?
Natürlich zuerst meiner Familie. Besonders bei meiner Frau Frances Schwiegk-Meusel. Sie hat das Interieur für meine beiden Praxen ausgesucht. Sie hat ein ansprechendes Farbkonzept erdacht. Warme Grüntöne und ein gemütlich-modernes Mobiliar empfangen die Patienten in großen und hellen Räumen. Ruhige Fotomotive vom Angeln am See gehören dazu, mein Lieblingshobby. Sie bestellt und organisiert Verbrauchsmaterialien. Ihren eigenen fahrenden Betrieb als Friseurmeisterin hat sie dafür etwas heruntergefahren. Mit der Buchhaltung und der Abrechnung für den Steuerberater hält sie mir den Rücken frei, damit ich die Patienten behandeln kann. Ich arbeite gern am Patienten. Ich bin eher der Praktiker und liebe meine Tätigkeit. An einem Tag zwingt mich dann aber doch der Papierkram an den Schreibtisch. Meinen kompetenten und engagierten Kolleginnen gilt auch ein besonderes Dankeschön für ihre Arbeit. Nicht zu vergessen allen meinen treuen und zuverlässigen Geschäftspartnern.
Welche Bilanz können Sie ziehen?
Eröffnete habe ich am 20. Januar 2020 mit den zwei angestellten Physiotherapeutinnen Ivonne Heidenreich-Mitzlaff und Bianca Bütow meine Physiotherapie in der Saarlouiser Straße 37. Angeboten werden alle gängigen physiotherapeutischen Behandlungen nach orthopädischen oder chirurgischen Eingriffen, bei Verschleißerscheinungen, nach Unfall oder Operation oder bei künstlichen Gelenken. Wir sind keine spezialisierte Praxis, sind vielseitig aufgestellt und decken viele Bereiche ab.
Was zählt in Detail dazu?
Massagen, Krankengymnastik, Elektrotherapie, Sporttherapie, Behandlungen nach dem Bobath-Konzept, manuelle Therapie und Lymphdrainage. Willkommen sind alle Patienten vom Kind bis zum Senior, die aus chirurgischen, orthopädischen oder neurologischen Gründen eine Physiotherapie aufsuchen. Gern können bei medizinischer Notwendigkeit auch Hausbesuche vereinbart werden. Im Juni 2020 kam die Physiotherapeutin Jacqueline Thiel als Dritte hinzu. Meine Maxime lautet: Qualität statt Quantität. Vergrößert wurde die Praxis in der Saarlouiser Straße 37 im April 2021. Die Gewi Eisenhüttenstadt war dabei ein hilfreicher Vermieter. Bisher verfügten wir über drei Behandlungsräume und einen Gruppensportraum. Mit der Erweiterung kamen vier große Behandlungsräume dazu, die es auch gehbehinderten Patienten ermöglicht, sich behandeln zu lassen. Die stilvoll eingerichtete Praxis, das moderne. Ambiente und die ruhigen Grau- und Grüntöne der Praxis ermöglichen nicht nur aktive Behandlungen, sondern sie ist auch ein Ort bei der Behandlung zu entspannen und zur Ruhe zu kommen.
Wie entstand die Idee zur zweiten Praxis?
Ich bin in Neuzelle geboren und wohne dort. Die Idee hatte ich schon immer. Für die Praxiseröffnung in Neuzelle habe ich bereits 2020 das Grundstück in Neuzelle im Ahornweg gekauft. Im Juni 2022 wurde eröffnet. Mein großes Dankeschön geht an die am Bau beteiligten Betriebe wie BK-Bau Neuzelle. In einer enorm kurzen Bauzeit von der Bodenplatte bis zum Einzugstermin haben dabei regionale Betriebe hervorragende Arbeit abgeliefert. Inzwischen beschäftige ich an beiden Orten elf Mitarbeitende, davon acht Physiotherapeutinnen, zu denen ich aber lieber Kolleginnen sage, denn das klingt kollegialer. Davon sind zwei in Neuzelle tätig, darunter unsere Tochter Jasmin Schwiegk.
Worin besteht die größte Herausforderung?
Geeignetes Personal zu finden ist nicht einfach. Besonderen Wert lege ich auf die eigene sowie die Weiterbildung meiner Kolleginnen in einem jungen Team. Denn durch eine gute Weiterbildung fühlen sich die Patienten bei der Behandlung gut aufgehoben. Als erste Weiterbildungen geht es für neue Kolleginnen um Lymphdrainage und manuelle Therapie. Diese Ausbildungen finanziere ich für die bei mir Mitarbeitenden selbst. Für diese Zeit der Ausbildung wird das Gehalt weitergezahlt.
Welche Rolle spielt Qualität in der Arbeit?
