Weiße Weihnachten

Weihnachtsgrüße

Weiße Weihnachten

Wetter: Aas die Statistik sagt - Zu Beginn der 60er Jahre war es wohl am kältesten

November 2022: Einige Zentimeter Schnee, wie hier in Vorpommern, wären schon ein Traum zur Weihnachtszeit. Der Trend geht jedoch in die andere Richtung. Foto: mh

28.12.2022

„Früher gab es Weihnachten immer Schnee!" Das hört man oft von Älteren, die zumindest häufiger weiße Feiertage erleben konnten. Doch war es wirklich so in Deutschland?

Was sagt die Statistik?

Ein kleiner Rückblick auf die vergangenen 68 Jahre, hauptsächlich mit einer Auswertung für fünf verschiedene Städte in Deutschland: Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt am Main und München. So sind der Norden, Osten, Westen, die Mitte (Hessen) und der Süden vertreten.

Die Statistik zeigt, dass in den vergangenen 70 Jahren eine geschlossene Schneedecke von 1 cm oder mehr in
- Hamburg 12x,
- Berlin 16x
- Köln 4x
- Frankfurt 11x
- München 25x
gemessen wurde. Wie allgemein bekannt ist, ist weiße Weihnachten im Tiefland eher die Ausnahme. Selbst in München gab es im Schnitt der vergangenen 68 Jahre also höchstens alle 3 Jahre weiße Weihnachten. In der Kölner Innenstadt war es schon immer ein sehr seltenes Ereignis.

Zuletzt war 2010 verbreitet weiß und winterlich kalt. Ab 2011 gab es ziemlich verbreitet keinen Schnee mehr und es war oft sehr mild. Eine so milde Serie gab es zuvor noch nicht seit 1950.

Kalte und schneereiche Weihnachten

Besonders die Jahre 1960 bis 1964 fallen auf, wo es in der Folge vier Weihnachten gab, die kalt und oft auch weiß waren, also mit einer geschlossenen Schneedecke. Das ist als absolute Ausnahme zu betrachten.

1964 ist eines der sehr wenigen Jahre, wo wirklich (bis auf ganz wenige Ausnahmen) flächig in Deutschland dann am 26. Dezember eine geschlossene Schneedecke gelegen hat. Am Morgen des 24. Dezember 1963 sah es ähnlich aus.

Gleichzeitig dürften zu Beginn der 60er Jahre die kältesten Weihnachten von 1950 bis heute gewesen sein. Als Beispiel sei die Nacht zum 25. Dezember 1961 genannt, aber auch 1963 war eisig kalt, 1962 ganz besonders im Süden mit teilweise unter -20 Grad.

Kalte Weihnachten waren dann besonders noch 1970, 1976, 1986 und 1996. Weihnachten 1986 war dann erneut eines der sehr seltenen Weihnachtsfeste, die nahezu flächig in Deutschland weiß waren. Zuvor sah es 1981 ähnlich aus und nimmt man den Nordwesten aus, lag ähnlich viel Schnee wie dann 2010. Im Süden sogar verbreitet deutlich mehr. Vor allem in höheren Lagen lag auch eine satte Schneedecke mit oft mehr als 30 cm.

Weihnachten 2010 tanzte aus der Reihe

Selbst die jüngere Generation erinnert sich bestimmt noch an das oft erwähnte Weihnachten 2010. Der Dezember war einer der kältesten seit Aufzeichnungsbeginn und ein Extremereignis ist. Sogar auch, wenn man bis 1950 zurückblickt! Ab Heiligabend schneite es auch im Südwesten und an beiden Weihnachtsfeiertagen lag deutschlandweit und zwar ausnahmslos eine geschlossene Schneedecke, wie sie so flächig und in dieser Mächtigkeit seit 1950 nie zu Weihnachten vorhanden war. Diese Aussage betrifft ganz Deutschland, im Süden und im Mittelgebirgsraum war 1981 meist schneereicher.

Die weiteren Aussichten: mild und selten weiß

Besonders heraus stechen 1977, 1983, 1997 und sehr beeindruckend alle Jahre von 2011 bis 2017. 1983 wurden im Südwesten sogar bis örtlich 18 Grad am Oberrhein erreicht. Alle Weihnachtstage einschließlich Heiligabend waren sehr mild. 1997 sah es ähnlich aus mit einer sehr milden Wetterlage. Auch Schnee lag nur in einigen Hochlagen.

Man erkennt insgesamt, dass es sehr milde Weihnachten schon immer mal gab, aber die Abfolge seit 2011 ist außergewöhnlich und etwas erschreckend.

Auch wenn man von einzelnen Tageswerten nicht auf den Klimawandel schließen kann, so ist es doch wahrscheinlich, dass die Tendenz genau in diese Richtung weitergeht. pm/cr

Weitere Infos auf wetterkanal.kachelmannwetter.com

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