Beeskow. Heute zählt das Oder-Spree Krankenhaus in Beeskow nach Meinungen der Patienten zu den 100 beliebtesten Krankenhäusern in Deutschland, wie eine Umfrage der Techniker Krankenkasse und deren Auszeichnung mit dem TK Klinikus-Preis bereits 2010 belegte. Solche Erfolge sind kein Zufall, sondern beruhen auf der Grundphilosophie des Hauses, in dem menschliche und regionale Nähe, individuelle und persönliche Pflege und die Orientierung an den Bedürfnissen des Patienten einen besonders hohen Stellenwert genießen.
Alleiniger Gesellschafter der Oder-Spree Krankenhaus GmbH ist der Landkreis Oder-Spree. Das Haus nahm im Jahr 1997 seinen Betrieb auf. Als Krankenhaus der Grundversorgung verfügt es über 124 Betten in den Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie sowie neurochirurgische Belegärzte.
Das Krankenhaus in seiner heutigen Form entwickelte sich aus dem früheren Kreiskrankenhaus Beeskow. Mit seiner zentralen Lage stellt es seitdem die wohnortnahe, qualitative Versorgung der Patienten in der Region sicher.
Seit dem Umzug vor 25 Jahren hat sich die Zahl der Patienten fast verdoppelt. Sie liegt bei rund 6000 stationären und 10000 ambulanten Patienten pro Jahr - ein klarer Beweis, dass das Krankenhaus sowohl unter den Patienten als auch unter den niedergelassenen Ärzten einen guten Ruf genießt.
Die Innere Medizin hat sich auf die Schwerpunkte Gastroenterologie mit einer kompletten Funktionsdiagnostik, Kardiologie und Angiologie inklusive eines modernen Angiografie-Arbeitsplatzes und eines Linkskatheder-Messplatzes spezialisiert. Ambulant wird eine infektions-, tropen- und reisemedizinische Sprechstunde, einschließlich einer Gelbfieberimpfstelle angeboten. Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Hauses mit der Radiologie, der Chirurgie, der interdisziplinären Wachstation und Kollegen der zuständigen Schwerpunktkrankenhäuser sowie ambulant tätiger Kollegen gewährleistet eine schnelle und umfassende Betreuung der Patienten. Eine besondere Stärke des Krankenhauses der Grundversorgung ist die hervorragende technische Ausstattung.
Seit August 2011 ist das Krankenhaus dem teleneurologischen Netzwerk des Klinikums Frankfurt (Oder) angeschlossen. Das Netzwerk soll die wohnortnahe Verbesserung der Versorgung und Behandlung von Schlaganfallpatienten verbessern, indem mithilfe telemedizinischer Unterstützung neurologische Expertise hinzugezogen wird. Seit 2006 besteht eine Kooperation mit dem ambulanten Zentrum für Herz- und Gefäßkrankheiten Ostbrandenburg in Frankfurt (Oder) zur Nutzung der Linksherzkatheder-Messplätze sowohl für ambulante Untersuchungen als auch stationäre Akutfälle. Darüber hinaus beteiligt sich das Haus seit 2006 am DMP-Programm zur strukturierten Versorgung von Patienten mit koronaren Herzkrankheiten.
Die lange Krankenhausgeschichte der Stadt Beeskow soll bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen. Denn glaubt man früheren Veröffentlichungen, bestand bereits ein im Jahr 1272 von den Tempelrittern gegründetes Hospital vor dem Luckauer Tor. Auch in der Fürstenwalder Vorstadt hat ein solches Kranken- und Siechenhaus gestanden, das hauptsächlich erkrankten Pilgern diente. Man verlegte damals die Hospitäler vor die Stadttore, um zu verhindern, dass durch die fremden Pilger Seuchen, die im Europa des Mittelalters grassierten, in die Stadt eingeschleppt werden.
Nach den Plänen von Architekt Kopp wurde am 8. August 1926 auf einem von der Stadt überlassenen Gelände gegenüber dem alten Standort an der damaligen Moltkestraße mit dem Bau begonnen. Am 4. August 1927 wurde das Haus eingeweiht und gleich darauf bezogen. Die nunmehr 100 Betten reichten in den kommenden Jahren oftmals nicht aus, um die Patienten zeitnah aufzunehmen. Der 1932 inzwischen stark angewachsene ärztliche und pflegerische Aufwand wird durch folgende Zahlen verdeutlicht: 1030 Kranke, 27982 Verpflegungstage, 427 Operationen, 47 Entbindungen, 215 kleinere ambulante Operationen, 1964 Röntgenaufnahmen, 3900 Laboruntersuchungen. Sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg diente das Krankenhaus hauptsächlich als Lazarett. 1983 feierte das Krankenhaus sein 100-jähriges Bestehen. 1990 entsprach das Krankenhaus in der Eugen-Richter-Straße mit seiner Außenstelle in Kummerow in seinem baulichen Zustand und seiner medizinischen Ausstattung in keiner Weise mehr dem Anspruch. Am 29. November fasste der Kreistag den Beschluss zur Vorplanung eines neuen Krankenhausgebäudes. Das Gelände der ehemaligen Ulanenkaserne konnte erworben werden. 1993 wurde der Entwurf für das neue Kreiskrankenhaus ausgewählt. Der Bauantrag wurde am 14. April 1994 bei der Bauaufsichtsbehörde eingereicht. Am 22. August erfolgte der erste Spatenstich durch Ministerin Regine Hildebrandt. Am 10. Februar 1995 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung und bereits am 15. September konnte die Richtkrone aufgezogen werden. Am 20. Juni 1997 zogen die ersten Patienten ein. rw