Großen Wert lege ich auf die Qualitätsarbeit im Team. Ich freue mich über jede Patientenrückmeldung. Es wird immer angestrebt, dass sich bei Urlaub oder Krankheit höchstens zwei Kolleginnen um einen Patienten sorgen. Die meisten Patienten bestätigen mir im Gespräch, sie fühlen sich hier bei uns bei jeder Therapeutin sehr gut aufgehoben. Das ist doch das beste Lob, was wir erhalten können. In unserer gut besetzten Praxis sind auch kurzfristig Termine möglich.
Welches Ziel hat die Physiotherapie?
Wir versuchen mit unserem Handwerk wieder ins Gleichgewicht zu bringen, was im Laufe der Jahre beim Patienten kaputtgegangen ist. Dazu nutzen wir Hilfsmittel wie Krankengymnastik, Massagen, sportliche Übungen, bewegungsabhängige Dehnungen, Stärkung der Muskulatur. Dabei arbeiten wir vorwiegend mit unseren Händen. Hilfsmittel unterstützen uns dabei: Elektrotherapie, Faszienrolle, sowie Kinesiotaping, Seilzugtherapie oder diverse Übungsgeräte. Dafür nennt und demonstriert uns der Patient seine Schmerzen, wir erstellen einen Befund und besprechen den weiteren | individuellen Behandlungsablauf mit unseren Patienten. Bei einem Patienten war z.B. nicht eine Lungenerkrankung die Ursache, sondern mehrere Blockaden der Brustwirbelsäule. Mit unseren Erfahrungen, aufgrund umfangreicher Weiterbildungen, konnten wir dem Patienten mittels t geeigneter Techniken helfen b und er wurde wieder schmerzfrei.
War Physiotherapeut Ihr Traumberuf?
Ja, in der 11. Klasse war ich f mit einem Rückenleiden in einer Physiotherapie. Ich war so begeistert, wie mir da geholfen wurde. Eine einzige Bewerbung habe ich verschickt. Von 2005 bis 2008 $ lernte ich an der Medizinischen Fachschule in Eisenhüttenstadt. In vielen Zeitverträgen war ich dann in einigen Krankenhäusern angestellt. Seit 2014 bin ich selbstständig.
Sie sind zusätzlich Heilpraktiker für Physiotherapie. Welche Vorteile bieten Sie damit den Patienten?
Als Heilpraktiker auf dem Gebiet der Physiotherapie darf ich auch ohne ärztliche Verordnung physiotherapeutische Heilbehandlungen anbieten. Das ist ein großer Vorteil für die Patienten: Sie müssen nicht zwingend vorab zum Arzt. Hier wird aufgrund des Beschwerdebildes die nötige Behandlung selbst festgelegt. Der Patient braucht sich nicht beim Hausarzt in ein volles Wartezimmer setzen, wenn er lediglich eine Physiotherapie-Verordnung benötigt. Auf Selbstzahlerbasis erfolgt die Rechnungslegung. Viele private Krankenkassen erstatten die eingereichten Kosten. Eine zusätzlich abgeschlossenen Heilpraktiker-Versicherung übernimmt, je nach Vertrag, eine anteilige bis 100-prozentige Kostenübernahme für den Heilpraktiker der Physiotherapie.
Was wünschen Sie sich für Ihre beiden Praxen?
Ich wünsche mir für meine Praxis, dass wir weiterhin so ein tolles Team bleiben, die Freundlichkeit und die familiäre Atmosphäre wird hier deutlich von den Patienten gelobt. Zudem wünsche ich mir, dass meine Kolleginnen alle gesund bleiben und immer Spaß und Freude bei der Arbeit mit unseren Patienten haben und das nötige Engagement und kreative Ideen mit einbringen. Unsere tolle Atmosphäre wird nicht nur beim wöchentlichen Zusammentreffen und Mittagessen aller Kolleginnen, einschließlich aus Neuzelle gefordert, sondern auch Teamausflüge unterstützen ein großartiges Miteinander.
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Was raten Sie Ihren Patienten für deren Freizeit?
Mein Tipp lautet freizeitlicher und sportlicher Ausgleich. Wir sind als Menschen, die einst als Jäger und Sammler in der Natur lebten, doch gar nicht dafür gebaut, acht Stunden lang beispielsweise als Mauer schwere Steine zu schleppen oder im Büro den ganzen Tag vor einem Computer zu hocken. Da müssen ja Schäden am Bewegungsapparat entstehen. Deshalb mein Rat: Machen Sie Übungen, die Ihre Muskeln besser durchbluten, ernähren Sie sich gesund, verringern Sie Verspannungen - dann wird Ihr Leben gefühlt besser. Laufen Sie oder gehen Sie schwimmen. Für mich persönlich habe ich die Entspannung, das Loslassen beim Angelsport entdeckt, den ich seit Jahren ausübe. Dabei tanke ich Kraft, um wieder voller Energie für meine Patienten da zu sein.