Eine Schule im Wandel der Zeit

20 Jahre Berufliche Schule Paula Fürst der FAWZ gGmbH

Eine Schule im Wandel der Zeit

Fast 200 Schüler und Studenten erhalten an der Beruflichen Schule ,,Paula Fürst" ihre Ausbildung

Aus Alt mach Neu: In der ehemaligen Werkhalle lädt das Atrium (Foyer) mit seiner lichtdurchfluteten und offen gestalteten Galerie zum Verweilen und Entspannen ein. Von Zeit zu Zeit findet hier auch Unterricht statt, oder sie wird für Gruppenarbeiten genutzt.

29.08.2022

Fürstenwalde. Die 750 Jahre alte Stadt Fürstenwalde hat eindrucksvolle Industriegeschichte zu bieten. Den wohl größten Einfluss in den letzten Jahrhunderten hatte Julius Pintsch, ein Pionier in Sachen Beleuchtung. Das nach ihm benannte Gewerbegebiet ist geprägt von einer rund 150 Jahre alten Industriearchitektur. Pioniergeist war auch von der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH (FAWZ gGmbH) gefragt. Denn in eines dieser historischen Gebäude zog vor zwölf Jahren junges Leben ein. Der FAWZ gGmbH gelang mit dem aufwändigen Umbau ein architektonischer Spagat zwischen dem Erhalt der alten Hülle nach historischen Gesichtspunkten und einem modernen ,,Innenleben" für die stetig wachsende Berufliche Schule. Neben hellen und großzügigen Unterrichtsräumen sowie modernen Computerkabinetten entstand ein Atrium mit Galerie. Ebenso wie die Schule, die seit 2019 den Namen ,,Paula Fürst" trägt, wurde auch die Ausbildung zeitgemäß ausgerichtet.

Mit Erfahrung und Kompetenz in die Zukunft

Seit 20 Jahren kümmert sich die Berufliche Schule ,,Paula Fürst" der FAWZ gGmbH um die vollzeitschulische Ausbildung junger Menschen. Dabei stehen Berufe mit Zukunft im Fokus, um den jungen Leuten die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dazu werden aktuelle Entwicklungen und Trends verfolgt, um den Jugendlichen eine qualitativ hochwertige Ausbildung bieten zu können.

Auch die Entwicklung der Schule geht kontinuierlich weiter. ,,Unsere Computerkabinette konnten wir im Au-gust 2021 auflösen. Jedem Schüler und Lehrer steht ein Leasing-Laptop zur Verfügung. Das ermöglicht es uns, frei von jedem Ort aus, digitalen Unterricht zu geben", so Schulleiterin Jana Stahr, die die Leitung seit zwei Jahren innehat. Ganz neu ist jetzt auch ein musikalisches Angebot für künftige Erzieher und Sozialassistenten, das von der Musikschule Oder-Spree gestaltet wird.

Studieren in Fürstenwalde

Seit Oktober 2021 hat die Berufliche Schule ,,Paula Fürst", durch eine Kooperation mit der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), den Status eines Fernstudienzentrums. ,,Der Studiengang Sozialpädagogik und Management | Bachelor of Arts kann sowohl berufsbegleitend als auch parallel zur Erzieher-Ausbildung an unserer Schule belegt werden", erläutert Schulleiterin Jana Stahr. „So besteht unsere Schule sogar aus mehreren Schultypen. Wir sind sowohl eine Berufsfachschule als auch eine Fachschule, die sich unter einem Dach vereinen und seit 2021 sind wir zusätzlich ein Fernstudienzentrum der FHM."

Infotag am 1. September

Wer mehr über das Ausbildungs- und Studienangebot erfahren möchte, ist herzlich zum Informationstag am Donnerstag, den 1. September, von 17 bis 19 Uhr eingeladen. Der Studiengang Sozialpädagogik und Management | Bachelor of Arts steht sowohl „eigenen" Schülern als auch bereits ausgelernten Erziehern und Heilerziehungspflegern offen.

