Die Geschichte rund um den Stollen

Weihnachtsgrüße aus Brandenburg & Bad Belzig

Die Geschichte rund um den Stollen

Altes Rezept: Wurzeln reichen bis ins Mittelalter

Der Stollen hat eine lange Tradition. Foto: dkb

18.12.2023

Um den Ursprung des Stollen ranken sich viele Sagen und Geschichten. Eine der ersten urkundlichen Erwähnung geht dabei auf das Jahr 1329 zurück. Der Bischof von Naumburg forderte als Zunftprivilegium zur Feier der Geburt Christi zwei längliche Weizenbrote, hergestellt aus einem halben Scheffel Weizen. Fast 120 Jahre später erwirkte der Herzog Albrecht von Bayern vom Papst eine Aufhebung des Butterverbots für den Christstollen. In diesen Zeiten durfte nämlich im Advent aufgrund des strengen kirchlichen Fastengebotes nur Öl für Weihnachtsgebäcke verwendet werden.

Sächsische Herrscher mit Stollen aufgewogen

1571 berichtete der Pfarrer von Wolkenstein in Sachsen über eine Weihnachtsbescherung der Kinder, „darnach sie in Ihrem Bündlein Dinge, als Christstollen, Zucker und Pfefferkuchen....finden“. Im 16. Jahrhundert war es gebräuchlich, daß in Dresden dem sächsischen Herrscher zwei mit Mandeln und Rosinen gespickte Christstollen von den Handwerkern überreicht wurden. Der Überlieferung nach, soll jeder dieser Stollen achtzehn Kilogramm gewogen haben. Dieses Gewicht wurde zu Beginn des 18. Jahrhundert noch bei weitem übertroffen. Allein drei Tonnen Butter sollen für den Stollen verbraucht worden sein, den der Kurfürst Friedrich August von Sachsen in Auftrag gegeben hatte, um dem späteren König Friedrich dem Großen zu imponieren.

Stollen als christliches Symbol

Der Name Stollen führt uns ebenfalls in die Vergangenheit. Die Heiden stellten ihre Gottheiten oder deren Zeichen an den entsprechenden Festtagen in Backwerken dar. Durch den Verzehr glaubten sie, die Eigenschaften der Gottheiten in sich aufzunehmen. Den Christen wurde das Backen von Bildern verboten, und so wurde in Erinnerung an die heidnische Tradition dem festlichen Backwerk eine andere Bedeutung beigelegt. Der aus „stulno“ gewordene Name für Stollen ist eine Bezeichnung für Stütze oder Pfosten und soll an die für die höchste Gottheit errichteten Säulen erinnern.

Zurück zur Gegenwart

Ganz gleich, wie lange man den Stollen schon kennt. Entscheidend ist, daß er schmeckt. Der Konditor garantiert durch die Verwendung feinster Rohstoffe und handwerklicher Verarbeitung Frische und Qualität seiner Stollen.

Ob Butterstollen, aromatische Nußstollen, saftige Mohn- und Mandelstollen oder die vielen weiteren Stollenspezialitäten, alle haben eines gemeinsam: Beim Schein der brennenden Adventskerze und mit einer Tasse Kaffee oder Tee wird die romantische und weit zurückreichende Vergangenheit des Stollens zum Leben erweckt. (dkb)

Gnome und Pantoffeln

Estland

Gnome beschenken in Estland in der Adventszeit die Kinder mit Süßigkeiten und Früchten. Kurz vor Weihnachten reinigen die Frauen die Besen in Haus und Hof besonders gründlich. Denn Hexen und Teufelchen, die um diese Zeit ihr Unwesen treiben, benutzen diese als Fluggeräte. Schmutz und Dreck darauf würden die ansonsten ganz netten Überflieger zu üblen Streichen verleiten. Über die 24 Tage bis Weihnachten hinweg stellen Kinder darüber hinaus für die Weihnachtselfen, die Päkapikk genannt werden, ihre Pantoffeln auf den Fenstersims. Diese finden sie dann täglich gefüllt mit Süßigkeiten vor. Viele Esten und Estinnen gehen vor ihrem Kirchenbesuch in die Sauna, sozusagen zur Reinigung des Festes. Traditionell wird auch in Estland der Gottesdienst an Weihnachten besucht, wobei man über Estland allerdings allgemein sagen kann, dass wenige Menschen gläubig sind.


