Vermessungsbüro Weidner in Fürstenwalde feiert Geburtstag: Auf den Punkt genau

VERMESSUNGSBÜRO WEIDNER

Vermessungsbüro Weidner in Fürstenwalde feiert Geburtstag: Auf den Punkt genau

Jubiläum: Vor 30 Jahren erhielt Dirk Weidner seine Zulassung als vom Land Brandenburg bestellter Vermessungsingenieur. Er ist unterwegs im Namen der rechtlichen Grenze.

Das Team v.l.n.r.: Dirk Weidner, Björn Zickerow, Sven Karsten, Karsten Meyer und in der Mitte Anette Böhme. Foto: Maggie Prell

05.02.2024

Ob kleiner Anbau oder großes Einkaufzentrum ohne sie startet kein Bau-Projekt: die Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure (ÖbVI). Diese sind „hochqualifizierte Experten des Kataster- und Vermessungswesens. Als beliehene Freiberufler erfüllen sie hoheitliche Aufgaben für den Staat und sind damit funktional einer Behörde gleichgestellt“, heißt es in der Definition.

Einer dieser Experten ist der ÖbVI Dirk Weidner aus Fürstenwalde. Gemeinsam mit seinem Team feiert er jetzt das 30-jährige Bestehen seines Vermessungsbüros, denn am 7. Januar 1994 hatte er die öffentliche Zulassung durch das Innenministerium erhalten und darf seitdem „Beurkundungen an Tatbeständen an Grund und Boden“ vornehmen.

Die Arbeit des Fachleute-Teams ist unter anderem Voraussetzung und damit erster Schritt zum Start von Bauvorhaben. Das breitgefächerte Leistungsspektrum reicht von der Grenzvermessung und Teilungen, Erstellung amtlicher Lagepläne, Gebäudeeinmessungen bis hin zur und Straßen- oder Gewässervermessung. Zu den Kunden gehören sowohl Privatleute, die beispielsweise ein Einfamilienhaus bauen wollen, als auch große Unternehmen, die ihre Firmen in der Region ansiedeln möchten. Dabei machen die Aufträge von öffentlicher Hand etwa ein Drittel und die Aufträge von Häuslebauern etwa zwei Drittel des Auftragsvolumens aus. „Unsere Aufgaben insgesamt bestehen etwa zu 85 Prozent aus Grundstücksvermessungen“, sagt Dirk Weidner.

In den vergangenen drei Jahrzehnten war das Vermessungsbüro Weidner allein in Fürstenwalde an fast jedem größeren innerstädtischen Bauvorhaben beteiligt, sei es die Fürstengalerie, das Rathauscenter, das Arbeitsamt, Ausbau der A12 bei Pneumant (heute Goodyear) und Bonava - oder aktuell in Freienbrink für die neue Annahmestelle der KWU.

„Während zu Urgroßvaters Zeiten noch mit der Messkette als Längenmaß gearbeitet wurde, gehört heute das 3-D-Aufmaß - vor allem bei Industriebauten - mit zum Standard. Wir können millimetergenau messen. Die Maße werden aber in Katastervermessungen in Zentimetern auf- bzw. abgerundet, erläutert der Vermessungsingenieur.

„Mit unserem Wissen und Erfahrung begleiten wir unsere Kunden während des gesamten Projekts und unterstützen sie bei der Abwicklung der behördlichen Vorgänge“, der sagt Fachmann. „Eine schnelle, fachkundige und ergebnisorientierte Beratung im Vorfeld erspart vor allem Häuslebauern, die sich in der Materie verständlicherweise nicht so auskennen, Zeit und Kosten gegenüber einer späteren Veränderung oder Ergänzung ihres Vorhabens“ so sein Tipp. Für ein kostenloses Beratungsgespräch stehen wir Ihnen nach telefonischer Anmeldung jederzeit gern zur Verfügung“, betont der 57-Jährige.