,,Nutzen Sie die Chance auf einen Last-Minute-Ausbildungsplatz als Sozialassistent oder Erzieher, auch eine berufsbegleitende Ausbildung zum Erzieher ist möglich", wirbt Jana Stahr. Bis zum 30. September 2022 kann man sich noch für einen Ausbildungs- bzw. Studienplatz bewerben.

Am 17. November 2022 beginnt zudem der neue Brückenkurs - ein Weiterbildungsangebot für ausgebildete Heilerziehungspfleger und Heilpädagogen. ,,In nur sechs Monaten können Sie sich zum Erzieher im Elementarbereich in Brandenburg qualifizieren."

Blick in die Geschichte

,,Unsere Schule wurde 2002 als erste private Schule der Fürstenwalder Aus- und Weigterbildungszentrum gGmbH am Standort Hangelsberg gegründet", berichtet Schulsekretärin Jillian Brendel, die fast von Anfang an mit dabei war, mit Blick auf die Chronik. „In den ersten Jahren wurden Kaufleute und gestaltungstechnische Assistenten ausgebildet. Ab dem Schuljahr 2003/2004 teilte sich die Schule das Schulgebäude in Hangelsberg mit der Freien Montessori Grundschule." Da sich beide Schulen großer Beliebtheit erfreuten, stand schnell fest, dass für eine gute Entwicklung beider Schulen, jede ihr eigenes Gebäude brauchen würde. Im Jahr 2005, nachdem die Freie Montessori Grundschule ihren Schulneubau beziehen konnte, gab es genügend Platz, um das Profil der Berufsfachschule zu erweitern. Durch den Start der Fachoberschule in den Fachrichtungen Gestaltung, Wirtschaft und Verwaltung wurde die Berufsfachschule zur Beruflichen Schule.

Ab dem Schuljahr 2008/2009 teilte sich die Berufliche Schule das Schulgebäude erneut, diesmal mit der neu gegründeten Freien Montessori Oberschule Hangelsberg. Nachdem sich die Trends auf dem Arbeits- und Bildungsmarkt änderten, wurde das Ausbildungsangebot an die neuen Bedarfe angepasst und 2009 um den sozialen Zweig ergänzt. Die zweijährige Ausbildung zum Sozialassistenten startete. Wenig später begannen die Planungen für den Umzug der Beruflichen Schule nach Fürstenwalde in den Julius-Pintsch-Ring. Im Sommer 2010 war das neue Schulgebäude bezugsfertig.

Innenausbau der neuen Beruflichen Schule im Julius-Pintsch-Ring in Fürstenwalde (Foto links). Symbolisches Richtfest war im April 2010. Im Sommer 2010 war das neue Schulgebäude bezugsfertig.

Das Interesse und der Bedarf an sozialen Berufen stiegen weiter. Und so entschied man, sich weiter im sozialen Bereich zu profilieren - mit einem neuen Ausbildungsgang. Zum Schuljahr 2011/2012 begann die Ausbildung zum Erzieher. Diese erfreute sich schnell größter Beliebtheit. Grund genug, um den Bildungsgang qualitativ aufzuwerten und sich von der Masse an Erzieher-Ausbildungen abzuheben. So wurde Schuljahr zum 2015/2016 die Ausbildung um zwei Wahlpflichtfächer ergänzt. Die Azubis hatten die Wahl zwischen einer Spezialisierung in Montessori-Pädagogik oder Erlebnis-Pädagogik. Ein Pflegekabinett, eine große Kreativwerkstatt, eine Lehrküche sowie ein Bewegungsraum bieten vielfältige Möglichkeiten. ,,Extra für die Spezialisierung `Montessori-Pädagogik' in der Erzieher-Ausbildung haben die Auszubildenden zwei Räume liebevoll umgestaltet", freut sich Schulleiterin Jana Stahr.