Der "Club am Turm“ hat ausgedient

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Der "Club am Turm“ hat ausgedient

Viel steht nicht mehr in der Schleusenerstraße, bald auch nicht mehr das Jugendclubhaus mit dem Turm

Der „Club am Turm“ ist in Brandenburg einzigartig, steht trotzdem seit Jahren leer und verschwindet bald. Foto: Th. Messerschmidt

28.03.2022

Brandenburg. Meldungen über Brandstiftung wie zuletzt am 03. Dezember 2021 zählen zu den selten Schlagzeilen, die der "Club am Turm" in den letzten sechs Jahren produzierte. Vielleicht noch die Idee, aus ihm ein weiteres „Bürgerhaus" für Hohenstücken zu machen, was sich in Anbetracht des Sanierungs- und Ausstattungsaufwandes - Kostenschätzung 2019: 2,6 Mio. Euro - als unmöglich darstellte. Ansonsten steht der "Cat“ seit Auszug (2016) des letzten Nutzers - Mirco Stielow und sein am 28. Juni 2015 gegründeter K3 Kunst-Kultur-Kosmos e.V. - einsam und verlassen und recht ramponiert sowie beschmiert in der Schleusenerstraße (ehemals Karl-Miethe-Straße) herum. Die Wohnblöcke, die einst bis hin zur Felsbergstraße (ursprünglich Willi-Hoffmeister-Straße) standen, sind sämtlich pulverisiert. Ein Schicksal, das auch dem Club seit Jahren droht.

Nun scheint festzustehen, dass er kaum über seinen 36. Geburtstag hinauskommen wird. Der am 30. Dezember 1986 eingeweihte Jugendklub, der wegen seiner besonderen Architektur zum "Club am Turm“ (Cat) wurde, wird , voraussichtlich von Oktober 2022 bis März 2023“ zurückgebaut, erfuhr BRAWO auf Nachfrage beim Zentralen Gebäude- und Liegenschaftsmanagement der Stadt Brandenburg an der Havel (GLM). Jörg Wesoly verrät außerdem, dass für den Abriss, dessen Schätzkosten vor zwei Jahren bei 150.000 Euro lagen, nunmehr auch Mittel zur Verfügung stehen - und zwar aus dem Bund-Länder-Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung-Rückführung der städtischen Infrastruktur".

Ob Kunstobjekte wie die Köpfe im Außenbereich andernorts Verwendung finden können, "darüber ist bisher noch nicht befunden worden“, so Wesoly. Ebenso ist noch nicht abschließend geklärt ist, was mit der frei werdenden Fläche geschieht. GLM-Leiterin Angelika Köhler schilrt: "Laut Vorentwurf des Nachnutzungskonzeptes Rückbauflächen in Hohenstücken ist hier zunächst nichts vorgesehen. Laut Grobkonzept könnte diese kleine Fläche später dem Parkquartier zugeschlagen werden oder dem Bereich Stadtteilzentrum. Die umliegenden Flächen gehören der WBG, da kann man sicher zukünftig gemeinsam etwas entwickeln." (TMS)