35 Jahre Auto-Martin

Auto-Martin Strausberg: Im Unruhestand weiter für Kunden da

Seit 35 Jahren bietet der Familienbetrieb typenoffenen Werkstattservice, Karosseriebau und Oldtimer-Restauration. Das Team bleibt aktiv und plant trotz Betriebsjubiläum keinen Ruhestand.

Die heutige Kernbelegschaft in der Lackierstation (von links): das Inhaberpaar Uwe und Ramona Martin, Kfz-Mechatroniker Peter Rudolf, Karosseriebauer Jörg Anders und Juniorchefin Jacqueline Martin Fotos (5): Tim Johnschker

25.02.2025

Strausberg. "Wir machen doch hier noch lange nicht zu!“, tönt es wie aus einem Mund bei Ramona, Jacqueline und Uwe Martin. Nach gut 35 Jahren Karosseriebau Uwe Martin entfuhr dem ahnungslosen Reporter nämlich die Frage, ob zumindest das Inhaberpaar schon an seinen wohlverdienten Ruhestand denkt?

Weit gefehlt. Viel wichtiger ist es den beiden nebst angestellter Tochter, das 35. Jubiläum jetzt zu nutzen, um der Welt draußen zuzurufen: "Wir sind weiter für unsere Kunden da“. Zur Stammbelegschaft zählen auch noch Kfz-Mechatroniker Peter Rudolf (63) und Karosseriebauer Jörg Anders (55).

„Ich möchte diese Gelegenheit auch gern nutzen, mich bei meinen treuen Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeitern und natürlich auch bei meiner Familie herzlich zu bedanken“, sagt der 66-jährige Karosseriebau Meister Uwe Martin.

Wahrend er mit seinen beiden Kollegen überwiegend in der Werkstatt arbeitet, ist Ehefrau Ramona Martin (65) hauptsächlich für Buchhaltung und Finanzen zuständig. Dadurch steht die Firma auch nach über 35 Jahren wirtschaftlich auf stabilen Füßen.

Tochter Jacqueline Martin (46) ist hingegen für Kunden und Geschäftspartner meist das erste Gesicht des Betriebes: Sie nimmt Aufträge entgegen und bearbeitet sie, kümmert sich um Bestellungen, Materiallieferungen und natürlich die Betreuung der Kunden: „Der Job macht mir Spaß. Ich bin seit 1995 hier dabei, und viele Kunden kenne ich jetzt auch schon seit Jahrzehnten“, erklärt die agile Juniorchefin.

Unternehmen aus der Region

Uwe Martin selbst ist bereits Meister in dritter Generation. Doch während Großvater Arthur Martin und Vater Claus Martin sich dem Bäckerhandwerk verschrieben, zog ihn als Jungen die Welt der Automobilität umso stärker an.

Uwe Martin lernte deshalb ab 1974 Karosserie- und Fahrzeugbau. 1989 begann er mit seinem eigenen Kfz-Familienbetrieb in Bruchmühle, absolvierte die Meisterprüfung und startete dort ab 1990 richtig durch.

1994 wurde es am heimischen Wohnhaus endgültig zu eng: Die Werkstatt zog in einen Gewerbehof an der Wriezener Straße in Strausberg um. Eine Zeitlang bot Uwe Martin dort neben dem nunmehr möglichen Werkstatt-Komplettservice auch die malaysische Automarke "Proton“ als Händler mit an. Doch dann sollte das attraktive Gelände am Straussee mit neuen Wohnungen der SEWOBA bebaut werden.

Unternehmen aus der Region

Uwe Martin investierte · deshalb in eine neue, moderne Halle am Lehmkuhlenring 12 im Strausberger Gewerbegebiet Nord. 2002 folgte der Umzug dorthin.

Seit 2002 in Nord

Die Gegend hatte sich inzwischen zur ersten Adresse für diverse Autohändler und Werkstätten entwickelt: "Konkurrenz belebt das Geschäft“, findet Uwe Martin auch heute noch.

Es gibt vor Ort kein wirkliches Gegeneinander, sondern eher ein gedeihliches Miteinander. Als typenoffene Werkstatt kauft die FirmaAuto Martin zum Beispiel oft t Material direkt in der Nachbarschaft ein, um Reparaturaufträge auszuführen. Und wenn umliegende Autohäuser eine professionelle Karosserieinstandsetzung oder Lackierung benötigen, klopfen t die Kollegen auch schon mal i bei Martins an.

In den vergangenen 35 Jahren fand und findet bis heute ein stetiger Wandel statt, denn "wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, meint Uwe Martin.

"Wir konzentrieren uns auf den typenoffenen Werkstattservice und den Karosseriebau: Dort sind unsere Wurzeln. Unsere Kunden sind meist über 40-Jährige, unser Kerngeschäft ist die Instandsetzung und Wartung klassischer Verbrenner und natürlich der Karosseriebau.

Dafür sind wir für alle hier gängigen Fahrzeugmarken ausgerüstet. Außerdem bieten wir Termine zur Abgas- und Hauptuntersuchung für alle Pkw an. Und bei Wohnmobilen machen wir auch die Gasabnahme.“

Ein kleines, aber feines Nebengeschäft ist die Restauration von Oldtimern: „Wenn ich an einem alten Framo Transporter schrauben kann oder die Karosserie eines VW Käfer aus den 60-er Jahren neu aufbaue, geht mir das Herz auf“, verrät Uwe Martin. "Solange es gesundheitlich klappt, wollen wir hier weitermachen.“

Und Ramona Martin ergänzt: "So richtig können wir es uns auch gar nicht vorstellen, zu Hause als Rentner einfach die Hände in den Schoß zu legen. Dafür sind wir irgendwie nicht geschaffen“, schmunzelt sie.

Na dann: Auf zum 40. Betriebsjubiläum in fünf Jahren! Tim Johnschker