Bereits vor 50 Jahren wusste Dirk Weidner ganz genau, was er einmal werden möchte: Vermessungsingenieur! Kein Wunder, wurde ihm der Beruf doch sozusagen in die Wiege gelegt. Bereits sein Vater war als Vermessungsingenieur in Fürstenwalde beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt und später in der Stadtverwaltung tätig. Wenn dieser in der Region beruflich unterwegs war, durfte Sohn Dirk als kleiner Junge in den Ferien mit und beim Messen schon mal das „Null-Ende“ des Maßbandes halten. So lag es von Anfang an nahe, in die Fußstapfen des Vaters zu treten, ohne dass dieser dazu drängte. Doch der Weg zum Experten in diesem Bereich ist lang. „Nach Schule und Facharbeiterausbildung folgte ein Studium an der Ingenieurschule in Dresden, eine zweijährige Beamtenlaufbahn bei einer Behörde oder im Ministerium und anschließend ein zweijähriges Praktikum“, erläutert Dirk Weidner den Werdegang. Er hat den Beruf von der Pike auf gelernt und weiß, „ehe man sein erstes eigenes Geld als ÖbVI verdient, ist man fast 30 Jahre alt.“ Deshalb wird Berufsnachwuchs deutschlandweit gesucht.

Bei Dirk Weidner ist das Team momentan komplett. Nach 22 Leuten zu Spitzenzeiten arbeiten aktuell fünf im Büro und vor Ort bei den Kunden. Das sind Dirk Weidner und seine beiden Messtruppführer Sven Karsten und Björn Zickerow. Während der Chef vor allem die Grenztermine vor Ort wahrnimmt, sind die Vermesser zur Erfassung der Daten in der Region zwischen Eisenhüttenstadt und Oderbruch und zwischen Frankfurt (Oder) und Schöneiche unterwegs. Zum fünfköpfigen Team gehören außerdem „Weidners 2. Hand“, Vermessungstechniker Karsten Meyer, der die Vermessungsdaten aufbereitet, und die gute Seele des Büros, Sekretärin Anette Böhme, mit dazu. Sie ist zumeist die erste Ansprechpartnerin, wenn Kunden Termine vereinbaren wollen. Sie ist aber auch die Fachfrau für Gebäudeinnenaufmaß für Gebäudesanierungen.

Als Öffentlich bestellter Vermessungsingenieure ist Dirk Weidner auch als Gerichtsgutachter tätig, beispielsweise bei Grenz-Streitigkeiten von Grundstücksbesitzern. Gerade auf Feldern kam es früher schon mal vor, dass Grenzsteine versehentlich „weg gepflügt“ wurden. Im Oderbruch entstand bei der Arbeit der Vermesser auf der Suche nach dem ersten Grenzstein, das jemals von diesem Büro größte per Hand gebuddelte Loch: Es war acht Meter im Durchmesser und eineinhalb Meter tief, ehe der Stein gefunden wurde, erinnert sich Dirk Weidner. Und vor ungefähr 20 Jahren brach bei der Gelände-Vermessung, wo heute das Arbeitsamt steht, bei klirrendem Frost sogar das Metallteil der Spitzhacke ab, so kalt war es, hat Dirk Weidner noch eine zweite Anekdote aus seinem 30-jährigen Wirken parat.

Sabine Uy


Leistungsspektrum

Hoheitliche Aufgaben

► Liegenschaftsvermessungen (dazu gehören u.a. Grenzvermessungen, Teilungsvermessungen, Amtliche Lagepläne nach § 7 BbgBau VorlV, Gebäudeeinmessung, Einmessungsbescheinigung, Straßenschlussvermessung (nach Um- bzw. Neubau von langgestreckten Anlagen), Vereinigung- und Verschmelzungsanträge
► Bodenordnungsverfahren (wie Grenzregelungen oder Bodenordnungsverfahren)

Weitere Vermessungsleistungen

► Ingenieurvermessung (wie Lagepläne z.B. als Planungsgrundlage für Bebauungsplan /Bauleitplanung, Gebäudeinnenaufmaß (z. B. zur Überprüfung von Wohnflächen als Mietgegenstand oder Rekonstruktionsmaßnahmen siehe Bild unten). Fassadenaufmaß (für Rekonstruktion), Grob- und Feinabsteckungen (z.B. von Gebäuden, Straßen u.a.), Achsabsteckungen (z.B. für Gewerbe- und Industrieanlagen), Höhenbestimmung oder Kanalkataster
► Bauleitplanung (Bebauungspläne Mitwirkung an Änderungsverfahren)

Sonstiges
► Verkehrswertgutachten

► digitale Aufbereitung amtlicher und nichtamtlicher Daten
► GPS Vermessung (Datenerfassung, Flächenbestimmung, Punktbestimmung, Koordinatenübertragung in die Örtlichkeit) u.v.m

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