Diese Ehrung erlangt nicht vorhersehbare Aktualität. Denn wenn es um die Abwehr von Oderfluten ging, war der zu Jahresbeginn verstorbene „Deichgraf“ Hans-Peter Trömel die erste Expertenadresse. Für sein Wirken hat er jetzt die Ehrenbürgerwürde der Stadt Bad Freienwalde verliehen bekommen. Der kleine Festakt findet an diesem Freitag um 15 Uhr in der Konzerthalle statt und ist öffentlich.
Die längste Zeit seines Berufslebens wirkte er als Flussbereichsleiter für den Flussbereich Bad Freienwalde, zu dem das gesamte Oderbruch gehörte. Nach der Wiedervereinigung erfüllte er die gleichen Aufgaben, nur dass seine Dienstbezeichnung ab 1992 „Leiter der Nebenstelle Bad Freienwalde des Landesumweltamtes Potsdam“ lautete. Seine Arbeitsstätte war und blieb bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2006 das Deichhaus in der Goethestraße.
Große Verdienste erwarb er sich während der Oderflut im Sommer 1997, als er entscheidend dazu beitrug, eine drohende Überschwemmungskatastrophe zu verhindern. Dafür verlieh ihm Bundespräsident Roman Herzog am 7. Juli 1998 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In jenen Tagen, in denen er sich höchstes Ansehen in der Öffentlichkeit erwarb, legte man ihm den inoffiziellen Ehrentitel „Deichgraf“ bei, auf den er stolz war.
Am 11. Januar dieses Jahres ist Hans-Peter Trömel, der sich in der Stadt und dem ganzen Oderbruch großer Beliebtheit erfreute, gestorben. In der Sitzung am 25. April hatte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, ihm aufgrund seiner Verdienste posthum die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Der Verleihungsakt am 27. September ist auch der 80. Geburtstag seiner Witwe Maria, weshalb er auf diesen Termin gelegt wurde. Alle, die den Deichgrafen kannten und ihm die Ehre erweisen wollen, sind herzlich eingeladen.