Mangelware Wasser

WELTWASSERTAG

Mangelware Wasser

Während hierzulande täglich Wasser verschwendet wird, haben 800 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Wasser. Foto: adobe stock

18.03.2024

Während wir in Deutschland im Durchschnitt rund 127 Liter reinstes Trinkwasser pro Tag für das Waschen, Putzen und Kochen verbrauchen, haben laut WHO und UNICEF mehr als 800 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Wasser. Wasser bedeckt zu 71 Prozent unseren Planeten, 97 Prozent davon ist Salzwasser. Doch vom Süßwasservorrat der Erde ist nur ein Teil nutzbar, denn fast 70 Prozent bestehen aus Eis und Schnee, die vor allem in der Antarktis und in Grönland gebunden sind. Nur ein Prozent der Wasservorräte weltweit ist direkt als Trinkwasser verfügbar und extrem ungleich verteilt. Bereits durch fünf Minuten Duschen verbrauchen wir mehr Wasser als vielen Menschen an einem ganzen Tag zur Verfügung steht. Wassermangel ist schon heute für einen von sechs Menschen bittere. Ohne das Lebensmittel Nummer Eins existiert keine Landwirtschaft, keine Industrie, kein Leben. Vier Tage kann ein Mensch ohne Wasser überleben. pm/cr 

Schon gewusst? 20 Liter Wasser pro Tag gelten international als ausreichende Menge Wasser (pro Kopf). Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Europa und den USA reicht von 200 bis 400 Litern pro Tag.


„Wasser für den Frieden“

Weltweit aktuell: Der Klimawandel erfordert eine Zusammenarbeit aller Länder, um Konflikte zu vermeiden.

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Seit 2003 wird er von UN-Water organisiert. Er wurde in der Agenda 21 der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro vorgeschlagen und von der UN-Generalversammlung in einer Resolution 1992 beschlossen. Die Entwicklungsziele beinhalten auch den Entschluss, bis 2030 jedem Menschen weltweit eine sichere Trinkwasserversorgung zu ermöglichen und damit einhergehend die extreme Armut zu beenden. Die jährlich wechselnden Schwerpunkthemen des Weltwassertages werden durch die Vereinten Nationen festgelegt. Der Weltwassertag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Leveraging water for peace – Wasser für den Frieden“. Denn die Verfügbarkeit von Wasser macht den entscheidenden Unterschied in unser aller Zusammenleben. Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen. Wenn Wasser knapp oder verschmutzt wird, oder wenn Menschen keinen oder ungleichen Zugang dazu haben, können Spannungen zwischen Gemeinschaften und Ländern entstehen. 

Mehr als 3 Milliarden Menschen weltweit sind auf Wasser angewiesen, welches nationale Grenzen überschreitet. Von den 153 Ländern, die sich Flüsse, Seen und Grundwasser mit ihren Nachbarn teilen, berichten nur 24 Länder über Kooperationsvereinbarungen für all ihr gemeinsames Wasser. 

Der Klimawandel fordert dringend eine Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Ländern, um unsere kostbarste Ressource zu schützen und zu erhalten. 

Friedliche Zusammenarbeit im Bereich Wasser kann sich auf friedliche Zusammenarbeit in allen Sektoren auswirken und so eine stabilisierende Kraft und ein Katalysator für nachhaltige Entwicklung sein. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Wasser nicht nur eine Ressource ist, über die man verfügen und konkurrieren kann. Es ist ein Menschenrecht, das in jedem Aspekt des Lebens verankert ist!“, sagt Gerd Weber, Geschäftsführer der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA). 

Auf lokaler und nationaler Ebene müssen verschiedene Wassernutzer – insbesondere Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsunternehmen, Energie-, Lebensmittel- und Industrieunternehmen – zusammenarbeiten und eine gerechte Verteilungslösung finden. Als wasserreiches Bundesland profitiert Brandenburg von einer Vielzahl an Seen, Flüssen und Grundwasserressourcen, die die Grundlage für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung bilden. Ungeachtet dessen ist die nachhaltige Bewirtschaftung dieser Wasserressourcen von großer Bedeutung, um die Qualität und Verfügbarkeit unseres Trinkwassers langfristig zu sichern. Eine gerechte Verteilung und effiziente Nutzung der Wasserressourcen ist nur durch eine kooperative Wasserpolitik möglich. Nur so können Konflikte vermieden und der Frieden in der Region gefördert werden. FWA

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