Weihnachtsgrüße aus Neuenhagen

Es gibt Stammgäste, die freuen sich beim Kunsthandwerklichen Weihnachtsmarkt in Neuenhagen jedes Jahr schon auf ganz bestimmte Stände mit ihren speziellen Angeboten. Wieder andere schätzen die besondere Atmosphäre ganz allgemein und blicken eher erwartungsvoll dem entgegen, was es wohl hier und da noch an Neuerungen geben mag. Und ein paar kommen vordergründig sogar für das besonders reichhaltige Kulturprogramm, das in dieser Fülle ringsum kaum Vergleichbares hat.

Fakt ist jedenfalls: Viele der Standbetreiber sind in all den Jahren schon beinahe zum lebenden Inventar geworden. So darf beispielsweise der Förderverein der Schule am Amselsteg mit dem „,Heißen Elch“, sei es zum gleich Trinken oder in der Flasche zum Mitnehmen als Geschenk, nicht fehlen.

Auch Simone Cybulski war nun schon das fünfte Mal dabei. Die Neuenhagenerin ist in Sachen Handarbeit von Kindesbeinen an durch ihre Mutter geprägt worden.„Sie war Schneiderin, hat auch immer abends immer noch irgendetwas gestrickt, genäht oder gehäkelt.“ Sie selbst knüpft als Hobby seit geraumer Zeit daran an. Und an kreativem Einfallsreichtum besteht kein Mangel. Ein besonderer Hingucker an ihrem Stand, wo es noch einiges mehr gab, waren allerdings die umhäkelten Weihnachtskugeln - sei es nun als ganz besonderer Baumschmuck oder als einzelnes dekoratives Element an der Haustür.

Genau von solcherlei in erster Hinsicht lebt die Meile entlang der Straße am alten Dorfanger hinter der Arche und im Knick rund um die benachbarte Kirche. Kein Budenzauber mit austauschbarem Sortiment, wie es in jedem dritten Ort beim Weihnachtsmarkt zu finden ist. Sondern Selbstgemachtes unterschiedlichster Art. Unter anderem Hans-Peter Schumann mit seinen Pyramiden. Aber auch Schmucksteine, Kunstfertiges aus Holz und sogar Hüte, Taschen und Schmuck aus portugiesischem Kork gehörten dazu. Beim Bummeln ließ sich nicht nur klassischer Glühwein genießen. Auch exotische Abwandlungen der weihnachtlichen Getränkekarte wie Mandarine-Ingwer-Punsch konnten die Besucherinnen und Besucher kosten. Klassisch hingegen die Erbsensuppe, die auf dem ebenfalls genutzten Hof vor dem Dotti-Schloss vom Feuerwehrförderverein ausgeschenkt wurde. Nebenan der MTV Altlandsberg mit leckeren Waffeln, wenige Meter davor das Ponyreiten für kleine Gäste.

Schon ganz junge Akteure hatten auch auf der Bühne ihren großen Auftritt. Die Kinder aus der Kita „Kleine Sprachfüchse“ gestalteten bereits nach den begrüßenden Worten von Bürgermeister Ansgar Scharnke und Gemeindevertretervorsteherin Ilka Goetz die Programmeröffnung mit deutschen Weihnachtsliedern und auch einem polnischen.

Mit dabei auch Stephen Ruebsam. Der neue Arche-Leiter hatte erstmals alles an Vorbereitungen koordiniert. Ein gehöriges Stück Arbeit, mit Unterstützung eigener Kräfte aus dem Haus, dem Bauhof der Gemeinde und weiteren Helfern. Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Was die Kultur angeht, hatte neben anderen ebenso Nachwuchsstar Lina Marie aus dem benachbarten Fredersdorf-Vogelsdorf einen Auftritt. Die Lieder der jungen Singer-Songwriterin, die inzwischen preisgekrönt ist, sind wunderschön, tiefsinnig und gefühlvoll. Thomas Berger