Der Notruf ging am 9. Juni um 14.28 Uhr ein. Die Oranienburger Berufsfeuerwehr und der Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenhausen rückten zum Einsatz aus. Nach Auskunft der Polizei wurde eine Person von einem Zug erfasst und tödlich verletzt. Der Bahnverkehr zwischen Oranienburg und Gransee war dadurch stundenlang unterbrochen. Wegen des Feuerwehreinsatzes blieb zudem der Bahnübergang in Sachsenhausen geschlossen.
Nach Angaben von Dörte Röhrs, Sprecherin der Polizeidirektion Neuruppin, wurde etwa 200 Meter nördlich des Bahnhofs Sachsenhausen eine Person von einem Zug erfasst und getötet. Die Identität der Person blieb zunächst unklar.
Neben der getöteten Person gab es keine Verletzten. Fahrgäste des Zugs hätten aber notfallseelsorgerisch betreut werden müssen, hieß es vom Lagedienstführer der Feuerwehr in Eberswalde. Beim Lokführer bestand der Verdacht, dass er einen Schock erlitten hatte. Insgesamt seien 70 Personen aus dem Regionalexpress, der in Richtung Neustrelitz unterwegs war, evakuiert worden und mit einem anderen Zug weitergefahren worden. Über der Unfallstelle kreiste auch ein Hubschrauber der Polizei. Weil die Straße am Bahnhof in Sachsenhausen und damit die Verbindung zum Gewerbegebiet Nord gesperrt war, kam es bis zum Abend zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen im Stadt- gebiet. Außerdem war der Bahnverkehr zwischen Oranienburg und Löwenberg in beiden Richtungen für mehrere Stunden unterbrochen.
So dramatisch und langandauernd sind die Einsätze des Löschzuges der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenhausen zum Glück keineswegs immer. „Aber gerade bei solchen kritischen Einsätzen sind Nachgespräche und Notfallseelsorge wichtig. Das koordiniert die Leitstelle und das Netzwerk hierfür ist gut aufgebaut", sagt Sachsenhausens Zugführer Michael Lohmeyer.
Seit 40 Jahren ist er Feuerwehrmann, hat schon vieles erlebt. Darunter durchaus Kurioses. ,,Vor ein paar Jahren wäre fast mal unser Depot abgebrannt, weil jemand, der nicht bei der Feuerwehr ist, die Asche aus den Feuerschalen vom Weihnachtsmarkt in die Mülltonnen gefüllt hat." Heftig gequalmt hatte es schon, einen übergreifenden Brand konnten die Kameraden verhindern.
,,Leider wissen viele Menschen inzwischen über Brandschutz nicht mehr so gut Bescheid", bedauert Lohmeyer. Er und seine 28 aktiven Kameraden plädieren dafür, dass Kinder den sicheren Umgang mit offenem Feuer und Brandschutzregeln in der Schule vermittelt bekommen. Solche Veranstaltungen habe durchaus gegeben. Doch durch die Corona Pandemie sei dies mehr als zwei Jahre so gut wie nicht möglich gewesen. Michael Lohmeyer und sein Sohn Steve, ebenfalls bei der Freiwilligen Feuerwehr, setzen auf das neue Dorfgemeinschaftshaus.
,,Hier können wir Infoveranstaltungen durchführen, Kindern und Eltern den Nutzeffekt des Brandschutzes veranschaulichen". Vielleicht auch Nachwuchs generieren. Denn die Kindergruppe musste der Löschzug auflösen, weil Betreuerinnen und Betreuer fehlten. Auch bei den Mitgliedern im aktiven Dienst sah es zwischendurch nicht so üppig aus. ,,Aber die Talsohle haben wir durchschritten und bei der Jugendwehr sieht es ebenfalls wieder recht gut aus", erzählt Steve Lohmeyer, der sich um die Nachwuchsarbeit kümmert. Einmal im Jahr, im September, läuft eine Grundausbildung zentral in der Hauptwache an der Julius-Leber-Straße in Oranienburg. Der Ausbildungsstand sei auf hohem Niveau und die Ausrüstung auf modernstem Stand.
Steckbrief
• Gründung: 1908
Das Feuerwehrdepot des Löschzugs Sachsenhausen wurde 1935 erbaut. 1992 entstand ein Erweiterungsbau mit Fahrzeughalle, Traditionszimmer, Versammlungsraum, Büros, Küche und Dachterrasse. Die Freiwillige Feuerwehr Sachsenhausen verfügt über ein Löschgruppenfahrzeug und ein Tanklöschfahrzeug.
Mittwochs von 19 bis 21 Uhr ist Dienst-Übungszeit für aktiven Kameraden, davor von 16 bis 18 Uhr treffen sich die Mitglieder der Kinderund Jugendwehr zum Trainieren.
Wussten Sie dies?
● 25 Brunnen gibt es im Ort.