Ein ganzes Lebkuchen-Dorf

Norwegen

In der Adventszeit ist es Tradition, sieben Sorten Weihnachtsplätzchen zu backen. Auch das pepperkakehus, Pfefferkuchenhaus, gehört zu einem norwegischen Weihnachtsfest. Dafür backt jede Familie ein Haus aus Pfefferkuchenteig und klebt es mit Karamell zusammen. Verziert mit Smarties, Gummibärchen und anderen Süßigkeiten, steht es meist bis lange nach Weihnachten, ehe es mit dem Hammer zerschlagen wird. Ganz besonders ausgiebig wird die Tradition mit den Lebkuchen in Bergen im Westen von Norwegen gelebt. Dort bauen jedes Jahr Einwohnerinnen und Einwohner die größte Lebkuchenstadt der Welt auf - mit mehr als 2000 einzelnen Gebäuden aus Lebkuchen. Das Lebkuchendorf ist der Stadt Bergen nachempfunden. Besucherinnen und Besucher können Pepperkakeby im Einkaufszentrum im Berger Stadtzentrum auch besuchen: Geöffnet ist Pepperkakeby in diesem Jahr täglich vom 13. November bis zum 31. Dezember.

Weihnachts-Lotterie mit El Gordo

Spanien

In Spanien gibt es die Geschenke erst am 6. Januar, dem Dreikönigstag. Gebracht werden diese auch nicht vom sondern Weihnachtsmann, von den Heiligen Drei Königen Kaspar, Melchior und Balthasar. Höhepunkt der Vorweihnachtszeit in Spanien ist die Weihnachtslotterie, die auch den Namen Sorteo de Navidad trägt. Im Rahmen dieser Lotterie wird El Gordo bzw. der Dicke gezogen, womit der Hauptpreis gemeint ist. Im Vorfeld kauft man einen Losanteil, meistens ein Zehntellos, ein décimo. Dann fiebern die Spanier auf den 22. Dezember hin und Millionen an Zuschauern verfolgen die Ziehung der Gewinnzahlen am Fernseher. Dabei werden jedes Jahr über 2 Milliarden Euro an die glücklichen Gewinner verteilt. Die Lose dafür werden in allen spanischen Städten durch Losverkäufer an Mann und Frau gebracht. Eine Besonderheit dabei: Die Kinder aus dem Madrider Heim San Ildefonso singen die Nummern der siegreichen Lose.

Kein zweiter Feiertag

Frankreich

Anders als in Deutschland ist bei unseren westlichen Nachbarn nur der 25. Dezember ein offizieller Feiertag. Einzige Ausnahme ist die Region Grand Est, ganz im Osten des Landes an der deutsch-französischen Grenze. Dieses Gebiet umfasst mit dem Elsass und Lothringen zwei Landesteile, welche in früheren Zeiten zu Deutschland gehörten. Der berühmteste und älteste Weihnachtsmarkt in ganz Frankreich folgt in vielen Teilen germanischen Traditionen findet seit 1570 in Strasbourg unter dem Namen „Christkindelsmärik“ statt. Die „couronne de l'avent“, der Adventskranz, wird außer im Elsass und in Teilen Lothringens nur in wenigen französischen Haushalten zum Leuchten gebracht. Auch strömt durch kaum ein französisches Haus der süße Duft von winterlich-weihnachtlichen Gebäckspezialitäten wie Zimtsternen, Vanillekipferln oder gar Lebkuchen. pm/tgu

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