Ein Sommercamp für kleine Rebellinnen

Angermünde aktuell

Ein Sommercamp für kleine Rebellinnen

Ferienprojekt in Angermünde gibt Vorgeschmack auf starkes Musical im August

Rebellinnen müssen nicht immer angepasst und ernst sein: Das zeigten hier Leni, Frida und Amalia, die sichtlich Spaß hatten beim Sommercamp. Foto: Kena Hüsers

27.07.2021

Angermünde. Heiß her ging es in der Altstadthalle. Dreißig Mädchen tanzten, sangen und schauspielerten in ihrer dritten Ferienwoche und rockten den Saal. Den Grund dafür – mal so richtig laut zu sein –, gab Christina Greßmann von der Uckermärkischen Musik- und Kunstschule „Friedrich Wilhelm von Redern“ mit ihrem Projekt „Tanztheater – Good Night Stories for Rebel Girls“.

Die junge Maya liegt im Bett und kann nicht schlafen. Sie möchte sich von ihrer Mutter eine Gute-Nacht-Geschichte mit einer Heldin vorlesen lassen. Leider wird sie nicht fündig, die tapferen Helden scheint es nur in männlicher Variante zu geben. Maya ist enttäuscht, da findet ihre Mutter ein Buch, das einhundert reale Heldinnen beschreibt. So beginnt die Geschichte des Tanztheaters, das auf Grundlage des Buches „Good Night Storys for Rebel Girls“ (Gute Nacht Geschichten für rebellische Mädchen) entstand.

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Weckt die Tanzlust bei den Mädels in Angermünde: Christina Greßmann

In jede Szene werden nun Frauen vorgestellt, die etwas ganz Besonders geleistet haben. „Es gibt absolut tolle Frauen, die ins All und über den Atlantik geflogen sind. Sie haben die Welt umsegelt und die höchsten Gipfel in Röcken bestiegen.“, so die Tanzpädagogin und dreifache Mutter. Sie ist der Meinung, diese Frauen müssen sichtbar gemacht werden, damit unsere Kinder weibliche Vorbilder haben.

Neben den Bündnispartnern, der Initiative „One Billion Rising“ Angermünde und den Volleyball Club Angermünde, fehlte Christina Greßmann die Unterstützung für die musikalische Begleitung und der Sprechszenen. Diese fand sie im Musikpädagogen, Musiker und Komponisten Marco Flöther und der Schriftstellerin und Künstlerin Kena Hüsers. Flöther und Greßmann hatten schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet und wussten, dass sie beruflich harmonierten, und Kena Hüsers hatte mit der Tanzpädagogin bereits während der „Woche der Sprache und des Lesens“ zu tun, in der die beiden Frauen ebenfalls feststellten, dass sie die gleichen Ideen verfolgten.

Begeistert waren auch die Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren, die sich zum Sommercamp angemeldet hatten. Die älteren Rebellinnen, wie sich die Mädchen in der Woche nannten, nahmen sich den Jüngeren an und unterstützten sie. Der Halt untereinander war groß.

Maite Rudick (8) kam über das Agenda-Diplom mit ihrer Freundin Leni zum Projekt. Maite ist leidenschaftliche Fußballspielerin und will Profi-Fußballerin werden. Ihre Freundin Leni Retzlaff (8) tanzt und singt gerne und Amalia Bella Martha Drenske (8) tanzt abends draußen noch in ihren Blinkeschuhen. Frida Nicole Koepernick (9) findet es toll, dass nur Mädchen am Sommercamp teilnehmen und tanzt am liebten den Piratentanz aus der ersten Szene.

Das Camp war für alle Kinder kostenfrei und wurde über Bundesmittel im Projekt „Kultur macht stark – MusikLeben2“ gefördert und vom Verband der Musikschulen als Dachverband unterstützt.

Aufregend war die Generalprobe mit Videoaufnahme. Jetzt zeigte sich, ob alles für die Aufführung am 14. August im Standbad Wolletzsee sitzt. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben. (khue)

Neue Kappe auf dem Mühlen-Kopf

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Foto: Oliver Voigt

Geschafft: Stolz und auch ein deutliches Aufatmen kennzeichneten einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Wiederaufbaus der Erdholländermühle in Greiffenberg – die Kappe sitzt. In einer spektakulären Aktion wurde die Holz-Konstruktion, übrigens in Holland mit Handarbeit und Präzision nach historischen Aufnahmen gefertigt, auf das Drehkreuz gesetzt. 20 Tonnen schwer war die drehbare Kappe, die allen Mühlen-Enthusiasten in der Region ein Ansporn für die letzte Etappe ist: die Flügel. Die aber kosten noch einmal 120 000 Euro. Mehr als die Hälfte will die Ostdeutsche Sparkassenstiftung zulegen, Spenden werden aber weiterhin gebraucht. Mit etwas Glück könnten sich dann schon im nächsten Frühjahr die Flügel an der Mühle wieder drehen. Mehr zum Projekt auf www.müuehle-greiffenberg.de.

Ausstellung

Angermünde. Anlässlich des 100. Geburtstages von Sophie Scholl beleuchtet eine aktuelle Ausstellung in der Klosterkirche Angermünde Leben und Wirken der NS-Widerstandskämpferin. „Der Traum von einem anderen Deutschland“ lädt bis zum 14. August zu einem Besuch ein. Geöffnet: Montag, Donnerstag und Freitag von 11 bis 16 Uhr, Wochenende von 13 bis 17 Uhr. (MäSo)

Sport-Termine

Angermünde. Auf geht’s zum Training, denn gleich zwei Sport-Termine stehen demnächst bevor: Am 28. August gibt’s im Strandbad Wolletzsee die 20. Ausgabe des ABS Beach Cup (Anmeldung Tel. 0173-8934590. Ab in die Laufschuhe heißt es am 3. September beim 6. Firmen- und Teamlauf durch Angermünde (www.angermünder-firmenlauf.de). (MäSo)

Rock-Konzert

Angermünde. Es wird wieder rockig auf de Mündeseepromenade: Am 14. August lädt der Angermünder Kulturverein in Kooperation mit dem Verein LVPOP zu „Angermünde rockt“ ein, bei dem drei Bands ab 19 Uhr zu hören sein werden. Die P.O.G.O. Rockband, Fabrice & DJ und John Apart werden die Gäste bei der inzwischen 5. Ausgabe der Veranstaltung sein. Der Eintritt ist frei. (MäSo)

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